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Verkehrsunfallbilanz der Polizeiinspektion Baumholder 2018

Verkehrsunfälle mit Krafträdern weiter im Focus polizeilicher Überwachungsmaßnahmen

ID: 2081309

(ots) - Im Jahr 2018 wurden im Bereich der
Polizeiinspektion Baumholder insgesamt 489 Verkehrsunfälle
registriert. Dies bedeutet eine Steigerung um 1,9 % gegenüber 2017.
(480 Verkehrsunfälle). Im gesamten Bereich Rheinland-Pfalz ist gemäß
der Veröffentlichung durch das Ministerium des Innern und für Sport
ebenso im rückblickenden Jahr ein leichter Rückgang der
Gesamtunfallzahlen zu verzeichnen.

Insgesamt wurden 58 Personen durch Verkehrsunfälle schwer oder
leicht verletzt. Nachdem im Jahr 2017 im Zuständigkeitsbereich der PI
Baumholder kein Verkehrsunfall mit tödlichem Ausgang aufgenommen
werden musste, wurde im Jahr 2018 leider eine Person bei einem
Verkehrsunfall getötet.

Das unerlaubte Entfernen von der Unfallstelle ist immer noch,
trotz des Wissens um die rechtlichen Konsequenzen eines solchen
Verhaltens (Strafverfahren, Führerscheinentzug), ein wesentlicher
Bestandteil der Verkehrsunfallstatistik. Im vergangenen Jahr
ereigneten sich im Zuständigkeitsbereich der PI Baumholder 63
Verkehrsunfälle, bei denen der Schadensverursacher nach dem
Schadensereignis einfach "flüchtete". Mit einer Quote von 44,4%
konnten im Jahre 2018 fast die Hälfte der gemeldeten
Verkehrsunfallfluchten aufgeklärt werden.

Nach wie vor bleiben Geschwindigkeit, neben ungenügenden
Sicherheitsabständen und Fehlern beim
Abbiegen/Wenden/Rückwärts/Ein-u. Ausfahren, die wesentlichen
Unfallursachen. Die Hauptunfallursache "Geschwindigkeit" ist bei
vielen Verkehrsunfällen (im Bereich der PI Baumholder bei 57
Verkehrsunfällen) eine maßgebende unfallauslösende bzw.
unfallbegünstigende Ursache. Auch im Jahr 2019 werden
Geschwindigkeitskontrollen an Unfallschwerpunkten einen wesentlichen
Beitrag im Rahmen der Verkehrssicherheitsarbeit der Polizeiinspektion
Baumholder leisten müssen.





Im Jahr 2018 kam es zu 13 Verkehrsunfällen (2017; 6 VU), bei denen
der Fahrzeugführer unter Alkoholeinfluss stand. Bei diesen Unfällen
wurden 4 Personen leicht verletzt. Für diese Fahrer folgten
Blutentnahme und Führerscheinentzug als unmittelbare Konsequenz
ihres Fehlverhaltens. Auch diesbezüglich wird es weiter
anlassbedingte Kontrollen geben. Im Jahr 2018 wurden 2
Verkehrsunfälle unter Drogen und/oder Betäubungsmittel registriert.
Dabei wurden keine Personen verletzt. Im Jahr zuvor, wie auch schon
2016, waren solche Unfälle nicht registriert worden. In der
statistischen Betrachtung der Risikogruppen stehen Kinder, Junge
Fahrer, aber auch im Zusammenhang mit der demografischen Entwicklung
zunehmend Senioren im Focus der polizeilichen
Verkehrssicherheitsarbeit. Die Beamten der Polizeiinspektion
Baumholder mussten im Jahr 2018 einen Verkehrsunfall mit
Kinderbeteiligung aufnehmen, bei dem ein Kind als Mitfahrer leicht
verletzt wurde. Ein Schulwegunfall war nicht zu verzeichnen. Trotz
des äußerst geringen Risikos von 0,09 % (bei 1074 Kindern und 1
verletztes Kind) Opfer eines Verkehrsunfalls mit Verletzungen zu
werden, bedarf es gerade bei dieser Risikogruppe großer Anstrengungen
,um das potentielle Unfallrisiko zu vermindern. Die Zielgruppe der
"Jungen Fahrer" (18-24 Jahre) und der Jugendlichen (15-17 Jahre)
steht seit Jahren im Mittelpunkt der polizeilichen Präventionsarbeit.
Zu diesen Gruppen gehören im hiesigen Zuständigkeitsbereich etwa
1.032 Personen Im Jahr 2017 kam es zu einem leichten Rückgang der
Unfälle, an denen diese Personengruppen beteiligt waren. Wurden 2017
noch 95 Verkehrsunfälle mit Beteiligten dieser Zielgruppe
aufgenommen, so reduzierte sich diese Zahl im Jahr 2018 auf 89
Verkehrsunfälle. Bei 10 Unfällen mit Personenschaden, an denen diese
Risikogruppe beteiligt war, wurden 3 Personen schwer und 13 Personen
leicht verletzt. In 78 Fällen der Unfälle war ein Fahrer dieser
Risikogruppe Hauptverursacher. Hauptunfallursache war hierbei nicht
angepasste Geschwindigkeit (22%). Die Gruppe der jungen Fahrer ist,
in Relation zu ihrem Bevölkerungsanteil von ca. 7,75%,
überproportional oft, nämlich in 19,67% der Fälle, an den
Verkehrsunfällen beteiligt. Eine mögliche Ursache hierfür dürfte die
geringe Fahrpraxis in Verbindung mit Risikofreudigkeit und
Selbstüberschätzung sein. Das erhöhte Risiko dieser Gruppe an
Verkehrsunfällen beteiligt zu sein, spiegelt sich auch den hohen
Beiträgen für die Kfz-Versicherung wieder. Einen positiven Trend im
Bereich der genannten Personengruppe bei der Beteiligung an
Verkehrsunfällen, wird im Zusammenhang mit dem Projekt "Begleitetes
Fahren" erhofft. So kann der Jugendliche nach der Fahrausbildung in
der Fahrschule weitere Erfahrung im Straßenverkehr sammeln, ohne
dabei auf sich allein gestellt zu sein. Dabei soll das
Risikobewusstsein junger Fahranfänger erhöht und die
Risikobereitschaft vermindert werden. Die demografische Entwicklung
unserer Gesellschaft steht schon seit Jahren im Blickpunkt der
Politik und der Öffentlichkeit. Die Gruppe der Senioren (ab 65
Jahren) war 2018 an 66 Verkehrsunfällen beteiligt (2017; 50
Verkehrsunfälle). In rund 70% der Fälle war ein Fahrzeugführer dieser
Personengruppe Hauptverursacher. Insgesamt wurde bei diesen
Verkehrsunfällen der Risikogruppe Senioren zwei Personen schwer und
drei Personen leicht verletzt. Ob ältere Menschen häufiger in Unfälle
verwickelt sind als jüngere, kann aus den vorliegenden Statistiken
nicht geschlossen werden, da es keine Auswertung über den
tatsächlichen Umfang der Beteiligung dieser Altersgruppe am
Straßenverkehr gibt. Aufgrund der jedoch eher ländlichen Struktur im
Landkreis Birkenfeld und der Tatsache, dass es in vielen Ortschaften
und Gemeinden an der Sicherstellung einer Grundversorgung der
Bevölkerung in den jeweiligen Ortschaften mangelt, ist anzunehmen,
dass gerade ältere Mitbürger zunehmend auf Mobilität zu den
Versorgungsstandpunkten angewiesen sind. Ältere Menschen weisen in
bundesweiten Studien ein deutlich höheres Risiko auf, bei
Verkehrsunfällen getötet oder schwer verletzt zu werden. Dies gilt
ebenso für bestimmte Verkehrssituationen, denen sie gegenüberstehen.
Nach den einschlägigen Studien nimmt das Fehlverhalten der
Fahrzeugführer mit dem Alter zu. Ein weiterer Schwerpunkt der
polizeilichen Überwachungsmaßnahmen im Dienstbezirk der
Polizeiinspektion Baumholder, ist in Verbindung mit Motorradunfällen
die Strecke L169 zwischen Baumholder und Niederalben. Seit Jahren
unternimmt die Polizei die unterschiedlichsten Anstrengungen, die
Entwicklung der Verkehrsunfälle in dieser Risikogruppe günstiger zu
beeinflussen. Das Präventionsprogramm "Motorradfahren in
Rheinland-Pfalz - aber sicher!" ist dafür nur ein Beispiel. Häufig
sind gerade Unfälle, an denen Zweiräder beteiligt sind, mit schweren
Unfallfolgen verbunden. Bei insgesamt 14 Verkehrsunfällen die von der
PI Baumholder im Jahr 2018 aufgenommen wurden, waren motorisierte
Zweiräder beteiligt. Dabei wurden 1 Person getötet, 2 Personen schwer
und 9 Personen leicht verletzt. Eine Unfallauswertung für den
Zeitraum vom 01.01.2008 bis 28.02.2018 für diese Strecke ergab, dass
sich in diesem Zeitraum 27 Verkehrsunfälle unter Beteiligung von
Krafträdern ereigneten, wobei 3 Personen getötet, 14 Personen schwer
und 18 Personen leicht verletzt wurden. Die Überwachungsmaßnahmen auf
diesem Streckenabschnitt werden auch 2019, insbesondere in den
Sommermonaten, weiter intensiviert. Auch werden verkehrsbauliche und
verkehrsrechtliche Maßnahmen zur Reduzierung der Verkehrsunfälle
durch die zuständigen Stellen, unter Beteiligung der Polizei, in
Angriff genommen. In der statistischen Betrachtung der
Verkehrsunfallbilanz der Polizeiinspektion Baumholder war sehr
häufig Wild involviert. Zwar ging die Zahl der Wildunfälle von 266 im
Jahre 2017 auf 239 im Jahre 2018 zurück, dennoch stellen sie den
Großteil der von der Polizeiinspektion Baumholder aufgenommenen
Verkehrsunfälle dar. Am unfallträchtigsten in dieser Unfallkategorie
ist die Landesstraße L 176 zwischen Ruschberg und Frauenberg, aber
auch zwischen Breitsesterhof und Baumholder, sowie die Landstraße L
169 zwischen Niederalben und Baumholder, ebenso die Landesstraße L
348 in den Gemarkungen Berschweiler und Fohren-Linden.

Der Wildunfall ist ein andauerndes und durchaus schwerwiegendes
Problem der Verkehrssicherheit. Er kann unabhängig von der Erfahrung
und dem Fahrkönnen, jeden Kraftfahrer treffen. Die Ergebnisse
bundesweiter Studien, u.a. auch des GDV (Gesamtverband der Deutschen
Versicherungswirtschaft e.V.), zu Wildunfällen, können auch für den
Bereich der Polizeiinspektion Baumholder übernommen werden. Leider
konnte für keine der bislang diskutierten und bundesweit angewandten
Maßnahmen (Duftbarrieren, optische (optisch/akustische) Reflektoren,
Rückschnitt der Hecken und Sträucher am Straßenrand oder
Wildwechselschilder) im Rahmen wissenschaftlicher Untersuchungen eine
wirksame Reduzierung der Unfallzahlen nachgewiesen werden. In
Zusammenarbeit mit den Jagdpächtern werden auf besonders belasteten
Streckenabschnitten, sogenannte Wildwarnreflektoren getestet. Diese
sind wegen ihrer hohen Signalwirkung besonders geeignet das Wild
abzuschrecken und von der Straße fernzuhalten. Nicht zuletzt ist
jede(r) Verkehrsteilnehmer(in) aufgefordert ihr (sein) so
anzupassen,dass er sein Fahrzeug rechtzeitig zum Stehen bringt.

Die Polizei Baumholder weist in diesem Zusammenhang auf folgendes
hin:

Die meisten Wildunfälle ereignen sich morgens zwischen 5 und 8 Uhr
sowie abends zwischen 17 und 0 Uhr, dennoch ist die Zeit zwischen 1
und 4 Uhr angesichts der gerade im ländlichen Bereich geringen
Verkehrsstärken ziemlich gefährlich.

Wildunfälle ereignen sich die ganze Woche über.

Bei 80 Prozent aller Wildunfälle kollidiert das Kfz mit einem Reh,
bei 10 Prozent mit einem Wildschwein.

Vorsicht ist das ganze Jahr geboten, nicht nur im Frühjahr oder
Herbst.

In der Dämmerung und vor allem nachts muss besonders mit
Wildwechsel gerechnet werden.




Rückfragen bitte an:

Polizeiinspektion Baumholder
St: Hubertusstr. 1
55774 Baumholder
www.polizei.rlp.de
Ansprechpartner
Bodo Kirsch, EPHK
Dienststellenleiter
Telefon 06783-99120
Telefax 06783-99150
pibaumholder(at)polizei.rlp.de

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