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Zahlreiche Betrugsversuche durch Anrufe von "falschen Polizeibeamten" - Betrüger waren leider in einem Fall erfolgreich

ID: 1952385

(ots) -
Am gestrigen Mittwoch erhielten mehrere Bürger im Landkreis
Hameln-Pyrmont Anrufe von angeblichen Polizeibeamten.

Angerufen wurden in die Abendstunden hinein insbesondere
alleinstehende Bürgerinnen im Ortsnetzbereich Hameln (gestern bislang
29 registrierte Anrufe, heute mindestens 15 Anrufe), aus deren
Vornamen man meist entnehmen könnte, dass die Anschlussinhaber
bereits ein fortgeschrittenes Alter erreicht haben.

Die zurückliegenden Warnhinweise und Medienveröffentlichungen
haben größtenteils Wirkung gezeigt: die überwiegende Zahl der
Angerufenen waren vorgewarnt, wurden skeptisch und legten schließlich
auf, ohne das die Betrüger einen Erfolg für sich verbuchen konnten.

In einem Fall waren die Kriminellen jedoch erfolgreich: zwischen
18.00 und 18.30 Uhr wurde ein Ehepaar (81 und 85) am Ortsrand von
Unsen (Richtung Holtensen) von einem angeblichen Oberkommissar Thomas
Wagner angerufen. Man habe eine Einbrecherbande festgenommen, müsse
die Einbrecher jedoch wieder laufen lassen, so der Anrufer. Man wolle
jetzt der Bande eine Falle stellen und benötige dazu die Mithilfe der
Bürger, schilderte der angebliche Polizeibeamte.

Das Ehepaar wurde gebeten, sämtliches Bargeld, Schmuck- und
Wertgegenstände sowie Sparbücher in einen Beutel zu verstauen und auf
weitere Anweisungen zu warten. Das Ehepaar glaubte dem Anrufer,
wollte die Polizei wie aufgefordert bei der Festnahme der Diebesbande
unterstützen und legte den gefüllten Beutel nach einer weiteren
telefonischen Aufforderung an einer zuvor festgelegten Stelle im
Nahbereich ihres Hauses ab.

Als bei den gutgläubigen Senioren Zweifel aufkamen, hatten auch
jetzt die Gauner einen Plan B parat und es meldete sich am Telefon
ein angeblicher Staatsanwalt Dr. Lorenz, der das angedachte Vorhaben
unterstützte und nochmals den Plan der Polizei erklärte. Die Zweifel




waren dadurch zunächst in den Hintergrund getreten.

Leider zu spät bemerkte das Ehepaar, dass sie einer Betrügerbande
aufgesessen sind und die Kriminellen in einem günstigen Moment den
deponierten Beutel mit dem wertvollen Inhalt bereits gegriffen haben
und unerkannt verschwunden sind.

Erst eine halbe Stunde später wurde die echte Polizei verständigt
und erhielt Kenntnis vom Betrugsfall. Streifenwagen fahndeten nach
möglichen Tätern, konnten aber weder verdächtige Personen noch
Fahrzeuge antreffen. Der Beutel mit dem Geld, Schmuck und Sparbüchern
blieb verschwunden. Der Schaden ist beträchtlich.

In der Vergangenheit registrierte die Polizei im Weserbergland
mehrfach solche Anrufwellen und warnte über Presseveröffentlichungen,
über soziale Netzwerke und in Beratungsgesprächen die Bevölkerung.
Außerdem wurden insbesondere Mitarbeiter ambulanter Pflegedienste und
Bankangestellte zu diesem Thema sensibilisiert.

Damit die Trickbetrüger auch weiterhin wenige Erfolge für sich
verbuchen können, gibt die Polizei nochmals nachfolgende dringende
Ratschläge:

Geben Sie niemals telefonisch persönliche Daten an Unbekannte
weiter, auch nicht, wenn diese sich als Polizeibeamte ausgeben,

Polizeibeamte, oder auch Bankangestellte, werden Sie am Telefon
niemals von ihren persönlichen Vermögensverhältnissen, Bankdaten oder
sonstigen sensiblen Daten befragen,

Übergeben Sie Unbekannten niemals Geld oder Wertsachen. Auch
nicht, wenn diese sich als Boten oder angebliche Polizeibeamte
ausgeben, Die Polizei wird Sie niemals auffordern, Bargeld von der
Bank abzuheben und für ihre Ermittlungen zu übergeben,

Gibt sich der Anrufer als Polizeibeamter aus, lassen Sie sich
dessen Namen geben und rufen Sie Ihre örtliche Polizeidienststelle
unter der Ihnen bekannten oder im Telefonbuch verzeichneten
Telefonnummer an und erkundigen Sie sich, ob dieser dort auch
arbeitet und wie er erreichbar ist (wichtig: unterbrechen Sie vor
diesem Anruf die vorherige Verbindung),

Rufen Sie in diesem Zusammenhang niemals die möglicherweise in
Ihrem Telefondisplay hinterlegte Nummer des Anrufers zurück oder
nutzen gar die Rückruffunktion,

Beachten Sie: die Polizei ruft Sie nie über die Nummer 110 an!
Öffnen Sie unbekannten Personen nicht allein die Tür oder lassen Sie
sie gar in Ihre Wohnung. Ziehen Sie nach Möglichkeit eine weitere
Vertrauensperson hinzu,

Bleiben Sie misstrauisch. Bei Zweifeln kontaktieren Sie umgehend
Ihre örtliche Polizei oder wählen Sie den Notruf 110!

Wichtig: geben Sie die Hinweise auch an Angehörige oder Nachbarn
weiter, von denen Sie wissen, dass diese die Medienberichterstattung
nicht so intensiv verfolgen und die von dieser Betrugsmasche nichts
erfahren würden.

Anbei als Download ein Merkblatt zum Thema.




Rückfragen bitte an:

Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Jens Petersen
Telefon: 05151/933-104
E-Mail: pressestelle(at)pi-hm.polizei.niedersachsen.de
http://www.pd-goe.polizei-nds.de/dienststellen/pi_hameln_pyrmont_holz
minden/

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Datum: 09.08.2018 - 14:46 Uhr
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