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Betrugsmasche "Anrufe durch falsche Polizeibeamte" - erneute Anrufwelle im Weserbergland - 80-Jähriger wird zusätzlich Opfer einer Raubtat

ID: 1957758

(ots) -
Nachdem erst letzte Woche eine Betrugswelle mit 48 registrierten
Anrufen falscher Polizeibeamter über Bereiche des Weserberglandes
hinweggezogen ist (wir berichteten), erreichte gestern eine erneute
Welle die Landkreise Hameln-Pyrmont und Holzminden.

Angerufen wurden am gestrigen Donnerstag bis in die Abendstunden
hinein insbesondere alleinstehende Bürgerinnen im Ortsnetzbereich
Hameln (gestern bislang 24 registrierte Anrufe), dem Ortsnetz Bad
Pyrmont (12 Anrufe) und aus dem Bereich Bodenwerder-Halle (8 Anrufe).

Die zurückliegenden Warnhinweise und Medienveröffentlichungen
haben größtenteils Wirkung gezeigt: die überwiegende Zahl der
Angerufenen waren vorgewarnt, wurden skeptisch und legten schließlich
auf, ohne das die Betrüger einen Erfolg für sich verbuchen konnten.

In einem Fall waren die Kriminellen jedoch erfolgreich: Leider zu
spät bemerkte ein 80-jähriger Mann aus Bodenwerder, dass er einer
Betrügerbande aufgesessen ist. Der Mann bekam am Donnerstag gegen
21.15 Uhr einen Anruf. Es meldete sich ein Kommissar Richter. Der
angebliche Kommissar schilderte, dass der Angerufene aufgrund von
Ermittlungen in nächster Zeit Ziel von Einbrechern sein wird. Die
Einbrecher seien brutal und würden Schusswaffen einsetzen, so der
angebliche Polizist weiter. Er würde dem Senior helfen, seine
Wertsachen in Sicherheit zu bringen, so dass die Einbrecherbande kein
Interesse mehr an ihm hätte.

Unter dem Vorwand dieser falschen Tatsachen brachten die Betrüger
den Senior dazu, noch am Abend eine Tasche mit Bargeld und
Sammlermünzen am verabredeten Übergabeort, einem Baumarkt-Parkplatz
in der Hamelner Werftstraße, an die falschen Polizeibeamten zu
übergeben. Dem Opfer kamen im letzten Moment Zweifel. Daraufhin
wollte er die Übergabe der Tasche abbrechen. Der Täter schlug dem




Senior daraufhin an den Oberkörper und riss ihm die Tasche aus der
Hand, so dass zusätzlich zum Betrugsdelikt eine Raubtat vorliegt.

Der Haupttäter wurde vom Opfer wie folgt beschrieben: Der Mann war
ca. 30 Jahre alt und ca. 185 cm groß mit sehr kräftigem Körperbau. Er
hatte kurze, schwarze Haare und einen kurzen, schwarzen Vollbart. Das
Erscheinungsbild war südosteuropäisch. Der Mann trug eine blaue Jeans
und ein graues Langarmoberteil. Nach der Tat verschwand der Räuber
auf dem Baumarktgelände.

Während der Anfahrt zum Baumarkt-Parkplatz wurde der Senior
zwischendurch per Mobiltelefon zur Königstraße 14 beordert. Bevor er
letztendlich zur Werftstraße weitergeschickt wurde, hatte er mit
einem mutmaßlichen Komplizen persönlichen Kontakt. Dieser hatte ein
mitteleuropäisches Aussehen, war zwischen 25 und 30 Jahre alt und ca.
175 cm groß. Dieser Mann hatte kurze, dunkle Haare und ein glatt
rasiertes Gesicht. Auch er war kräftig gebaut, trug jedoch eine
braune Hose und ein buntes T-Shirt.

Erst am nächsten Morgen setzte sich der 80-Jährige mit der
richtigen Polizei in Verbindung und erfuhr, dass er offenbar Opfer
einer Betrügerbande geworden ist und dadurch sein Erspartes und
Wertgegenstände im Wert von mehreren Zehntausend Euro verloren hat.

In der Vergangenheit registrierte die Polizei im Weserbergland
mehrfach solche Anrufwellen und warnte über Presseveröffentlichungen,
über soziale Netzwerke und in Beratungsgesprächen die Bevölkerung.
Außerdem wurden insbesondere Mitarbeiter ambulanter Pflegedienste und
Bankangestellte zu diesem Thema sensibilisiert.

"Wir unternehmen zu diesem Kriminalitätsphänomen viel in den
Bereichen Öffentlichkeitsarbeit und Prävention, können aber
vermutlich nicht alle potenziellen Opfer über konventionelle Wege
erreichen. Wir müssen davon ausgehen, dass nicht alle die
Medienberichterstattung so intensiv verfolgen und möglicherweise von
der beschriebenen Betrugsmasche nichts erfahren haben", stellt
Pressesprecher Jens Petersen fest. Der Hauptkommissar weiter: "wir
bitten Sie als Angehöriger oder Nachbarn eines älteren Menschen
darum, unsere wichtigen Hinweise an diese weiterzugeben, damit die
Trickbetrüger auch weiterhin wenige Erfolge für sich verbuchen
können."

Hier nochmals unsere Hinweise:

Geben Sie niemals telefonisch persönliche Daten an Unbekannte
weiter, auch nicht, wenn diese sich als Polizeibeamte ausgeben,

Polizeibeamte, oder auch Bankangestellte, werden Sie am Telefon
niemals von ihren persönlichen Vermögensverhältnissen, Bankdaten oder
sonstigen sensiblen Daten befragen,

Übergeben Sie Unbekannten niemals Geld oder Wertsachen. Auch
nicht, wenn diese sich als Boten oder angebliche Polizeibeamte
ausgeben, die Polizei wird Sie niemals auffordern, Bargeld von der
Bank abzuheben und für ihre Ermittlungen zu übergeben,

Gibt sich der Anrufer als Polizeibeamter aus, lassen Sie sich
dessen Namen geben und rufen Sie Ihre örtliche Polizeidienststelle
unter der Ihnen bekannten oder im Telefonbuch verzeichneten
Telefonnummer an und erkundigen Sie sich, ob dieser dort auch
arbeitet und wie er erreichbar ist (wichtig: unterbrechen Sie vor
diesem Anruf die vorherige Verbindung),

Rufen Sie in diesem Zusammenhang niemals die möglicherweise in
Ihrem Telefondisplay hinterlegte Nummer des Anrufers zurück oder
nutzen gar die Rückruffunktion,

Beachten Sie: die Polizei ruft Sie nie über die Nummer 110 an!
Öffnen Sie unbekannten Personen nicht allein die Tür oder lassen Sie
sie gar in Ihre Wohnung. Ziehen Sie nach Möglichkeit eine weitere
Vertrauensperson hinzu,

Bleiben Sie misstrauisch. Bei Zweifeln kontaktieren Sie umgehend
Ihre örtliche Polizei oder wählen Sie den Notruf 110!

Anbei als Download ein Merkblatt zum Thema.




Rückfragen bitte an:

Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Jens Petersen
Telefon: 05151/933-104
E-Mail: pressestelle(at)pi-hm.polizei.niedersachsen.de
http://www.pd-goe.polizei-nds.de/dienststellen/pi_hameln_pyrmont_holz
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Datum: 17.08.2018 - 12:46 Uhr
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