ProSOS

ProSOS - Portal fuer Sicherheit, Rettung und Schutz

 

Drogen am Steuer werden zur Gefahr warnt die Polizeiinspektion - zu erwartende Strafen können erheblich sein - Polizeikräfte werden besonders beschult, um gegen Täuschungsversuche gewappnet zu sein

ID: 1942603

(ots) -
Fahren unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln wird zur
unterschätzenden Gefahr im Straßenverkehr!

"Das Seh- und Reaktionsvermögen ist über Tage erheblich
eingeschränkt, die Verkehrsteilnehmer können in bestimmten
Situationen nicht mehr ordnungsgemäß reagieren und gefährden dadurch
nicht nur sich selber, sondern auch andere" betont Tim Bachem von der
Verfügungseinheit der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland.

"Gegenüber dem Alkoholkonsum werden Betäubungsmittel im Körper
wesentlich langsamer abgebaut" erörtert Bachem die bestehende Gefahr.
Die Substanzen sind teilweise bis zu 14 Tagen im Körper nachweisbar
sind und wirken sich somit auch direkt auf die Gesamtverfassung des
Probanden aus.

"Viele Konsumenten von Betäubungsmitteln sind der Auffassung, dass
sich die Substanzen im Körper eben nicht solange ansammeln" ergänzt
Bachem. "Dies ist jedoch ein Trugschluss und erhöht die Gefahr, am
Straßenverkehr teilzunehmen. "Mindestens drei - sieben Tagen
beeinflussen die Substanzen in der Regel den Körper, was eine
wesentlich langsamere Reaktionszeit zur Folge hat!"

Mit diesem Gefahrenbewusstsein werden in der Polizeiinspektion
Wilhelmshaven/Friesland Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte besonders
beschult. Neben dem Erkennen des Betäubungsmittelkonsums, spielt
ebenso eine große Rolle, die Täuschungsversuche bei der Urinabgabe zu
erkennen.

"Manipulationen dieser Urintests sind weit verbreitet" erklärt
Bachem und weist auf das frei im Internet oder vor Ort erwerbliche
Spektrum der Gegenstände hin. "Wir stellen im Moment die Verwendung
von sogenanntem künstlichen oder Fremdurin fest."

Künstlicher Urin ist eine flüssige Substanz, die während der
Kontrolle vortäuschen soll, dass der Proband tatsächlich sein eigener
Urin abgegeben hat. In dieser Substanz sind dann natürlich keine




Rückstände von Betäubungsmitteln enthalten.

Dass die Ausbildung Wirkung zeigt und die Beamten besonders genau
hinsehen, bewies eine am Montagabend, 23.07.2018, erfolgte
Polizeikontrolle.

Als ein 17-Jähriger mit seinem Leichtkraftrad gegen 20:40 Uhr den
Mühlenweg befuhr, hielt eine Funkstreifenwagenbesatzung den
Jugendlichen an. Als er von den Beamten zum Urintest aufgefordert
wurde, willigte dieser ein - sein Versuch die Probe mithilfe von
Kunst-Urin zu manipulieren schlug jedoch dank der polizeilichen
Wachsamkeit fehl (FOTO).

Gegen den 17-Jährigen leiteten die Beamten ein
Ermittlungsverfahren wegen Fahren unter dem Einfluss berauschender
Mittel ein. Die Verwendung von sogenanntem künstlichen Urin ist
grundsätzlich nicht strafbar, wirkt sich allerdings nicht unerheblich
auf das Bußgeldverfahren aus.

Der erste Verstoß wegen des Führens eines Kraftfahrzeuges unter
dem Einfluss von berauschenden Mittel kostet dem Betroffenen 500
Euro. Zudem erhält der oder die Betroffene noch zwei Punkte beim
Kraftfahrbundesamt in Flensburg und einen Monat lang ein Fahrverbot.

"Die bei der Polizeikontrolle festgestellten Täuschungsversuche
mit künstlichem Urinhaben haben für den Jugendlichen zur Folge, dass
das Bußgeld gegen ihn deutlich erhöht wird" erklärt Bachem.

Da in diesem Fall eine vorsätzliche bzw. absichtliche Begehung der
Verkehrsordnungswidrigkeit vorliegt, wird bei einer vorsätzlichen
Begehung das Bußgeld in der Regel verdoppelt.

Für junge Kraftfahrzeugführer, die ihren Führerschein noch auf
Probe haben, bedeutet das zudem noch die Teilnahme an einer
Nachschulung, bei dem die Kosten hierfür in etwa bei weiteren 800
Euro liegen.

"Wenn wir dem Betroffenen nachweisen können, dass er dauerhaft
oder regelmäßig Betäubungsmittel konsumiert, wird ihm vermutlich
durch die zuständige Fahrerlaubnisbehörde die Fahrerlaubnis dauerhaft
entzogen."

Anhand der entnommen Blutprobe wird durch das Landeskriminalamt
auch der sogenannte Abbauwert des Betäubungsmittels im Blut
ausgewertet. Ist dieser zu hoch, kann ein regelmäßiger bzw.
Dauerkonsum von Betäubungsmitteln unterstellt werden.

Wird anhand der Blutprobe festgestellt, dass der Betroffene
Amphetamine, Kokain, Heroin oder ähnliche Betäubungsmittel konsumiert
hat, wird die Fahrerlaubnis ebenfalls endgültig und dauerhaft
entzogen.

Die gute Zusammenarbeit zwischen der Polizei, der Bußgeld- und der
Führerscheinstelle ermöglicht es in der Folge, charakterlich
ungeeignete Fahrzeugführer dauerhaft aus dem Verkehr zu ziehen.

"Wir sind uns alle über die im Straßenverkehr lauernden Gefahren
bewusst" betont Bachem und hebt die "Null-Toleranz" bei den
betreffenden und eingebundenen Institutionen hervor.




Rückfragen bitte an:

Polizeiinspektion Wilhelmshaven / Friesland
Pressestelle Wilhelmshaven
Telefon: 04421/942-104
und am Wochenende über 04421 / 942-215
www.polizei-wilhelmshaven.de
www.twitter.com/Polizei_WHV_FRI

Original-Content von: Polizeiinspektion Wilhelmshaven / Friesland, übermittelt durch news aktuell


Themen in diesem Fachartikel:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden   Munster: Smartphone-Diebstahl am Badesee; Dorfmark: Tür aufgehebelt und geflüchtet; Kirchboitzen: In Tankstelle eingebrochen; Bad Fallingbostel: Eingangstür eingetreten; usw.  (UL) Ulm - Einbrecher kommen durchs Fenster / In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch durchwühlten Unbekannte auf der Suche nach Beute zwei Büros.
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 26.07.2018 - 12:25 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1942603
Anzahl Zeichen: 0

Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner: POL-WHV
Stadt:

Wilhelmshaven



Kategorie:

Polizeimeldungen



Dieser Fachartikel wurde bisher 0 mal aufgerufen.


Der Fachartikel mit dem Titel:
" Drogen am Steuer werden zur Gefahr warnt die Polizeiinspektion - zu erwartende Strafen können erheblich sein - Polizeikräfte werden besonders beschult, um gegen Täuschungsversuche gewappnet zu sein"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Polizeiinspektion Wilhelmshaven / Friesland (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).


Alle Meldungen von Polizeiinspektion Wilhelmshaven / Friesland