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Kriminalstatistik: "Das Sicherheitsniveau in der Polizeidirektion Osnabrück bleibt ausgesprochen hoch - bei uns lebt es sich gut und vor allem sicher." (FOTO)

ID: 2088314

(ots) -
Fazit des Polizeipräsidenten Michael Maßmann zur heute (05.03.19)
vorgestellten Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) für das Jahr
2018: "Das Sicherheitsniveau in der Polizeidirektion Osnabrück bleibt
ausgesprochen hoch - bei uns lebt es sich gut und vor allem sicher.
Die Menschen in unserer Region sind statistisch immer weniger direkt
von Kriminalität betroffen."

Kernpunkte der PKS 2018 -Gesamtzahl der Straftaten nahezu auf
Vorjahresniveau - nach 2017 niedrigster Wert seit 25 Jahren -
Aufklärungsquote erreicht neues Allzeithoch -Zahl der
Wohnungseinbrüche erneut stark rückläufig - 40 % weniger Einbrüche
als 2016 -Weniger Gewaltkriminalität - Aufklärungsquote über 90 % -
mehr Leichtverletzte durch Stichwaffen -Polizeibeamte oft selbst
Opfer von Gewalt - 1.042 Polizisten betroffen -Cybercrime bleibt
Kernthema - IT-Spezialisten und Sonderermittler verstärkt im Einsatz
-Deutlich weniger tatverdächtige Flüchtlinge - Rückgang um über 10 %
-Straftaten gegen Senioren zunehmend im Fokus - Präventionsarbeit
entscheidend -Sicherheitsempfinden der Menschen stärker
berücksichtigen - intensivere Einbeziehung in die polizeiliche Arbeit

Gesamtzahl der Straftaten nahezu auf Vorjahresniveau - nach 2017
niedrigster Wert seit 25 Jahren - Aufklärungsquote erreicht neues
Allzeithoch

Das Straftatenaufkommen in der Polizeidirektion Osnabrück, in der
rund 1,5 Millionen Einwohner leben, liegt mit einer minimalen
Steigerung von 0,25 % bzw. 209 Taten nahezu auf dem Niveau des
Vorjahres. Mit 85.151 Straftaten von den Ostfriesischen Inseln bis
zum Teutoburger Wald ist es nach 2017 der niedrigste Wert in der
Kriminalstatistik seit 25 Jahren. Die Aufklärungsquote stieg indes
leicht um 1,02 % auf 63,64 % und stellte das bisher beste Ergebnis in
den letzten 25 Jahren dar. Sehr erfreulich ist zudem die weiter




rückläufige Entwicklung der Krimi-nalitätsbelastung der Menschen in
der Direktion. Die Anzahl der registrierten Straftaten pro 100.000
Einwohner fiel auf einen neuen Tiefstand der letzten 10 Jahre.
Maßmann: "Die Menschen in unse-rer Region sind statistisch immer
weniger direkt von Kriminalität betroffen.

Sicherheitsempfinden der Menschen stärker berücksichtigen -
intensivere Einbeziehung in die polizeiliche Arbeit Trotz der
positiven Zahlen ist das Sicherheitsgefühl der Menschen oftmals ein
anderes. Maßmann: "Wir werden das Sicherheitsempfinden der Menschen,
neben der Analyse der objektiven Sicher-heitslage, stärker in unsere
Arbeit einbeziehen." Der Präsident betonte in diesem Zusammenhang die
Wichtigkeit von Präsenz der Polizei vor Ort. Aber auch die Präsenz im
digitalen Raum werde zukünftig immer wichtiger, beispielsweise durch
das sogenannte Community Policing, welches die Direktion bereits
nutze, aber weiter ausbauen möchte. Es gelte, Vertrauen der
Bevölkerung in die Arbeit der Polizei weiter auszubauen - durch
Transparenz, Empathie und den Dialog mit den Bürge-rinnen und
Bürgern. Gleichzeitig müsse auch die Netzwerkarbeit mit den
regionalen Sicherheits-partnern zu diesem Thema intensiviert werden.

Deutlich weniger tatverdächtige Flüchtlinge - Rückgang um über 10
% Im Vergleich zum Vorjahr sank die Zahl der tatverdächtigen
Flüchtlinge deutlich um 10,03 % bzw. 399 Personen auf 3.580. Die
überwiegende Mehrheit der Flüchtlinge tritt polizeilich nicht in
Erscheinung.

Zahl der Wohnungseinbrüche erneut stark rückläufig - 40 % weniger
Einbrüche in zwei Jahren Einen nach 2017 nochmals
überdurchschnittlichen Rückgang verzeichnete die Direktion bei den
Wohnungseinbrüchen. In den letzten zwei Jahren konnte die Zahl der
Einbrüche um rund 40 % re-duziert werden. Insgesamt nahm die Zahl der
Fälle in 2018 um 239 bzw. 13,23 % stark ab und sank mit 1.567
Einbrüchen auf ein neues 8-Jahrestief. Die Aufklärungsquote stieg
unterdessen im ver-gangenen Jahr um 1,35 % auf 25,6 % zum Vorjahr.
Maßmann: "Wir konnten die Zahl der Einbrüche in der Polizeidirektion
in den letzten zwei Jahren um rund 40 % verringern. Die gemeinsame
Kraft-anstrengung aller Dienststellen in der Direktion zahlt sich
jetzt aus. Gute Präventions- und Ermitt-lungsarbeit sind der
Schlüssel zum Erfolg."

Beispielhaft erwähnte der Präsident die im Oktober 2016
eingerichtete 18-köpfige Ermittlungs-gruppe zur Bekämpfung
überregional agierender Einbrecherbanden "Zentrale Ermittlungsgruppe
Wohnungseinbruchdiebstahl". Dort werden in enger Abstimmung mit der
Bundespolizei, der nie-derländischen Polizei und den
Staatsanwaltschaften sowie in Zusammenarbeit mit dem
Bundes-kriminalamt, Europol, den Kreispolizeibehörden Borken und
Steinfurt (NRW), überregionale Fälle bzw. Fallserien bearbeitet. Die
positive Bilanz dieser Sondereinheit: Es konnten 12 international
agierende Täterbanden zerschlagen, rund 330 Taten aufgeklärt und mehr
als 70 Tatverdächtige ermittelt werden. Der Schaden des Diebesguts
beläuft sich auf über 1,3 Millionen Euro. Auch die Staatsanwaltschaft
Osnabrück hat zu Beginn des Jahres 2019 einen Schwerpunkt zur
Bekämpfung der Eigentumskriminalität gebildet und eine
Schwerpunkstaatsanwaltschaft eingerichtet.

Der Anteil der versuchten Einbrüche stieg um 4 % auf 41,86 % bzw.
656 Fälle. Fast jeder zweite Ein-bruch blieb im Versuchsstadium
stecken. Der Polizeipräsident machte deutlich, dass sowohl der
passive Einbruchschutz als auch der Einsatz von geeigneter
Sicherungstechnik wichtig sei. Oft reich-ten schon Vorkehrungen
kleinerer Art, um nicht in den Fokus von Einbrechern zu geraten. Er
wies in diesem Zusammenhang noch einmal auf die notwendige
Unterstützung der Polizei durch die Bevölkerung hin. Maßmann: "Hören
Sie auf Ihr Bauchgefühl und benachrichtigen Sie die Polizei, wenn
Ihnen etwas komisch vorkommt."

Mehr Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung - Reform des
Strafrechts greift Die Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung
sind in der Direktion um 23, 29 % auf 1.265 Fälle gestiegen. Die
Aufklärungsquote konnte währenddessen leicht um 0,44 % gesteigert
werden und liegt bei 83,87 %. Der deutliche Anstieg ist insbesondere
auf die Reform des Strafrechts und der Einführung des
Straftatbestandes der sexuellen Belästigung (§ 184 i StGB)
zurückzuführen. Mithilfe des neuen Paragraphen können Handlungen wie
das Berühren von Po und Brüsten sowie das plötzliche Küssen leichter
als Straftat geahndet werden. Offenbar machen einige Opfer von dem
neuen Straftatbestand Gebrauch und zeigen die mutmaßlichen Täter an.

Weniger Gewaltkriminalität - Aufklärungsquote über 90 % - mehr
Leichtverletzte durch Stichwaf-fen Insgesamt nahm die
Gewaltkriminalität, zu der gravierende Gewaltstraftaten wie
beispielsweise Tötungsdelikte, Vergewaltigung, Raub, gefährliche und
schwere Körperverletzung gehören, mit 3.079 Taten um 2,38 % im
Vergleich zum Vorjahr ab. Während die Zahl der Körperverletzungen im
letzten Jahr mit 9.047 Fällen nahezu stagnierte, sank die Zahl der
Raubtaten - nach dem deutlichen Anstieg in 2017 - um 11,52 % bzw. 66
Fälle auf 507 Taten. Maßmann: "Die Gewaltkriminalität ist
zu-rückgegangen. Gerade wegen der Auswirkungen auf das
Sicherheitsempfinden der Menschen eine gute Nachricht. Sehr positiv
ist in diesem Zusammenhang die hohe Aufklärungsquote von über 90 % zu
bewerten. Die Zahl der Fälle, bei denen im letzten Jahr eine
Stichwaffe mitgeführt bzw. eingesetzt wurde, nahm um 15 Taten bzw.
3,68 % auf 423 Fälle zu. Die Zahl der durch eine Stichwaffe leicht
verletzten Personen legte deutlich zu. Mit 90 Leichtverletzten betrug
die Steigerung im Vergleich zum Vorjahr 29 Opfer bzw. 47,54 %. Die
Zahl der durch einen Angriff mit einer Stichwaffe schwer- bzw.-
tödlich verletzten Menschen sank hingegen auf 12 Schwerverletzte
(zwei weniger). Im vergangenen Jahr wurde niemand tödlich verletzt -
im Vorjahr war es eine Person. Maßmann: "Die Angriffe mit Stichwaffen
nehmen wir sehr ernst und behalten die Entwicklung genau im Blick.
Zukünftig können wir - durch die gesonderte Erfassung von Messern und
sonstigen Stichwaffen in Niedersachsen - noch genauer recherchieren
und analysieren."

Polizeibeamte oft selbst Opfer von Gewalt - 1.042 Polizisten
betroffen Nicht nur für die Polizei ist das Phänomen Gewalt gegen
Polizeibeamte ein Dauerthema, sondern auch für Feuerwehr- und
Rettungskräfte sowie für öffentliche Personen. Im Jahr 2018
bilanzierte die Direktion insgesamt einen Rückgang um 5,28 % bzw. 28
Fälle auf 502 Taten. Nichtsdestotrotz liegen die Zahlen immer noch
auf einem hohen Niveau. Die Zahl der Widerstände gegen die
Voll-streckung polizeilicher Maßnahmen stieg sogar mit 247 Taten auf
ein neues Allzeithoch. Traurig: 1.040 Polizisten wurden im letzten
Jahr in der Polizeidirektion selbst Opfer von Gewalt. Nahezu jeder
zweite Polizeibeamte in der Direktion ist somit statistisch im
letzten Jahr selbst Opfer gewor-den. Maßmann: "Warum werden Menschen,
die anderen Menschen helfen wollen, immer öfter selbst Opfer? Die
Entwicklung betrachte ich mit großer Sorge und sie ist keinesfalls
hinnehmbar. Ich be-trachte es als meine, aber auch als eine
gesamtgesellschaftliche Aufgabe für mehr Respekt und Achtung
gegenüber Amtsträgern zu sorgen." Auffällig: 68,7 %, also mehr als
zwei Drittel aller Fälle, geschahen unter dem Einfluss von Alkohol
oder anderer Drogen.

Cybercrime bleibt Schwerpunktthema - IT Spezialisten und
Sondereinheiten verstärkt im Einsatz Die Anzahl bekanntgewordener
Fälle im Deliktsfeld Cybercrime stieg um 18,57 % bzw. 1.092 Fälle auf
6.971 Taten an. Welche bedeutende Rolle dieser Phänomenbereich bei
der Polizei bereits hat, wird auch durch den hohen Anteil an den
Gesamtstraftaten in der Direktion deutlich: Jede zwölfte Straftat hat
inzwischen mit Cybercrime zu tun. Die Polizei konstatiert, dass sich
immer mehr Strafta-ten in den digitalen Raum verlagern. Auch deshalb
ist der zunehmende Einsatz von IT Spezialisten und Sondereinheiten
bei der Polizei ein richtiger und wichtiger Schritt. Maßmann: "Wir
wollen Straftaten im digitalen Raum stärker bekämpfen. Cybercrime
bleibt für uns eine große Herausfor-derung und stellt einen
Schwerpunkt unserer Arbeit dar." Aber auch die Bevölkerung ist bei
der Verhinderung von Cybercrimetaten gefragt und kann einen Beitrag
leisten. Beispielsweise dadurch, dass sichere Passwörter gewählt und
regelmäßig ausge-tauscht werden, Firewalls eingerichtet und
regelmäßig aktualisiert werden, mit den eigenen Daten stets sensibel
umgegangen und immer ein gesundes Misstrauen beim Kauf von Waren im
Internet an den Tag gelegt wird. Ein gutes Beispiel in diesem
Zusammenhang stellt ein umfangreiches Er-mittlungsverfahren der
Ermittlungsgruppe "Taske Force Cybercrime" der Polizeidirektion
Osnab-rück dar, bei dem rund 1.200 Personen auf einen sogenannten
Fake-Shop für hochwertige Elektro-geräte aus Osnabrück reingefallen
waren. Die Masche: Sie zahlten den Kaufpreis der Online-Ware im
Voraus, erhielten jedoch im Anschluss keine Ware. Der Schaden beläuft
sich auf über 450.000 Euro.

Straftaten gegen Senioren zunehmend im Fokus - Präventionsarbeit
entscheidend Bei den Straftaten gegen Senioren ist immer wieder von
Schockanrufen, Enkeltricks, falschen Ge-winnversprechen oder falschen
Polizeibeamten die Rede. Ältere Menschen werden mitunter durch
perfide Tricks der Täter bzw. Täterbanden um ihr Erspartes gebracht.
Aufgrund des demo-graphischen Wandels dürfte dieses Kriminalitätsfeld
zukünftig eine immer größere Rolle spielen und für Täter ein sehr
lukratives Betätigungsfeld darstellen. Auch deswegen ist die
Präventionsar-beit ein zentraler Baustein zur Verhinderung solcher
Straftaten. Hier müssen vermehrt auch die Angehörigen, Bekannten und
Nachbarn von älteren Menschen aktiv in die Präventionsarbeit
ein-bezogen werden, um diese vor den Maschen der Täter zu warnen.
Fast immer läuft die Kommuni-kation über das Telefon. Maßmann: "Wir
brauchen klare Kompetenzen im Bereich der Vorratsda-tenspeicherung,
da Ermittlungen oft erst Wochen und Monate später geführt werden."
Zwei Beispielfälle: In einem Fall nahm die Polizei einen falschen
Polizeibeamten fest, der versuchte, eine 91-jährige Seniorin aus
Osnabrück per Telefon zur Übergabe eines Geldbetrages in Höhe von
35.000 Euro zu überreden. Bei der vermeintlichen Übergabe klickten
die Handschellen von echten Polizisten. In einem anderen
Ermittlungskomplex aus dem vergangenen Jahr bewahrten die Ermitt-ler
in mehr als 300 Fällen Menschen aus dem gesamten Bundesgebiet vor
finanziellen Schäden von mehr als 10 Millionen Euro. Maßmann
abschließend hierzu: "Die Folgen von Kriminalität bei den betroffenen
Senioren wiegen oftmals schwerer als bei jüngeren Opfern, auch
deshalb muss das Thema deutlich vorangetrieben werden."




Rückfragen bitte an:

Polizeidirektion Osnabrück
Marco Ellermann
Telefon: 0541 - 327 1024
E-Mail: pressestelle(at)pd-os.polizei.niedersachsen.de
http://www.pd-os.polizei-nds.de

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