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Buskontrolle zum Beginn der Ferienzeit

ID: 1920043

(ots) -
In den skandinavischen Ländern beginnt zum Mittsommer die
Urlaubszeit. Damit einher beginnt auch die Zeit, wo sich viele
Menschen auf die Reise machen. Damit dieses zumindest in Bussen
möglichst gefahrlos passiert, wird traditionell am letzten Wochenende
vor den Ferien in Niedersachsen eine an zwei Tagen stattfindende
Buskontrolle im Landkreis Goslar durchgeführt. Von der regionalen
Kontrollgruppe der Polizeidirektion Braunschweig ausgeführt und unter
der federführenden Leitung der Verfügungseinheit der
Polizeiinspektion Goslar mit Unterstützung eines Kollegen von der
Polizeistation Langelsheim, wurde auf dem Parkplatz des Autohofes
Rhüden kontrolliert. Weitere professionelle Unterstützung erführen
die polizeilichen Kontrolleure durch eine Mitarbeiterin des
staatlichen Gewerbeaufsichtsamtes Braunschweig und einen Ingenieur
des TüV-Nord. Ins Visier wurden deutsche und ausländische Reise- und
Linienbusse genommen. Grund für die Kontrollen sind immer wieder in
den Medien zu lesende Verkehrsereignisse, bei denen Menschen, die in
Bussen unterwegs sind, schwer verletzt werden oder gar sterben. Dies
kann durch Verkehrsunfälle geschehen oder auch das Ergebnis
technischer Defekte sein. Bei letztgenanntem sind leider auch häufig
mangelhafte Wartung die Auslöser tragischer Ereignisse. Um
konkurrenzfähig zu bleiben, oder um einfach mehr Profit aus den
Fahrten heraus zu holen, wird an der Sicherheit und Mangelfreiheit
der Busse gespart. Obwohl ab dem 4. Zulassungsjahr alle 3 Monate eine
Sicherheitsüberprüfung gemacht werden muss, kommt es auch bei Bussen,
die in Deutschland zugelassen sind und für die gewerbliche
Personenbeförderung eingesetzt werden, immer wieder zur Feststellung
erheblicher Mängel. Am vergangenen Sonnabend wurden insgesamt 21
Busse kontrolliert. Die Mehrheit davon waren in Deutschland




zugelassen. Erfreulich war, dass fünf Busse ohne jegliche
Beanstandung die Fahrt fortsetzen konnten. In drei Fällen musste
jedoch aufgrund vorliegender Verkehrsunsicherheit die Weiterfahrt
untersagt werden. So war bei einem norwegischen Reisebus, der mit
einem Anhänger unterwegs war, die Frontscheibe gerissen und die
offensichtlich in den Rahmen übergehende Deichsel des Anhängers war
gebrochen. Mit neun Schrauben war ein Stahlwinkel zur Verstärkung
angeschraubt worden. Eine Abnahme durch einen Ingenieur lag
offensichtlich nicht vor, denn der selbst im Bus mitfahrende
Unternehmer konnte diese nicht vorweisen. Bis in die Abendstunden
mühten sich Polizei und die Verantwortlichen den Reisegästen eine
Alternative zu suchen. Sechs Stunden später war diese gefunden und
die Fahrt Richtung Schweiz konnte fortgesetzt werden. Bei einem
deutschen Fernbus war die Aufnahme eines Stoßdämpfers so
ausgeschlagen, dass bei fortdauernden Vibrationen die Gefahr eines
Abrisses bestanden hätte. Da zu diesem Unternehmen eine Vielzahl von
Bussen gehört, konnte die Fahrgäste auf Busse anderer Linien verteilt
werden. Ein Reisebus mit bulgarischer Zulassung hatte einen so
undichten Motor, dass schon während eines kurzen Aufenthaltes das
Pflaster auf dem Parkplatz mehrere frische Ölflecken aufwies.
Weiterhin fielen einige Fahrerinnen und Fahrer auf, weil sie gegen
Vorschriften der Lenk- und Ruhezeiten oder auch die Beförderung von
Fahrgästen betreffende Vorschriften verstoßen hatten. Sonntag wurden
neben Reisebussen auch einige Lkw kontrolliert, da mit wenigen
Ausnahmen das Führen von Lkw sonntags untersagt ist. Von den 20
kontrollierten Fahrzeugen wurden 60 %, also zwölf beanstandet. Jedes
Vierte Fahrzeug, also fünf, durfte die Fahrt nicht fortsetzen. Bei
einem Reisebus aus Pinneberg war die Deichsel des Anhänger so
beschädigt, dass sie auch hätte abfallen können. Zudem waren Zugöse
und Aufnahme des Zugfahrzeugs nicht passend. Die Ladung wurde vom
Anhänger in den Bus umgeladen und so konnte die Reise ohne Anhänge
weiter gehen. Mit einer Radlastwaage wurde vorher noch festgestellt,
dass der Bus nunmehr nicht überladen war. Ein mit roten Kennzeichen
beschilderter Bus, der keine Fahrgäste transportierte, war so marode,
dass durch den Ingenieur des TüV-Nord Mängel entdeckt wurden, die das
Fahrzeug verkehrsunsicher machten. Ferner war die Zulassung des
Busses nicht mehr gültig. Als verkehrsunsicher eingestufte
Kraftfahrzeuge dürfen nicht mehr im öffentlichen Verkehr bewegt
werden. An weiteren Bussen wurden Defekte an der Lenkanlage, der
Bereifung und den Frontscheiben entdeckt. In 24 Fällen waren wieder
Verstöße gegen Lenk- und Ruhezeiten bei der Auswertung der digitalen
Tachografen der Busse und Lkw entdeckt worden. 5 Fahrer waren zu
schnell unterwegs und in drei Fällen war mitgeführte Ladung nicht den
Vorschriften entsprechend gesichert worden. In einem Fall wollte ein
Fahrgast nicht den weiteren Weg zur Toilette gehen und ließ seinen
Harn am Rande des Parkplatzes ab. Dieser junge Mann musste wegen des
Urinierens in der Öffentlichkeit ein Verwarngeld entrichten. Bei
einem der kontrollierten Lkw lag zwar eine Genehmigung vor, auch
sonntags zu fahren, jedoch bestand für die Güter, die transportiert
wurden, keine zeitliche Dringlichkeit für den Transport. Somit musste
der Fahrer eine Zwangspause einlegen und ihm wurde die Weisung
erteilt, seine Fahrt erst ab 22.00 Uhr fortzusetzen. Das traurige
Ergebnis beider Tage war, dass 2/3 der kontrollierten Fahrzeuge zu
beanstanden und bei neun Fahrzeugen die Weiterfahrt untersagt werden
musste.

Im Auftrag

Steffen Jach, PHK




Rückfragen bitte an:

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E-Mail: pressestelle(at)pi-gs.polizei.niedersachsen.de

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Datum: 24.06.2018 - 19:32 Uhr
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