ProSOS

ProSOS - Portal fuer Sicherheit, Rettung und Schutz

 

Wild(e)-Zeit auf den Straßen - Hochsaison für Wildunfälle hat begonnen - Polizei und Kreisjägerschaften weisen auf die Gefahren hin und informieren über Schutzmöglichkeiten

ID: 2004611

(ots) -
(uk) Jetzt beginnt die hohe Zeit der Wildunfälle. Neben vielen
anderen Gefahren, auf die sich Verkehrsteilnehmer im Herbst durch die
Veränderung der Witterung einstellen müssen, ereignen sich im
November eines jeden Jahres statistisch belegt die meisten
Wildunfälle. Darauf weisen Polizei und Kreisjägerschaft Paderborn
e.V. aktuell hin.

Im Kreis Paderborn ist, bedingt durch die geografische Lage mit
vielen Wald- und Feldgebieten, die Gefahr von Wildunfällen das ganze
Jahr über sehr hoch. In den letzten Jahren ist die Zahl der
Wildunfälle kontinuierlich angestiegen. Wurden 2014 noch 1099
derartige Unfälle registriert, waren es im letzten Jahr schon 1323.
Auch in diesem Jahr hat die Polizei bis Oktober schon wieder fast 900
Wildunfälle bearbeitet. Legt man die Statistiken der letzten Jahre zu
Grunde dürften bis Ende dieses Jahres noch über 300 dazu kommen.

Der Herbst im Allgemeinen und hier insbesondere der Monat November
ist die Zeit wo es zu den meisten Wildunfällen kommt (2014: 123 /
2015: 121 / 2016: 98 / 2017: 164). Drei bis vier Unglücke pro Tag
sind dann im Kreisgebiet zu verzeichnen, im Wesentlichen auf
unbeleuchteten Land- und Kreisstraßen außerhalb geschlossener
Ortschaften.

"Die Gründe für den Anstieg der Wildunfälle im Herbst sind
vielfältig", erklärt Berthold Antpöhler, Vorsitzender der
Kreisjägerschaft Paderborn.

"Das stetig steigende Verkehrsaufkommen und oftmals überhöhte
Geschwindigkeit sind sehr wahrscheinlich Gründe, warum es zu einem
permanenten Anstieg von Wildunfällen gekommen ist. Aber auch die in
den letzten Jahren veränderten Bedingungen in der Landwirtschaft und
damit in der Landschaft lassen erkennen, dass hier Gründe für die
steigenden Wildunfallzahlen zu finden sind. Die Zusammenlegung von
Feldern zu großflächigen und jährlich wechselnden Kulturen bis an die




Straßenränder, wie z.B. Mais-, Raps- und Senfflächen dienen den
Wildtieren jährlich wechselnd als Rückzugs- oder Futterstelle. Dieser
Umstand hat dazu geführt, dass die dämmerungsaktiven Tiere gerade
morgens beziehungsweise abends ihre Standorte wechseln und dabei
vermehrt Straßen überqueren müssen. Das heißt sie treffen bei ihren
Wanderungen genau zu diesen Zeiten auf den Berufsverkehr, was
wiederum das Unfallrisiko steigen lässt. Dazu kommen die
Paarungszeiten einzelner Wildarten, wie Damwild oder Wildschweine,
die in den kommenden Wochen besonders rastlos sein werden."

Einen absolut sicheren Schutz zur Vermeidung von Wildunfällen gibt
es nicht. Auch die blauen Wildwarnreflektoren, die seit einigen
Jahren an den Leuchtpfosten einiger Teststrecken im Kreis Paderborn
angebracht sind, haben nur partiell zu einem spürbaren Rückgang bei
den Unfallzahlen geführt, jedoch nicht absolut. Daher gilt auch auf
diesen Strecken besondere Vorsicht, um die Gefahr von Zusammenstößen
mit Wildtieren zu minimieren und schwere Unfallfolgen zu vermeiden.

Gerade in Wald- und Wiesengebieten und an den durch die bekannten
Verkehrsschilder besonders gekennzeichneten Stellen wird es in den
nächsten Wochen zu einem verstärkten Wildwechsel kommen.

Daher appellieren sowohl Polizei als auch Kreisjägerschaft zu
einer angepassten Fahrweise. Auf diesen Abschnitten Fuß vom Gas und
die Fahrbahnränder aufmerksam beobachten! Besonders im Herbst und
Winter schließen sich die Tiere zu großen Verbänden zusammen. Wenn
der Autofahrer ein Tier am Straßenrand sieht, befinden sich meistens
noch weitere in der Nähe des Straßenrandes in der Deckung des Waldes
oder auf dem Feld. Deshalb immer damit rechnen, dass mehrere Tiere
die Straßen queren werden. Wenn Tiere im Scheinwerferlicht
auftauchen: Abbremsen, Abblenden und hupen!

Wenn das nicht mehr rechtzeitig gelingt und es zu einer
unvermeidbaren Kollision kommt, ist es wichtig nicht auszuweichen!
Halten Sie das Lenkrad fest, bleiben sie auf ihrem Fahrstreifen und
bremsen sie kontrolliert ab. Natürlich möchte keiner ein Tier
verletzten, aber gehen Sie nicht das Risiko eines unkontrollierten
und plötzlichen Ausweichmanövers ein. Dies endet für viele
Verkehrsteilnehmer im Graben, vor einem Baum oder im Gegenverkehr mit
zum Teil erheblichen Folgen für alle Beteiligten.

Nach dem Zusammenstoß ist die Unfallstelle sofort durch das
Einschalten des Warnblinklichts und das Aufstellen des Warndreiecks
abzusichern. Gegebenenfalls Verletzte versorgen und die
Rettungsdienste alarmieren.

Ist ein Tier angefahren worden, darf es nicht mitgenommen werden.
Nach einem Wildunfall ist der Verkehrsteilnehmer nach dem
Landesjagdgesetz verpflichtet den Unfall der Polizeidienststelle zu
melden, die dann den Jagdausübungsberechtigten für diesen
Straßenabschnitt informiert, denn dieser hat ein so genanntes
Aneignungsrecht an dem Wildtier! Ansonsten kann eine Strafanzeige
wegen Wilderei erstattet und ein Bußgeld verhängt werden. Daher, auch
um Schwierigkeiten bei der Regulierung durch die Versicherung
auszuschließen, immer die Polizei informieren.

Manchmal sind dem beteiligten Tier äußerlich keine Verletzungen
anzusehen und es flüchtet von der Unfallstelle, obwohl es schwere
innere Verletzungen erlitten hat. Um dem Tier unnötig langes Leiden
zu ersparen, ist auch in diesen Fällen die Information an die Polizei
wichtig, damit der zuständige Jagdausübungsberechtigte benachrichtigt
werden und mit der Nachsuche beginnen kann.

Weitere Informationen zum Thema Wildunfälle finden sich auch auf
der Internetseite des Landesjagdverbandes NRW e. V. unter: https://ww
w.ljv-nrw.de/inhalt/ljv/natur-und-wildschutz/wildunfallgefahr/5_2000.
html




Rückfragen bitte an:

Der Landrat als
Kreispolizeibehörde Paderborn
- Presse- und Öffentlichkeitsarbeit -
Riemekestraße 60- 62
33102 Paderborn

Telefon: 05251/306-1320
Fax: 05251/306-1095
E-Mail: pressestelle.paderborn(at)polizei.nrw.de
Web: www.polizei.nrw.de/paderborn

Außerhalb der Bürozeiten:


Leitstelle Polizei Paderborn

Telefon: 05251/ 306-1222

Original-Content von: Polizei Paderborn, übermittelt durch news aktuell


Themen in diesem Fachartikel:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden   Nievern - Einbruch in unbewohntes Einfamilienhaus  Spielcasino nicht verlassen - Hausfriedensbruch I
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 26.10.2018 - 07:45 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 2004611
Anzahl Zeichen: 0

Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner: POL-PB
Stadt:

Kreis Paderborn



Kategorie:

Polizeimeldungen



Dieser Fachartikel wurde bisher 0 mal aufgerufen.


Der Fachartikel mit dem Titel:
" Wild(e)-Zeit auf den Straßen - Hochsaison für Wildunfälle hat begonnen - Polizei und Kreisjägerschaften weisen auf die Gefahren hin und informieren über Schutzmöglichkeiten"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Polizei Paderborn (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

Abrisstrümmer blockieren Neuhäuser Straße ...

(mb) Bei Abrissarbeiten eines Hauses an der Neuhäuser Straße ist eine Hauswand auf die Neuhäuser Straße gestürzt. Die Abbruchfirma arbeitete gegen 10.00 Uhr mit am Abrissbagger an dem Haus gegenüber der Bleichstraße. Plötzlich kippte die Hau ...

62-jährige Radlerin stürzt über Verlängerungskabel ...

(mb) Bei einem Sturz mit ihrem Fahrrad auf dem Radweg an der Winterbergstraße hat eine 62-jährige Frau am Montag schwere Verletzungen erlitten. Die Radlerin fuhr gegen 09.45 Uhr auf dem Radweg von Buke nach Altenbeken. Kurz vor dem Abzweig zum Spo ...

17-Jähriger verursacht Unfall mit gestohlenem Auto ...

(ck) Am frühen Dienstagmorgen (28.07., 00.40 Uhr) wurde die Polizei über einen Verkehrsunfall an der Schützenstraße informiert. Dort sollte ein Auto vor einen Baum geprallt sein, ein Unfallbeteiligter halte sich bei dem Anrufer am Josefweg auf. ...

Alle Meldungen von Polizei Paderborn