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Verkehrsunfallstatistik 2018: Mehr Verletzte bei weniger Unfällen - Radfahrer besonders betroffen - PP Kuhlisch: "Wir müssen Münster für Radfahrer sicherer machen."

ID: 2084219

(ots) - Verkehrsunfälle in Münster sind leicht rückläufig,
aber die Anzahl der dabei verletzten Verkehrsteilnehmer steigt. "Wenn
Radfahrer an Verkehrsunfällen beteiligt sind, werden sie in über 90
Prozent der Fälle verletzt", stellte Polizeipräsident Hajo Kuhlisch
heute (27.2.) in Münster fest. "Jeder zweite bei Verkehrsunfällen in
Münster Verletzte ist ein Radfahrer. Wir müssen Münster für Radfahrer
sicherer machen."

Insgesamt ereigneten sich im vergangenen Jahr 1322
Verkehrsunfälle, bei denen Beteiligte verunglückten, also getötet
oder verletzt wurden. Von insgesamt 1.570 Verunglückten waren 863
Radfahrer, zwei Radfahrer starben und 861 Radfahrer wurden
überwiegend leicht verletzt. "Das Verhältnis von 863 Verunglückten
bei 910 Unfällen an denen sie beteiligt waren, zeigt drastisch, wie
hoch das Risiko für Radfahrer in Münster ist", erklärte Polizeirat
Andre Niewöhner von der zuständigen Verkehrsdirektion. "Etwa ein
Viertel der Unfälle ereignet sich ohne Beteiligung von
Kraftfahrzeugen. Radfahrer untereinander missachten den Vorrang oder
geraten beim Überholen auf schmalen Radwegen aneinander. Autofahrer
verursachen rund die Hälfte der Radfahrerunfälle, insbesondere an
Kreuzungen und Einmündungen. Es gibt in Münster nicht die eine
Ursache oder den einen Schuldigen."

Nach einem Rückgang 2015 steigen die Zahl der Radfahrerunfälle und
die Zahl der verletzten Radfahrer kontinuierlich an, zuletzt über 100
Verunglückte mehr als im Vorjahr. "Für viele gute, international
bewährte Verkehrskonzepte fehlt es in der schnell wachsenden
Großstadt Münster schlicht an Platz", ergänzte der Polizeipräsident.
"Die Stadt ist jedoch mit ihrer Zukunftsarena und dem Masterplan
Mobilität auf dem richtigen Weg. Die damit verbundenen
Einschränkungen müssen nicht jedem gefallen, aber ein Senken des




allgemeinen Geschwindigkeitsniveaus oder das konsequente Bevorzugen
schwächerer Verkehrsteilnehmer machen Sinn. Neben allen Konzepten hat
für mich allerdings die Grundregel der Straßenverkehrsordnung
höchstes Gewicht: Ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht!"

Immer mehr Radfahrer nutzen für ihre Fahrten Pedelecs,
entsprechend nehmen auch die Unfälle zu. Im Jahr 2017 erfasste die
Unfallstatistik 40 Unfälle mit Pedelecs, bei denen 37 Pedelec-Fahrer
verletzt wurden. Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Unfälle mit
Pedelecs auf 77 und bei jedem Unfall wurden die Pedelec-Nutzer auch
verletzt. "Die Pedelecs unterscheiden sich im Fahrverhalten deutlich
von normalen Fahrrädern", erläuterte Andre Niewöhner. "Gerade für
ältere Menschen kann das motorunterstützte Radfahren eine sinnvolle
Hilfe im Alltag sein. Es ist aber zugleich eine Herausforderung, denn
auch ein kontrolliertes Bremsen muss erst erlernt werden."

Mittlerweile gibt es in Münster einige Anbieter für ein
Fahrradtraining auf dem Pedelec. Zusammen mit der sinnvollen
Ergänzung aus Fahrradhelm und Warnweste sind so ein sicheres Fahren
und ein guter Schutz gewährleistet.

Während die Anzahl der Verletzten bei Unfällen unter Beteiligung
von Pkw-Nutzern auf 395 (-31) gesunken ist, stieg die Anzahl der
verletzten jungen Erwachsenen (18-24 Jahre) auf 285 (+32) und die der
verunglückten Senioren auf 222 (+26). "Bei nahezu gleichen
Unfallzahlen zur Nutzung von Kraftfahrzeugen ist die Zunahme der
Verunglückten in den beiden Altersgruppen klar auf die gestiegenen
Radfahrerunfälle zurückzuführen", begründete der Polizeirat. "Nur die
Beteiligung von Kindern an Verkehrsunfällen begegnet diesem Trend mit
einer positiven Entwicklung." Die Zahl der bei Verkehrsunfällen
verletzten Kindern ist seit Jahren rückläufig und liegt mit 92 (- 9)
verunglückten Kindern erstmalig unter 100.

Andre Niewöhner nutzte die Pressekonferenz auch für einen Appell
zum Beginn der närrischen Tage: "Die Verkehrssicherheit wird durch
Alkohol erheblich beeinträchtigt, auch und gerade beim Radfahren. Wer
mit Alkohol feiert, sollte den sicheren Heimweg mit Bus und Taxi
antreten", mahnt der Polizeirat.

In den Tagen zwischen Weiberfastnacht (28.2.) und Aschermittwoch
(6.3.) kontrolliert die Polizei Münster wieder verstärkt auf den
Straßen Münsters. Trotz aller Warnungen haben die Beamten während der
Karnevalstage im vergangen Jahr alkoholisierte Fahrzeugführer
festgestellt, von denen zwei direkt ihren Führerschein abgeben
mussten.

Die gesamte Bilanz ist auf der Homepage der Polizei Münster
abrufbar:
www.muenster.polizei.nrw/verkehrsunfallstatistik-stadt-muenster-2018




Kontakt für Medienvertreter:

Polizei Münster
Andreas Bode
Telefon: 0251-275-1010
E-Mail: pressestelle.muenster(at)polizei.nrw.de
http://www.polizei.nrw.de/muenster

Original-Content von: Polizei Münster, übermittelt durch news aktuell


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Datum: 27.02.2019 - 10:01 Uhr
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