Lenkzeitverstöße und technische Mängel führten zur Stilllegung von Bussen
(ots) -
Am Mi., 30.01.2018, kontrollierten Beamte der Verkehrsdirektion
Koblenz auf dem Rastplatz Montabaur auf der BAB 3 gegen 08:30 Uhr
zunächst einen aus dem südosteuropäischen Raum stammenden, mit 17
Fahrgästen besetzten Fernlinienbus. Der Bus war mit zwei Fahrern
besetzt.
Dem Kontrolleur fielen bei der Überprüfung der Lenk- und
Ruhezeiten Ungereimtheiten auf. Die nähere Überprüfung der Fahrgäste
ergab schließlich, dass sich unter diesen zwei weitere Fahrer
befanden, welche den Bus zuerst gelenkt hatten und nunmehr
unerlaubterweise ihre Tagesruhezeit im Fahrzeug verbrachten. Die
beiden Fahrer befanden sich zum Kontrollzeitpunkt bereits 36 Stunden
im Fahrzeug, obwohl sie ihre vorgeschriebene Tagesruhezeit, außerhalb
des Fahrzeugs, bereits nach 21 Stunden hätten antreten müssen. Der
weitere Datenabgleich ergab zudem, dass vor circa 15 Stunden die
Fahrerkarte eines weiteren Fahrers genutzt wurde, was von den Fahrern
nicht plausibel erklärt werden konnte, und auch, dass die für den
nachweispflichtigen Zeitraum der vergangenen 28 Tage vorgelegten
Nachweise insgesamt lückenhaft waren.
Die Weiterfahrt mit dem Bus wurde untersagt und erst mit einem
Ersatzfahrer wieder gestattet. Gegen die vier Fahrer und das
ausländische Unternehmen wurden Bußgeldverfahren eingeleitet und
Sicherheitsleistungen in Höhe von insgesamt 7.200,- EUR angeordnet.
Unmittelbar nach der Kontrolle des Fernlinienbusses wurde ein
ebenfalls aus dem südosteuropäischen Raum stammendes Kleinbus-Gespann
einer Kontrolle unterzogen. Im Kleinbus befanden sich insgesamt 6
Fahrgäste, welche zu einem Betrieb nach Nordrhein-Westfalen befördert
wurden, um dort als Erntehelfer zu arbeiten. Für die entgeltliche
Personenbeförderung, welche mit dem Kleinbus durchgeführt wurde, lag
keine Genehmigung vor. Der Anhänger war zudem mit den verschiedensten
Stückgütern beladen, welche ebenfalls entgeltlich befördert wurden.
Auch hierfür lag keine Genehmigung vor.
Weiterhin war im Kleinbus kein Fahrtenschreiber eingebaut und der
Fahrer des Gespanns konnte auch keine sonstigen Lenkzeitnachweise
vorlegen. Durch eine Befragung der Fahrgäste wurde schließlich
ermittelt, dass der Fahrer zum Kontrollzeitpunkt bereits seit circa
26 Stunden mit dem Gespann unterwegs war, ohne die gesetzlichen
Ruhezeiten einzuhalten.
Auch der technische Zustand des Kleinbusses war, insbesondere
aufgrund verschlissener Bremsbeläge, durchgerosteter Bremsleitungen
und defekter Sicherheitsgurte, als desolat zu bezeichnen. Das
Fahrzeug wurde einer Prüfstelle zugeführt und der Prüfer bewertete
den Zustand als "verkehrsunsicher", was eine direkte Untersagung der
Weiterfahrt und zwangsweise Stilllegung des Kleinbusses nach sich
zog.
Die Fahrgäste wurden durch ein Ersatzfahrzeug an der
Kontrollörtlichkeit abgeholt. Gegenüber dem Fahrer und dem
südosteuropäischen Unternehmen wurden Bußgeldverfahren eingeleitet
und es wurde wurden Sicherheitsleistungen in Höhe von insgesamt
3.000,- EUR angeordnet.
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PHK Udo Humberg
Telefon: 0261-103-3355
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Datum: 31.01.2019 - 12:08 Uhr
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