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++ Kriminalstatistik 2018: Erneut weniger Straftaten - Polizei im Landkreis Rotenburg hält hohe Aufklärungsquote ++

ID: 2088168

(ots) -
Kriminalstatistik 2018: Erneut weniger Straftaten - Polizei im
Landkreis Rotenburg hält hohe Aufklärungsquote

## Grafiken zur Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) 2018 in der
digitalen Pressemappe ##

Rotenburg. Bei einer rückläufigen Anzahl an Straftaten hat die
Polizei im Landkreis Rotenburg ihre hohen Aufklärungsquoten aus den
Vorjahren nahezu halten können. Zu Beginn letzten Jahres meldeten die
Beamten, dass die Kriminalität seit vielen Jahren erstmals wieder
unter die 10.000er Grenze auf 9.652 bearbeitete Straftaten gefallen
ist. Dieser Tiefstwert wurde im zurückliegenden Jahr erneut deutlich
unterschritten. 2018 kam es im Landkreis zu 8.950 Straftaten, also
702 weniger als noch 2017. Davon gelten 5.650 als geklärt - das
ergibt eine Aufklärungsquote von 63,13 Prozent.

"Das wiederum rückläufige Straftatenaufkommen ist sehr erfreulich
und spiegelt den landesweiten Trend auch im Landkreis Rotenburg
wider," beschreibt die Leiterin des Zentralen Kriminaldienstes,
Kriminaloberrätin Petra Guderian diese Entwicklung.

Für die übergeordnete Polizeidirektion Lüneburg mit ihren sechs
Inspektionen Lüneburg/Lüchow/Uelzen, Heidekreis, Stade, Harburg,
Celle und Rotenburg zeigt die Kriminalstatistik ein ähnliches Bild.
Den 77.299 Straftaten aus dem Jahr 2017 standen im vergangenen Jahr
nur noch 73.388 Straftaten, also 3.911 weniger, entgegen.
Direktionsweit sind damit die Straftaten um 5,06 Prozent
zurückgegangen. Die Aufklärungsquote lag mit 63,51 Prozent auf einem
ähnlichen Niveau wie schon 2017. Auch im Land Niedersachsen ist die
Anzahl der Straftaten rückläufig. 2018 wurden 19.535 Sachverhalte
weniger zur Anzeige gebracht.

Polizeipräsident Thomas Ring, Chef von über 2.800 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter in der Polizeidirektion Lüneburg, dazu: "Die




Bürgerinnen und Bürger im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion
Lüneburg leben in einer sicheren Region. Zum wiederholten Mal können
wir für unseren Bereich eine sinkende Gesamtzahl aller erfassten
Straftaten vermelden und uns dabei erneut über eine Steigerung der
Aufklärungsquote freuen. Wir werden uns weiterhin dafür einsetzen,
dass diese positive Entwicklung auch in den nächsten Jahren
fortgesetzt wird."

Tötungsdelikte

Die Kriminalstatistik weist für das zurückliegende Jahr neun zu
bearbeitende Tötungsdelikte in der Polizeiinspektion Rotenburg aus.
Davon ermittelte die Polizei in fünf Fällen wegen des
Anfangsverdachts einer fahrlässigen Tötung. Darüber hinaus kam es zu
vier Taten, die in den Akten als versuchter Totschlag geführt wurden.

Im April hatte ein 16-jähriger Jugendlicher im Raum Gnarrenburg
einen 15-Jährigen mit einem Messer verletzt.

Im August kam es bei der Maisfeldfete in Westeresch zu einer
Schlägerei unter den Partygästen. Ein 29-jähriger Mann schlug einen
38-Jährigen nieder und trat ihm, am Boden liegend, mit seinem Fuß
gegen den Kopf.

Im Oktober stach ein 17-Jähriger aus Sittensen am Busbahnhof in
Sittensen bei einer Auseinandersetzung einem 19-jährigen Mann aus
Visselhövede mit einem Messer in den Bauch.

Im November kam es in der Samtgemeinde Selsingen zu einem
Tötungsversuch nach einem Beziehungsende. Ein 39-jähriger Mann war in
der Nacht bei seiner ehemaligen Freundin eingebrochen und hatte sie
und den neuen Lebenspartner, einen 42-jährigen Mann, zum Teil schwer
verletzt. Nach einer Flucht konnte der Täter wenige Tage später
zwischen Zeven und Brauel auf einem Waldweg festgenommen werden.

In allen Fällen wurden die Täter ermittelt.

Wohnungseinbrüche

Die Zahl der Wohnungseinbrüche ist im vergangenen Jahr erneut
zurückgegangen. Waren es 2017 noch 297 vollendete und versuchte
Taten, so mussten die Beamten 2018 269, also 28 Einbrüche weniger
aufnehmen. Das ist ein Rückgang um 9,43 Prozent. Davon ermittelte die
Polizei im Landkreis Rotenburg in 87 Fällen einen Tatverdächtigen,
erzielte eine Aufklärungsquote von 32,3 Prozent und liegt damit
deutlich über dem Landesdurchschnitt von 24,9 Prozent.

Den Rückgang an Taten erklären die Beamten zum einen mit
zahlreichen, präventiven Polizeistreifen in besonders gefährdeten
Wohngebieten und regelmäßigen Kontrollen auf den Anfahrtrouten der
Täter. Andererseits freut sich Kripochefin Guderian über die
Unterstützung aus der Bevölkerung:" Die Hinweise im Zusammenhang mit
verdächtigen Beobachtungen in Wohngebieten nehmen zu und tragen
ebenfalls dazu bei, dass wir eine vergleichsweise hohe
Aufklärungsquote erzielen konnten. Jede noch so unwichtig
erscheinende Beobachtung kann dabei sehr wertvoll und, zusammen mit
anderen, das nötige Puzzlestück für weitergehende Ermittlungen sein."
Aber auch die technischen Sicherungen von Wohnhäusern, über die der
Experte für Kriminalprävention, Thomas Teuber, im vergangenen Jahr
zahlreiche Menschen bei Vorträgen und Beratungen informiert hat,
seien, so Kriminaloberrätin Guderian, ein wichtiger Baustein zur
Reduzierung der Wohnungseinbrüche.

Betrügereien, Cybercrime und falsche Polizisten

Auch im Fachkommissariat und in den Arbeitsfeldern für
Betrugsdelikte registrierten die Beamten einen deutlichen Rückgang an
Straftaten. Mit 1.036 Betrugsfällen musste die Polizei im vergangenen
Jahr 368 Anzeigen weniger aufnehmen, als noch 2017. Das ist eine
Reduzierung in diesem Kriminalitätsfeld von über 26 Prozent.

Sorgen bereitet den Beamten hingegen immer noch die Verlagerung
vieler Taten in den virtuellen Raum des Cybercrime. Im digitalen
Zeitalter spielen vor allem Internetbetrügereien, wie zum Beispiel
bei privaten Käufen im Netz, eine zunehmende Rolle. Aber auch die
Übernahme und Manipulation von fremden Computern,
Identitätsdiebstahl, Datenmissbrauch und Abo-Fallen beschäftigte die
Beamten. Ausführliche und nützliche Tipps zum diesem Thema können im
Ratgeber Internetkriminalität der Polizei Niedersachsen unter
https://www.polizei-praevention.de/themen-und-tipps.html abgerufen
werden.

Auch vor falschen Polizeibeamten, Staats- und Rechtsanwälten und
sogar vor falschen Feuerwehrleuten wurde die Bevölkerung im
zurückliegenden Jahr ausdrücklich und häufig von der echten Polizei
gewarnt. So kam es in bestimmten Bereichen des Landkreises regelmäßig
zu einer ganzen Flut von Anrufen falscher Polizisten. Beharrlich
versuchten die organisierten Täter vor allem ältere Menschen mit
erfundenen Geschichten dazu zu bewegen, ihre Wertgegenstände, die sie
zu Hause aufbewahrten, in die Hände der Kriminellen zu geben. Rund
200 Fälle von Amtsanmaßung wurden bei der Polizei zur Anzeige
gebracht. Die Dunkelziffer dürfte jedoch noch höher liegen. In fast
allen Fällen behielten die Angerufenen einen kühlen Kopf, legten auf
und meldeten sich bei der örtlichen Polizei. In einem Fall jedoch,
erlangten die Täter eine größere Geldsumme.

Das betraf im August eine 69-jährige Frau aus dem Nordkreis. Sie
beendete das Gespräch mit der falschen Polizei nicht. In 14
Telefonaten mit einem angeblichen Kommissar und später auch mit einem
falschen Staatsanwalt wurde die Frau derart unter Druck gesetzt und
manipuliert, dass sie den Tätern über 17.000 Euro in einer Tüte an
ihrer Haustür aushändigte. Obwohl die Rotenburger Polizei
mittlerweile gegen zwei Täter aus Norddeutschland ermittelt, gingen
die Ersparnisse für die betrogene Frau verloren.

Besser erging es im Juli einem älteren Rotenburger Ehepaar. Die
Täter brachten die beiden Senioren dazu, in ihrer Wohnung 30.000 Euro
an einen unbekannten Geldabholer, angeblich von der Kriminalpolizei
Rotenburg, zu übergeben. Eine aufmerksame Nachbarin kam darauf zu.
Sie forderte die rüstige Seniorin auf, dem Unbekannten das Geld aus
der Hand zu schlagen - das gelang. Ohne Beute flüchtete der
Unbekannte auf einem Motorrad.

Vor größerem Schaden wurde im Februar auch ein 87-jähriger Mann
aus der Samtgemeinde Tarmstedt bewahrt. Einem falschen Polizisten
gelang es, dass er 45.000 Euro von seinem Konto abhob. Als dem
Senioren Zweifel kamen, wendete er sich an die Polizei. Die Beamten
schützten ihn vor dem Verlust seiner Ersparnisse.

Der einfache, aber nützliche Rat der Polizei:" Beenden Sie solche
Anrufe sofort und lassen Sie sich auf keine Gespräche ein!" Weitere
wichtige Informationen gibt es dazu auf der Internetseite des
Landeskriminalamtes Niedersachsen unter https://www.lka.polizei-nds.d
e/praevention/aktuellewarnmeldungen/anruf-falscher-polizeibeamter-112
918.html

Rohheitsdelikte

Im vergangenen Jahr kam es im Landkreis Rotenburg zu 45 Raubtaten
- das waren 10 Taten mehr als noch 2017. In 29 Fällen ermittelte die
Polizei einen Tatverdächtigen. Damit registrierten die Beamten eine
erhöhte Bereitschaft zur Gewalt bei der Begehung von
Eigentumsdelikten. Möglicherweise ist die leichte Verfügbarkeit von
Messern und auch Schreckschusswaffen eine Erklärung für diesen
Anstieg.

Bei den anderen Rohheitsdelikten, wie zum Beispiel
Körperverletzungen, verzeichnet die Kriminalstatistik mit 1.080 Taten
einen leichten Rückgang von 50 Fällen. Körperverletzungen werden in
der Regel aufgeklärt, da sich Täter und Opfer meistens bekannt sind.
Die Aufklärungsquote liegt erfahrungsgemäß hoch bei deutlich über 90
Prozent.

Zusammenfassend zieht Polizeipräsident Ring für seine
Polizeidirektion folgendes Fazit: "Ich bin mit der Entwicklung sehr
zufrieden und sehe, dass die Polizei im Zuständigkeitsbereich der
Polizeidirektion Lüneburg ihre Aufgaben auch im Jahr 2018
hervorragend erfüllt hat. Dafür möchte ich mich bei allen
Polizeibeschäftigten herzlich bedanken. Unabhängig von dieser
positiven Entwicklung sehe ich die anhaltende abstrakte Gefahr durch
den islamistischen Terrorismus weiterhin als größte Bedrohung an. Die
zu erwartenden Rückkehrer stellen die Sicherheitsbehörden vor neue
Herausforderungen. Bei allem ist entscheidend, dass wir persönlich
ansprechbar bleiben und dabei nicht die Sorgen und Nöte der
Bürgerinnen und Bürger aus den Augen verlieren. Dazu gehört auch,
dass wir als Polizei mittlerweile auch in den sozialen Medien präsent
sind. Das ist gut und zeigt unsere Flexibilität."




Rückfragen bitte an:

Polizeiinspektion Rotenburg
Pressestelle
Heiner van der Werp
Telefon: 04261/947-104
E-Mail: pressestelle(at)pi-row.polizei.niedersachsen.de

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