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Grußwort des Dortmunder Polizeipräsidenten Gregor Lange zum

Holocaustgedenktag am 27.01.2019 - Gedenkbahnfahrt des Jugendrings Dortmund

ID: 2065292

(ots) -
Lfd. Nr.: 0111

Heute gedenken wir der Opfer des schrecklichsten staatlich
organisierten Verbrechens, das die Menschheit je erleben musste: Der
Völkermord, die systematische Vernichtung unzähliger Menschen
jüdischen Glaubens in den NS-Vernichtungslagern während der Diktatur
des Nationalsozialismus. Im Jahr 2005 haben die Vereinten Nationen
den 60sten Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers
Ausschwitz-Birkenau zum Anlass genommen, einen internationalen
Gedenktag auszurufen. Auch heute, 74 Jahre danach, spüren wir die
Verantwortung, die wir alle miteinander haben. Verantwortung dabei
mitzuhelfen, dass Menschen jüdischen Glaubens in unserem Land nie
wieder solches Leid angetan werden kann. Verantwortung dabei
mitzuhelfen, dass die Grundwerte unserer Verfassung - Schutz der
Menschenwürde, Gleichheitsrechte, Freiheitsrechte - für jeden in
unserem Land unabhängig von seiner Herkunft, seiner Hautfarbe oder
seiner Religionszugehörigkeit gelten. Nie wieder dürfen Menschen in
unserem Land diskriminiert werden, weil sie z.B. eine bestimmte
Religion haben, einer bestimmten ethnischen Minderheit angehören,
oder weil sie homosexuell sind, oder weil sie eine körperliche oder
geistige Behinderung haben.

Deshalb ist das Erinnern so wichtig. Deshalb ist die Veranstaltung
des Dortmunder Jugendrings heute ein wichtiger Beitrag. Unsere
gemeinsame Fahrt in der Gedenkbahn mit jungen Menschen und Künstlern
ist ein öffentlich sichtbares Zeichen, dass wir zusammen für unsere
weltoffene Demokratie und gegen Hass und Ausgrenzung, gegen
Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus eintreten. An der heutigen
Aktion beteiligen sich auch einige dienstjüngere Polizeibeamtinnen
und -beamte aus dem Dortmunder Polizeipräsidium. Seit 2015 gibt es
auch bei uns, bei der Polizei Dortmund, ein "Projekt"




Erinnerungsarbeit, das den Gedanken an den nationalsozialistischen
Terror wachhält. Auch Polizei und Justiz haben ihren unrühmlichen
Anteil an den Verbrechen des Nazi-Regimes. Seit 2015 gibt es eine
Kooperation mit dem Jugendring Dortmund. Jugendliche und junge
Polizeibeamte treffen sich regelmäßig, um ihren Erfahrungshorizont
auszutauschen und zu erweitern. Sie haben gemeinsam NS-Erinnerungs-
und Gedenkstätten wie die Wewelsburg, das KZ Niederhagen und - in den
Niederlanden - das Untertaucherdorf in Aalten sowie das KZ
Herzogenbusch aufgesucht. Hier und später auch im Polizeipräsidium
Dortmund haben sie beeindruckende Zeitzeugengespräche mit dem
niederländischen Holocaust-Überlebenden Bert Woudstra geführt.

Dass es darauf ankommt auch heute wachsam zu bleiben, zeigen ein
auch in Deutschland wieder aufkeimender Nationalismus,
Rechtspopulismus und Rechtsextremismus. Auch in Dortmund gibt es eine
kleine, aber gefährliche rechtsextremistische Minderheit, die die
Verbrechen des Nationalsozialismus nicht nur leugnet, sondern den
NS-Staat sogar glorifiziert. Dagegen müssen Staat und Gesellschaft
gemeinsam vorgehen. Wir, die Polizei Dortmund, sind klar aufgestellt:

- Für Demokratie und Rechtsstaat
- Gegen jeden Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit
- Gegen Hass und Ausgrenzung von Minderheiten.

Mit diesen Verfassungswerten treten wir an, um die Stärke des
Rechts gegen das Recht des Stärkeren durchzusetzen.

Die Versammlung des Dortmunder Jugendringes in Form einer
Straßenbahnfahrt mit Auftakt- und Abschlusskundgebung unter freiem
Himmel zu dem Thema "Gedenkveranstaltung zum Holocaustgedenktag"
verlief unter Teilnahme von 200 Personen in der Spitze anmeldekonform
und störungsfrei. Gegen Personen des rechtsextremen Spektrums ist die
Polizei während der Versammlung in zwei Fällen konsequent
vorgegangen. Ein während der Einfahrt der Gedenkbahn in die
U-Bahn-Haltestelle Kampstraße hochgehaltenes Banner wurde durch die
Polizei beschlagnahmt. Dazu konnten die Tatverdächtigen ermittelt und
Strafanzeigen gefertigt werden. Das Skandieren verfassungsfeindlicher
Parolen einiger weniger Rechtsextremer zum Zeitpunkt der
Abschlusskundgebung in Dorstfeld wurde durch Polizeikräfte umgehend
unterbunden. Es wurden Platzverweise ausgesprochen und Strafanzeigen
gegen sieben Tatverdächtige gefertigt. Eine Flagge, die im
Zusammenhang zum heutigen Holocaustgedenktag den Tatbestand einer
Straftat erfüllt, stellte die Polizei zudem sicher.




Rückfragen bitte an:

Polizei Dortmund
Pressestelle
Telefon: 0231-132 1020-1029
E-Mail: pressestelle.dortmund(at)polizei.nrw.de
https://dortmund.polizei.nrw/

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Datum: 27.01.2019 - 17:16 Uhr
Sprache: Deutsch
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Dortmund



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