Fanausschreitungen auf Mindener Bahnhof - drei Einsatzkräfte verletzt
(ots) - In den Abendstunden des Samstags kam es auf dem
Mindener Bahnhof zu zwei Polizeieinsätzen. Grund dafür war das
Aufeinandertreffen rivalisierender Anhänger von insgesamt vier
Fußballvereinen. Hierbei kam des beim Zusammentreffen von Anhängern
des Bundesligisten Hannover 96 und dem Zweitligisten 1. FC Köln zu
wechselseitigen Körperverletzungen. Auch drei Einsatzkräfte der
Polizeiwache Minden wurden bei den Ausschreitungen verletzt. Mithilfe
von zahlreichen Unterstützungskräften konnten beim späteren
Zugwechsel der Fans von FC Schalke 04 und dem SV Werder Bremen
Ausschreitungen verhindert werden.
Der erste Vorfall ereignete sich gegen 21.50 Uhr. Zu der Zeit
hielten sich circa 400 Fans des Fußballbundesligavereins Hannover 96
auf dem Mindener Bahnhof. Sie waren kurz zuvor mit dem
Regionalexpress sechs aus Leverkusen kommend im Mindener Bahnhof
angekommen und hatten ihren Anschlusszug in Richtung Hannover um
wenige Minuten verpasst.
Während sie auf dem Bahnsteig zwischen den Gleisen 12 und 13 auf
den nächsten Zug warteten, fuhr auf dem gegenüberliegenden Gleis 11
aus Richtung Hannover kommend ein Zug der Westfalenbahn mit circa 50
bis 70 Fans des 1. FC Köln ein. Die Kölner Anhänger erkannten die
96er und provozierten diese aus dem Zug heraus. Daraufhin wechselten
rund 100 bis 150 Hannoveraner Fans auf das Gleis der wartenden
Westfalenbahn und versuchten diese zu stürmen. Hierbei kam zu
wechselseitigen Körperverletzungen, bei denen mehrere Anhänger
Verletzungen davontrugen, und erheblichen Widerstandshandlungen
gegenüber den Einsatzkräften. Die Gruppen konnten nur mithilfe von
Schlagstock- und Pfeffersprayeinsatz sowie einem Diensthund getrennt
werden. Beide Fangruppen sind unmittelbar darauf mit ihren Zügen
weiter in Richtung ihrer Heimatorte abgefahren. Für die eingesetzten
Beamten waren in den Zügen mehrere verletzte und blutende Personen
erkennbar. Diese fuhren aber vor Eintreffen der alarmierten
Rettungskräfte aus dem Bahnhof Minden. Zur Identifizierung der Täter
wurden die Videoaufzeichnungen des Mindener Bahnhofs sowie der
betroffenen Westfalenbahn gesichert.
Bei der Auseinandersetzung wurden drei Einsatzkräfte verletzt.
Während eine Polizistin durch Pfefferspray aus den Reihen der
Fußballanhänger angegriffen wurde, zogen sich zwei weitere Beamte
Verletzungen durch Tritte und Schläge zu. Alle drei mussten ambulant
im Mindener Klinikum behandelt werden und sind derzeit nicht mehr
dienstfähig.
Kurz nach diesem Einsatz erhielt die Leitstelle der Polizei Minden
Kenntnis, dass sich im Regionalexpress sechs aus Gelsenkirchen
kommend, Anhänger der Fußballvereine Schalke 04 und dem SV Werder
Bremen befanden, und es trotz Polizeibegleitung im Zug zu ersten
Scharmützeln kam. Da beide Fangruppen auf dem Mindener Bahnhof
umsteigen mussten, und eine Wartezeit von rund 20 Minuten im Raum
stand, wurden weitere Auseinandersetzungen befürchtet. Daraufhin
beorderte man acht Streifenwagenbesatzungen sowie einen
Diensthundführer der hiesigen Kreispolizeibehörde zum Bahnhof und
forderte auch Unterstützungskräfte aus Herford, Bielefeld und Detmold
an. Aufgrund des massiven Polizeiaufgebotes kam es hierbei zu keinen
weiteren Ausschreitungen.
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Datum: 21.10.2018 - 14:02 Uhr
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