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"Freiheit und Sicherheit bedingen einander" - Osnabrücker Fachtagung nimmt erhöhte Risikowahrnehmung der Gesellschaft in den Blick (FOTO)

ID: 2079463

(ots) -
Die Diskussion um die Innere Sicherheit in Deutschland ist
präsenter denn je. Das Sicherheitsbedürfnis vieler Bürger ist
Umfragen zur Folge in den letzten Jahren deutlich angestiegen. Warum
ist das so? Und wie kann es gelingen, den Widerspruch von objektiv
gemessener sinkender Kriminalität und subjektiven gestiegenem
Sicherheitsempfinden zu erklären und diesem entgegenzuwirken. Darauf
versuchte das gemeinsame Symposium "Die Sicherheitsgesellschaft im
Kontext realer und gefühlter Risiken" der Universität und
Polizeidirektion Osnabrück, das gestern (19.02.19) im Osnabrücker
Schloss stattfand, Antworten zu finden.

Eine Erkenntnis: Alle Akteure, darunter Sicherheitsbehörden,
Sozialarbeiter, Journalisten, Wissenschaftler, Justiz, aber auch
Verbände und Moscheegemeinden, müssen sich der Verantwortung bewusst
sein, dass die Art wie über Kriminalität kommuniziert wird, eine
große Rolle für die Kriminalitätsfurcht der Menschen spielt. Aber
auch die Bevölkerung hat eine eigene Verantwortung, wie sie mit ihren
Ängsten umgehe, so die Experten.

Im Kern muss es darum gehen, dass die Bürgerinnen und Bürger den
handelnden Akteuren bei Fragen der Inneren Sicherheit vertrauen. Und
dieses Vertrauen entsteht durch transparente und offene
Kommunikation. Polizeipräsident Michael Maßmann sprach sich für eine
sachlich-nüchterne und seriöse Kommunikation aus, die die Bevölkerung
realistisch über die durch Kriminalität drohenden Gefahren und
Risiken aufkläre. Zudem wollen die Sicherheitsbehörden neben der
Analyse der objektiven Sicherheitslage das subjektive
Sicherheitsgefühl der Menschen noch stärker in ihre Arbeit
einbeziehen. "Hier kann die Wissenschaft beitragen, Lösungsansätze zu
erarbeiten", so Prof. Dr. Bülent Ucar, Direktor des Instituts für
Islamische Theologie der Universität Osnabrück.





Der Eröffnungsredner Prof. Dr. Tobias Singelnstein (Ruhr
Universität Bochum) stellte fest, dass es kein Leben ohne
Unsicherheiten gibt. "Sicherheit ist relativ. Unsicherheit gehört in
gewissem Maß zum Leben", so der Kriminologe. Jens Gnisa vom Deutschen
Richterbund be-tonte: "Wir schaffen Sicherheit durch gesetzliche
Rahmenbedingungen." Er plädierte für ein ausgewogenes Verhältnis von
Sicherheit und Risiko. Tobias Heinke, Leiter des LKA Bremen machte
deutlich: "Freiheit und Sicherheit bedingen einander. Gefühle sind
nicht nur Fakten, sondern machen auch Fakten." Er schlug in diesem
Zusammenhang vor, politische Maßnahmen durch kommunikative Aspekte zu
begleiten. Zum Thema neuer, weitergehender Eingriffsbefugnisse für
Sicherheitsbehörden, stellte Heinke klar, dass sich diese am Bedarf
orientieren, nicht an politischen und gesellschaftlichen Stimmungen.
Laut Jan Ellermann (Europol) habe sich die Zahl der von Europol
unterstützten Terrorismusverfahren seit 2016 mehr als verdreifacht.

Die Polizeidirektion Osnabrück und das Institut für Islamische
Theologie (IIT) der Universität Osnabrück luden bereits zum sechsten
Mal in Folge zu einem gemeinsamen Symposium von überregionalem
Charakter ein. Michael Maßmann, neuer Präsident der Polizeidirektion
Osnabrück und Prof. Dr. Wolfgang Lücke, Präsident der Universität
Osnabrück, wie auch Prof. Dr. Bülent Ucar, Direktor des Instituts für
Islamische Theologie, freuten sich gemeinsam als Veranstalter etwa
230 Gäste, darunter Experten aus Politik, Polizei, Justiz, Kommunen,
Wissenschaft sowie Organisationen, Vereinen und Verbänden aus ganz
Deutschland und den Niederlanden, begrüßen zu dürfen.




Rückfragen bitte an:

Polizeidirektion Osnabrück
Marco Ellermann
Telefon: 0541 - 327 1024
E-Mail: pressestelle(at)pd-os.polizei.niedersachsen.de
http://www.pd-os.polizei-nds.de

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Datum: 20.02.2019 - 10:01 Uhr
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