Festnahme nach versuchtem Betrug
(ots) - Ein Fall von Romance-Scamming beschäftigt derzeit
die Dürener Kriminalpolizei. Am Mittwoch erfolgte eine Festnahme.
Beim Romance-Scamming handelt es sich um eine Betrugsmasche, bei
der insbesondere Frauen, die sich im Internet in Partnerbörsen
bewegen, Opfer werden. Den Geschädigten wird im Laufe von Wochen die
große Liebe vorgegaukelt. Meist geben sich die Betrüger als Ärzte,
Armeeangehörige oder sonstige ehrenwerte Männer aus, die unter
glücklichen Umständen in den Besitz von Millionenwerten gekommen
sind. Um diese Geldbeträge nach Deutschland zu transferieren, fallen
nach Angaben der Täter Gebühren an. Das verliebte Opfer soll diese
übernehmen. Oftmals handelt es sich dabei um mehrere tausend Euro.
Manchmal werden auch sonstige finanzielle Engpässe im Zusammenhang
mit Flugkosten oder Arztrechnungen angegeben, die die Geschädigten
dazu veranlassen, Geld an Unbekannte zu überweisen. Hinter dieser
Masche stecken in aller Regel gut organisierte Banden, die aus dem
afrikanischen Raum agieren. Die ersehnten Partner gibt es in
Wirklichkeit nicht. Die Fotos der Männer, die im Internet zu sehen
sind, stellen zwar tatsächlich existierende Personen dar. Deren
Bilder wurden jedoch lediglich dazu genutzt, eine Legende aufzubauen.
Eine 49-jährige Dürenerin hatte ebenfalls Kontakt zu den
sogenannten Liebesbetrügern. Sie durchschaute die Masche jedoch
rechtzeitig und schaltete die Polizei ein. Nach Austausch von Codes
und Namen von angeblichen Agenten wurde zum Schein die Übergabe von
85000 Euro in der Dürener Innenstadt vereinbart. Doch die Frau kam
nicht alleine. Polizeibeamte hatten sich ringsum postiert und
erwarteten die Ankunft des Mannes, der das Geld in Empfang nehmen
sollte. Nachdem zwischen der 49-Jährigen und dem Boten Namen und Code
ausgetauscht waren, klickten die Handschellen. Der Tatverdächtige,
ein 40-jähriger Deutscher mit nigerianischen Wurzeln und Wohnsitz in
Hamburg, wurde vorläufig festgenommen. Er selber gab in seiner
Vernehmung an, nicht zu wissen, dass er Teil einer Betrugsmasche sei.
Er wäre von einem Bekannten lediglich um einen Gefallen gebeten
worden. Da der 40-Jährige bislang nicht polizeilich in Erscheinung
getreten ist, wurde er nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft
Aachen nach seiner Vernehmung entlassen. Die Ermittlungen dauern an.
Die Erfahrung zeigt, dass der Zugriff der deutschen Polizei und
Justiz auf die von Afrika aus agierenden Tätergruppen kaum möglich
ist. Bei den festgestellten, im vorliegenden Fall der festgenommenen
Person handelt es sich erfahrungsgemäß um Strohmänner. Konkrete
Hinweise auf die Drahtzieher sind kaum zu erlangen. Umso wichtiger
ist es, potenzielle Opfer über diese Betrugsmasche aufzuklären. Seien
Sie misstrauisch, wenn die vermeintlich große Liebe Sie um Geld
bittet. Überweisen Sie keine Geldbeträge an Unbekannte. Gerade im
Internet tummeln sich viele Betrüger, die an der Gutgläubigkeit ihrer
Mitmenschen viel Geld verdienen wollen. Die Alarmglocken sollten
schrillen bei unglaublichen Angeboten - sei es in Liebesdingen oder
Geldgeschäften.
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Datum: 12.07.2018 - 14:23 Uhr
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