Zollamt Goslar zieht Sporttaschen voller Fälschungen aus dem (Post-)Verkehr
(ots) -
Zwei Sporttaschen voller gefälschter Trainingsanzüge hat das
Zollamt Goslar am 18. September 2018 sichergestellt. Die Taschen
wurden bei der Post in der Türkei als Sendung nach Goslar aufgegeben
und landeten dann bei dem dortigen Zollamt.
Als der angegebene Empfänger die Sendung abholen wollte, warfen
die Zöllner mit ihm einen Blick in die Taschen und stellten fest:
eingewickelt in alte Handtücher enthielten die Taschen insgesamt 19
Trainingsanzüge in allen gängigen Größen mit dem Logo eines
renommierten deutschen Sportartikelherstellers. "Die sind nicht echt,
aber alle für mich", erklärte der Empfänger noch vor Ort den
verdutzten Beamten. Dem ersten Teil der Aussage stimmt Pressesprecher
Andreas Löhde vom zuständigen Hauptzollamt Braunschweig noch zu:
"Schon beim ersten Blick sieht man, dass die Anzüge tatsächlich
gefälscht sind", allerdings kann er den zweiten Teil kaum glauben:
"Die Menge und die vielen unterschiedlichen Größen weisen auf
geschäftlichen Verkehr hin. Selbst den schönsten Trainingsanzug
braucht niemand in allen Größen - außer zum Verkauf". Das sieht wohl
auch der süddeutsche Sportartikelhersteller so. Als
Markenrechtsinhaber darf er über das weitere Vorgehen entscheiden.
Die erste Entscheidung hat er dem Zoll schon am 20. September 2018
mitgeteilt: die Anzüge sollen vernichtet werden.
Erfahrungsgemäß gehen die Markenrechtsinhaber zudem auch
zivilrechtlich gegen Produktpiraten und Raubkopierer vor und fordern
Schadensersatz.
Zusatzinformation Produktpiraterie: Obwohl viele Menschen
Markenfälschungen als "Kavaliersdelikt" betrachten, ist die Gefahr,
die von Produktpiraterie ausgeht, real:
- Die Verbraucher nutzen bei Markenfälschungen oft ungeprüfte
Waren niedrigster Qualität und riskieren damit regelmäßig ihre
Gesundheit (zum Beispiel durch giftige Farbstoffe in gefälschten
Textilien).
- Die Originalhersteller erleiden durch die Fälschungen nicht nur
Umsatzeinbußen, sondern auch oft Imageschäden, die die
heimischen Unternehmen nachhaltig bedrohen.
- Die Umwelt leidet unter der unkontrollierten Herstellung
- und die Gesellschaft unter den kriminellen Verbreitungswegen
gefälschter Produkte.
Das gilt umso mehr, wenn man bedenkt, dass längst nicht nur
Handtaschen, Uhren und Sportartikel gefälscht werden, sondern auch
sicherheitsrelevante Bauteile in Maschinen und Bauwerken.
Kontakt für Medienvertreter:
Hauptzollamt Braunschweig
Pressesprecher
Andreas Löhde
Telefon: 0531/3809-452 (-0)
Fax: 0531/3809-200
E-Mail: Presse.HZA-Braunschweig(at)Zoll.Bund.de
www.zoll.de
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Datum: 21.09.2018 - 13:20 Uhr
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