Gründer der "Kinderhilfe Afghanistan" zu Gast in der Polizeidirektion Göttingen
(ots) -
Am vergangenen Freitag konnte die Polizeidirektion Göttingen Herrn
Dr. Reinhard Erös, Gründer der "Kinderhilfe Afghanistan" als
Referenten zum Thema "Afghanistan - Deutschland 2018. Was tun mit
afghanischen Flüchtlingen?" gewinnen. Vor mehr als 50 geladenen
Gästen gab Dr. Erös tiefe Einblicke in seine Arbeit in einem Land, in
dem seit 40 Jahren Krieg herrscht. Beeindruckend und lebendig
berichtete Reinhard Erös über sein mehr als 30 Jahre andauerndes
Engagement am Hindukusch. Aber auch die deutsche Afghanistan-Politik
bedachte er mit kritischen Worten: "Wenn man plant, Menschen, die aus
Afghanistan nach Deutschland geflüchtet sind, wieder nach Afghanistan
abzuschieben, bringt es wenig, ihnen deutsch beizubringen. Die
meisten können nicht einmal die afghanische Sprache lesen und
schreiben." In Afghanistan seien 60 - 70 % der Männer und 90 % der
Frauen Analphabeten. "Um Fluchtanlässe zu bekämpfen, muss man
Bleibeperspektiven schaffen," so Erös. Dazu gehörten vor allem
Ernährung, medizinische Versorgung, Bildung und Jobs. Die Kinderhilfe
Afghanistan hat seit ihrer Gründung unter anderem 33 allgemein- und
berufsbildende Schulen erbaut, in denen 1.600 Lehrer beschäftigt sind
und 60.000 Schülern die Möglichkeit eines Schulabschlusses gegeben
wird. Außerdem konnten unter der Schirmherrschaft der
Hilfsorganisation eine Klinik, eine Gesundheitsstation und zwei
Waisenhäuser und eine Universität errichtet werden. Der ehemalige
Bundeswehrarzt Reinhard Erös engagiert sich seit 1986 als Arzt in
Afghanistan, ließ sich zunächst beurlauben und schied schließlich auf
eigenen Wunsch aus der Bundeswehr aus, um sich gemeinsam mit seiner
Frau Anette mit ganzer Kraft der Kinderhilfe Afghanistan zu widmen.
Mittlerweile sind auch alle fünf Kinder der Familie Erös hier tätig.
Im Alter von 38 Jahren erhielt der heute 70-Jährige für sein
Engagement das Bundesverdienstkreuz. Den Einsatz der Bundeswehr in
Afghanistan sieht Dr. Erös durchaus prekär: "Die Lage in Afghanistan
ist jetzt so unsicher wie noch nie zuvor", mit Blick auf die
17-jährige Präsenz deutscher Truppen im Krisengebiet. Der Präsident
der Polizeidirektion Göttingen, Uwe Lührig zeigte sich zum Ende der
Veranstaltung beeindruckt von den Ausführungen: "Ich habe Dr. Erös
bereits zum dritten Mal begrüßen dürfen. Aus jedem seiner Vorträge
gehe ich mit ganz neuen Eindrücken und Perspektiven hinaus. Ich halte
die Arbeit der Familie Erös für außerordentlich bemerkenswert und
hoffe, dass wir Reinhard Erös auch zukünftig für derartige
Veranstaltungen für uns gewinnen können. Sein Engagement ist
beispielgebend."
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Polizeidirektion Göttingen
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julia Huhnold
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Datum: 24.09.2018 - 14:45 Uhr
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