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Polizeiliche Kriminalstatistik 2018

ID: 2089898

(ots) -
Niedrigste Fallzahlen seit dem Jahr 2000, eine leicht gestiegene
Aufklärungsquote sowie ein Rückgang bei den Eigentumsdelikten - diese
wesentlichen Zahlen der bearbeiteten Straftaten in der Region
Hannover hat Polizeipräsident Volker Kluwe heute (07.03.2019)
vorgestellt. "Zurückgehende Zahlen im Bereich der Wohnungseinbrüche
und des schweren Diebstahls an und aus Kraftfahrzeugen sowie ein
Rückgang der Straßenkriminalität sind eine sehr erfreuliche
Entwicklung und auch ein Ergebnis der engagierten Arbeit meiner
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter", betont der Behördenleiter.

Gesamtzahl der Straftaten

Im Jahr 2017 registrierte die Polizeidirektion Hannover in der
Landeshauptstadt Hannover sowie im Umland noch 114.685 Straftaten. Im
vergangenen Jahr waren es 105.931, was einen Rückgang um 7,63 Prozent
(minus 8.754) und zeitgleich den niedrigsten Wert seit der
Jahrtausendwende bedeutet. Zum Vergleich: Im Jahr 2007 flossen
125.812 Straftaten in die Statistik ein.

Wurden 2018 auf dem Gebiet der Landeshauptstadt 70.212
Ermittlungsverfahren (2017: 77.886) von der Polizei Hannover
abschließend bearbeitet, so waren es in den Umlandgemeinden 35.719
(2017: 36.799). Der signifikanteste Rückgang von 2017 auf 2018 lässt
sich somit im Stadtgebiet von Hannover beobachten.

Besondere Fallzahlenanstiege verzeichnet die Behörde bei den
Sexualdelikten um 247 Fälle (plus 31,42 Prozent) auf 1.033 Taten.
Hervorzuheben ist die positive Entwicklung bei den Eigentumsdelikten
(minus 10,19 Prozent) und dabei im Besonderen der Rückgang bei
Wohnungseinbrüchen um 629 (minus 21,55 Prozent) auf 2.290 sowie beim
schweren Diebstahl an und aus Kraftfahrzeugen um 643 (minus 18,65
Prozent) auf 2.804 Ermittlungsvorgänge.

Aufklärungsquote

Mit einem Anstieg um 1,03 Prozent ist bei der




Gesamtaufklärungsquote der Polizeidirektion Hannover ein weiterhin
positiver Trend zu beobachten. Der Wert bewegt sich mit nun 63,40
Prozent leicht über dem Landesdurchschnitt (62,81 Prozent). Damit
handelt es sich um die zweithöchste Aufklärungsquote der letzten
zwanzig Jahre - 2010 lag sie bei 63,56 Prozent.

Im vergangenen Jahr konnten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
der hannoverschen Behörde 67.162 von 105.931 Straftaten aufklären.
Zum Vergleich: Im Vorjahr waren es 71.532 von 114.685 Taten gewesen.

Bereinigt um die Delikte Erschleichen von Leistungen und
Ladendiebstahl - bei diesen wird in der Regel ein Tatverdächtiger bei
der Anzeigenaufnahme angetroffen - setzt sich der positive Trend bei
der Aufklärungsquote fort. Diese lag 2018 bei 58,29 Prozent (2017:
56,51 Prozent). Klammert man zusätzlich Straftaten nach dem
Aufenthalts- und Asylverfahrensgesetz bei der statistischen
Betrachtung aus, so ergibt sich für das Jahr 2018 eine "bereinigte
Aufklärungsquote" von 57,14 Prozent (2017: 55,03 Prozent).

Tötungsdelikte

Bei den Kapitaldelikten (Mord und Totschlag) ist gegenüber dem
Vorjahr ein Anstieg um 14 auf nun 60 Taten feststellbar. 2018 fanden
52 Versuche (13 Mordversuche) und acht vollendete Taten (davon vier
Morde) Einzug in die Kriminalstatistik. Im Vorjahr registrierte die
Polizeidirektion Hannover 38 versuchte und acht vollendete
Tötungsdelikte. Die Aufklärungsquote lag bei diesen Delikten im Jahr
2018 bei 90,91 Prozent (2017: 92,06 Prozent).

Tatmittel Stichwaffe

Nachdem in der Zwischenzeit die technischen Voraussetzungen
geschaffen worden sind, können von der Polizeidirektion Hannover für
die letzten beiden Jahre erstmalig Zahlen zum "Tatmittel Stichwaffe"
veröffentlicht werden. Wurde im Jahr 2017 bei den 46 vorsätzlichen
Tötungsdelikten in 18 Fällen (39,13 Prozent) das "Tatmittel
Stichwaffe" vermerkt, so war es im vergangenen Jahr bei 26 von 60
Delikten der Fall (43,33 Prozent). Deutlich geringere Prozentsätze in
Bezug auf das "Tatmittel Stichwaffe" registrierte die hannoversche
Polizei bei den Rohheitsdelikten und Straftaten gegen die persönliche
Freiheit - darunter fallen unter anderem neben Körperverletzungen
auch Raubtaten sowie Bedrohungen - mit 3,89 Prozent im Jahr 2017 und
3,67 Prozent im letzten Jahr. Bei allen erfassten Straftaten der
Polizei Hannover belaufen sich die Werte auf 0,82 (2017) bzw. 0,83
(2018) Prozent.

Sexualdelikte

Der Deliktsbereich Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung
präsentiert sich im zweiten Jahr in Folge mit steigenden Zahlen und
beläuft sich nun auf insgesamt 1.033 Ermittlungsverfahren (2017:
786). Damit bewegen sich die Zahlen auf dem Niveau aus dem Jahr 2000
(1.038 Fälle), die in der Folgezeit teilweise starken Schwankungen
nach oben sowie unten ausgesetzt waren. Die Steigerung im vergangen
Jahr verläuft, bis auf den sexuellen Missbrauch von Jugendlichen von
elf auf sieben Verfahren, quer durch alle Deliktsfelder. Die Zahlen
im Detail: Vergewaltigung und sexuelle Nötigung erhöhte sich von 192
Fälle auf 266 (plus 74), die der sexuellen Belästigung (§ 184i StGB)
von 202 auf 256 (plus 54) und der sexuelle Missbrauch von Kindern von
111 auf 181 (plus 70). Weitere Steigerungen sind bei der
exhibitionistischen Handlung mit 101 Verfahren auf 131 (plus 30) und
der Verbreitung pornografischer Erzeugnisse von 162 auf 180 (plus 18)
zu beobachten. Darunter registrierte die Polizeidirektion Hannover im
Jahr 2017 114 und im Folgejahr 124 Fälle (plus 10) von
Kinderpornografie. Gestiegen ist die Aufklärungsquote in diesem
Deliktsfeld um 2,72 Prozent auf nun 83,64 Prozent.

"Der erneute Anstieg der registrierten Sexualstraftaten ist sehr
unerfreulich. Dennoch lässt sich anhand der steigenden Zahlen
möglicherweise ein positiver Effekt der im Oktober 2017 aufkommenden
#MeToo-Bewegung und damit einhergehend eine steigende
Anzeigebereitschaft der Opfer beobachten. Dies würde eine Aufhellung
des bei diesen Delikten stark ausgeprägten Dunkelfelds bedeuten",
erläutert Polizeipräsident Volker Kluwe.

Raub

Im vergangenen Jahr hat die hannoversche Polizei 729 Raubdelikte
bearbeitet. Dies bedeutet elf Fälle bzw. 1,49 Prozent weniger. Dabei
ist die Aufklärungsquote geringfügig zurückgegangen (2017: 60,27
Prozent / 2018: 58,57 Prozent). Sie beläuft sich aber immer noch auf
dem zweithöchsten Wert der letzten fünf Jahre. Bei einer
detaillierten Betrachtung fallen folgende Werte auf: Die Zahlen der
Raubüberfälle in Wohnungen und der Handtaschenraube sind auf 46 (plus
14) bzw. 30 (plus eins) gestiegen. Leicht rückläufig hingegen sind
die Zahlen bei Raubüberfällen auf Kraftfahrer mit drei (minus fünf)
und im Deliktsfeld Straßenraub mit 266 (minus drei). Bei Raubtaten
auf Zahlstellen, Geschäfte und Geldinstitute ist eine deutlich
erfreuliche Entwicklung mit einem Rückgang auf nun 53 Taten (minus
16) zu beobachten. Dabei wurde im vergangenen Jahr kein einziger
Überfall auf Bank- bzw. Postfilialen statistisch erfasst (2017:
sechs).

Körperverletzungsdelikte

In diesem Deliktsspektrum haben sich die Fallzahlen um 294 auf
10.804 Taten (minus 2,65 Prozent) reduziert, was nach 2017 einen
erneuten Rückgang bedeutet. Besonders erfreulich ist, dass nicht nur
weniger Ermittlungsvorgänge mit vorsätzlichen, leichten
Körperverletzungen an die Staatsanwaltschaften abgegeben worden sind,
sondern auch die Anzahl der qualifizierten Rohheitsdelikte
(gefährliche und schwere Körperverletzung) rückläufig ist. Die Zahlen
im Einzelnen: 2018 sind 7.747 (minus 232) leichte und 2.503 (minus
138) gefährliche/schwere Körperverletzungen in der Kriminalstatistik
erfasst worden. Leicht gesunken ist auch die Aufklärungsquote auf
88,41 Prozent (2017: 89,17 Prozent).

Diebstahl

Ein erfreulicher Trend zeigt sich auch bei der
Eigentumskriminalität mit einem deutlichen Rückgang der Fallzahlen um
4.238 auf 37.333 Delikte (minus 10,19 Prozent). Noch 1999
registrierte die Polizei Hannover etwa 20.000 Straftaten mehr in
diesem Bereich (58.536). Die positive Entwicklung zieht sich nahezu
durch alle Eigentumsdelikte. So sind die einfachen Diebstähle um 6,72
Prozent (minus 1.449 Fälle) auf 20.123 und die schweren Diebstähle
sogar um 13,95 Prozent (minus 2.789 Fälle) auf 17.210 gesunken.
Besonders hervorzuheben sind dabei die rückläufigen Zahlen beim
einfachen Taschendiebstahl um 460 Taten auf nun 1.441 (minus 24,20
Prozent) sowie beim schweren Fahrraddiebstahl um 327 Taten auf nun
4.799 (minus 6,38 Prozent). Gestiegen sind hingegen die an die
Staatsanwaltschaften abgegebenen Verfahren des schweren
Ladendiebstahls - dabei hatte der Täter z.B. eine Waffe mitgeführt -
um 103 auf 885 (plus 13,17 Prozent).

Im Kfz-Bereich zeigt sich eine zweigeteilte Entwicklung: Deutlich
zurückgehende Zahlen beim schweren Diebstahl an/aus Kraftfahrzeugen
um 643 Fälle auf 2.804 (minus 18,65 Prozent) stehen einem Anstieg bei
den sogenannten "Komplettentwendungen" um 62 Fälle auf 644 (plus
10,65 Prozent) entgegen. Im Langzeitvergleich bewegen sich die Zahlen
damit jedoch auf einem niedrigen Niveau. Erfreulicherweise ist die
Quote der aufgeklärten Verfahren auf 15,12 Prozent (plus 4,21) bzw.
37,89 Prozent (plus 4,90) gestiegen.

Die Zahlen des Wohnungseinbruchdiebstahls präsentieren sich
behördenweit mit einem deutlichen Rückgang um 21,55 Prozent. Flossen
2017 noch 2.919 Einbrüche in die Kriminalstatistik ein, so waren es
im vergangenen Jahr 2.290 (minus 629 Taten). Damit ist es in der
Polizeidirektion Hannover zu einem stärkeren Rückgang der Fallzahlen
gekommen als im restlichen Niedersachsen (landesweit minus 17,60
Prozent). Leicht gestiegen ist die Aufklärungsquote von 18,33 Prozent
auf nun 21,14 Prozent. Kam es 2017 in der Landeshauptstadt - im
Gegensatz zu den Umlandgemeinden - noch zu steigenden Einbruchzahlen,
so ist der positive Trend 2018 nahezu identisch in beiden Gebieten zu
beobachten. Die Zahl der angezeigten Delikte, in denen die Täter im
Versuchsstadium aufgeben mussten, ist in der gesamten
Polizeidirektion Hannover von 41,28 auf 43,97 Prozent angestiegen und
beläuft sich 2018 auf 1.007 Taten. Zu den 2.290 bearbeiteten Fällen
2018 konnten insgesamt 285 Tatverdächtige ermittelt werden, davon 177
nichtdeutsche, was einem prozentualen Anteil von 62,11 entspricht. Im
Vergleich dazu wurden 2017 zu 2.919 Einbrüchen 307 Verdächtige
ermittelt, darunter 174 nichtdeutsche (56,68 Prozent).

"Trotz erfreulicherweise signifikant sinkender Einbruchzahlen bei
parallel steigender Aufklärungsquote werden wir unsere Anstrengungen,
auch unter Ausnutzung digitaler Systeme wie z.B. "PreMap", in diesem
Deliktsbereich auch in Zukunft nicht zurückfahren. Uns ist sehr
bewusst, dass jeder einzelne Wohnungseinbruchdiebstahl einen
intensiven Eingriff in die Privatsphäre der Bürgerinnen und Bürger
bedeutet. Weiterhin setzen wir darauf, dass die Einwohnerinnen und
Einwohner der Region Hannover unser Angebot der 'Technischen
Prävention' nutzen und dadurch ihr Eigentum bestmöglich gegen
Einbrüche sichern - dieser Trend zeigt sich in dem seit Jahren
steigenden Versuchsanteil", resümiert Volker Kluwe.

Seit mehreren Jahren beschäftigt sich die Ermittlungsgruppe Trick
des Zentralen Kriminaldienstes ausschließlich mit Verfahren, in denen
die Tatverdächtigen trickreich vorgehen, so z.B. dem Enkeltrick und
Diebstählen falscher Polizeibeamter. Nun können erstmals Fallzahlen
des Phänomens veröffentlicht werden: Fielen 2017 noch 878 Verfahren,
davon 105 Mal Enkeltrick/Schockanrufe und 569 Fälle von
Trickdiebstählen (teilweise durch falsche Polizeibeamte), in den
Arbeitsbereich der Ermittlungsgruppe, so waren es im letzten Jahr
680, davon 50 Mal Enkeltrick und 453 Trickdiebstähle. Die Täter
verursachten dadurch im Jahr 2017 einen wirtschaftlichen Schaden in
Höhe von etwa 1,3 Millionen Euro. Im Folgejahr erhöhte sich die
Summe, trotz zurückgehender Taten, auf circa 1,9 Millionen Euro.

"Besonders verwerflich finde ich bei der Tatbegehung der falschen
Polizeibeamten, dass sie das hohe Vertrauen der Gesellschaft in
unseren Berufsstand ausnutzen, um so trickreich an das Vermögen der
vornehmlich älteren Menschen zu gelangen. Hier haben wir in den
vergangenen Wochen mit präventiven Aktionstagen gegengewirkt und
werden dies auch weiterhin tun", sagt der Polizeipräsident.

Betrug

Bei den Betrugsdelikten ist im zweiten Jahr in Folge ein Rückgang
der Fallzahlen zu beobachten. Wurden 2017 noch 26.901 Verfahren
abschließend bearbeitet, verringerte sich die Zahl im vergangenen
Jahr auf 21.994 (minus 18,24 Prozent). Dieser Trend zieht sich bis
auf die Ausnahme des Bankrotts mit 87 Taten (plus 30) durch alle
Deliktsfelder und ist am deutlichsten beim sogenannten Schwarzfahren
mit 7.024 Fällen (minus 2.686) zu beobachten. Bei den sonstigen
Betrugsarten beläuft sich der Rückgang um 1.122 auf nun 3.948 Taten
und bei dem Waren- und Warenkreditbetrug um minus 861 auf 4.424
Taten. Die Aufklärungsquote in diesem Phänomenbereich bewegt sich
2018 mit 83,53 Prozent (minus 1,23 Prozent) auf einem ähnlichen
Niveau wie 2017. Damit liegt sie weiterhin über dem Landestrend
(76,90 Prozent).

Rauschgiftkriminalität

Im vergangenen Jahr sind im Zuständigkeitsbereich der
Polizeidirektion Hannover 7.477 Rauschgiftdelikte bearbeitet worden
und damit 625 mehr als 2017. Wie bereits im Vorjahr ist es auch 2018
im Bereich der allgemeinen Verstöße zum größten Anstieg der
Fallzahlen (plus 536 auf 5.942) gekommen. Die Ermittlungsverfahren im
Zusammenhang mit qualifizierten Rauschgiftdelikten - darunter fallen
u.a. der illegale Handel und die illegale Einfuhr von
Betäubungsmitteln - haben um 89 zugenommen und belaufen sich nun auf
1.535 Vorgänge. 2018 sind zwölf Drogenabhängige infolge ihres Konsums
in der Region Hannover verstorben (2017:12).

Polizeibeamte und Rettungskräfte als Opfer von Straftaten

2018 hat die hannoversche Behörde insgesamt 694
Ermittlungsvorgänge mit der Opfereigenschaft Polizeibeamte erfasst.
Das bedeutet, dass bei jedem der Vorgänge mindestens eine Beamtin
oder ein Beamter Opfer einer Straftat geworden ist. Damit ist eine
leichte Steigerung der Fallzahlen um 23 Fälle (plus 3,43 Prozent) im
Vergleich zum Jahr 2017 zu beobachten. Bei einer genaueren
Betrachtung fällt auf, dass analog zu einem deutlichen Anstieg der
Widerstandsverfahren um 270 auf nun 582 (plus 86,54 Prozent), ein
Rückgang der einfachen Körperverletzungen um 252 auf 16 Verfahren
(minus 94,03 Prozent) vorliegt. Die Zahl der gefährlichen und
schweren Körperverletzungen ist mit 43 nahezu identisch zum Vorjahr
(44) geblieben. Die starken Veränderungen bei den Widerständen sowie
der einfachen Körperverletzung beruht in Großteilen auf einer im Mai
2017 erfolgten Strafrechtsreform. Seit diesem Zeitpunkt findet bei
Vorliegen einer Widerstandshandlung in Tateinheit mit einer einfachen
Körperverletzung nur noch der Widerstand Beachtung in der
Kriminalstatistik.

Auch bei der Gewalt gegen Angehörige anderer
"Blaulichtorganisationen" ist eine Steigerung der Fälle
festzustellen. Die Zahl der registrierten Ermittlungsverfahren, bei
denen mindestens eine Rettungskraft Opfer einer Straftat geworden
ist, erhöhte sich seit 2017 von 44 auf nun 53. Dies bedeutet eine
prozentuale Steigerung um 20,45 Prozent.

"Mit Sorge blicke ich auf die steigenden Zahlen bei der Gewalt
gegen Polizeibeamte und andere Rettungskräfte. Diese Entwicklung
betrachten wir fortlaufend und passen unsere Konzepte entsprechend
an. Die Polizeidirektion Hannover versucht, mit Aus- und
Fortbildungsveranstaltungen, einer modernen Ausrüstung sowie
Erkenntnissen aus der Forschung im Idealfall gewalttätige Situationen
gar nicht erst entstehen zu lassen. Dennoch: Es ist uns ein Anliegen,
die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter psychisch und physisch
bestmöglich auf derartige Szenarien vorzubereiten", betont Savas Gel,
Dezernatsleiter für Prävention und Kriminalitätsbekämpfung.

Straßenkriminalität

Unter dem Begriff "Straßenkriminalität" werden alle Straftaten
erfasst, die vornehmlich im öffentlichen Raum stattfinden und das
Sicherheitsempfinden der Menschen nachhaltig beeinflussen. Seit 2015,
mit 24.825 Delikten, sanken die Zahlen in den letzten drei Jahren auf
nun 20.405 Ermittlungsvorgänge. Zeitgleich erhöhte sich die
Aufklärungsquote von 19,93 Prozent (2015) auf nun 23,01 Prozent. Die
deutlichsten Rückgänge verzeichnete die Behörde im Vergleich der
Jahre 2017/2018 in den Deliktsfeldern einfacher und schwerer
Diebstahl an/aus Kraftfahrzeugen auf 4.444 (minus 770 Fälle),
einfacher Taschendiebstahl auf 1.441 (minus 460 Fälle), schwerer
Fahrraddiebstahl auf 4.799 (minus 327) sowie Sachbeschädigung auf
2.319 (minus 127 Fälle).

Straftaten unter Alkoholeinfluss

Bei den im Jahr 2018 registrierten Gesamtstraftaten (105.931)
standen in 8.185 Fällen die Täter zum Tatzeitpunkt unter dem Einfluss
alkoholischer Getränke. Prozentual ausgedrückt bedeutet dies einen
Wert von 7,73 Prozent. Damit stagniert die Anzahl der "Straftaten
unter Alkoholeinfluss" auf einem nahezu gleichbleibendem Niveau wie
2017 (7,67 Prozent). Ein positiveres Bild zeigt sich bei den
minderjährigen Tatverdächtigen: Standen 2017 in 371 Fällen die
Protagonisten unter Alkoholeinfluss, war dies 2018 nur noch bei 282
Personen der Fall.

Betrachtet man Deliktsbereiche wie "Körperverletzungen" und
"Häusliche Gewalt", so liegt der Anteil der alkoholisierten Täter bei
26,68 bzw. 23,58 Prozent (2017: 28,79 und 23,45 Prozent).

Kriminalität im Flüchtlingskontext

Im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Hannover sind 2018
insgesamt 8.442 Ermittlungsvorgänge in diesem Kontext abschließend
bearbeitet worden (6.105 ohne ausländerrechtliche Verstöße), was
einen Rückgang um 884 Taten (130 ohne ausländerrechtliche Verstöße)
bedeutet. Neben rückläufigen Zahlen bei Aufenthalts- und
Asylverstößen auf 2.337 (minus 754) lässt sich das Ergebnis auf
zurückgehende Ermittlungsvorgänge beim Erschleichen von Leistungen
auf 890 (minus 158) sowie dem Waren- und Warenkreditbetrug auf 112
(minus 153) zurückführen. Geringfügig steigende Fallzahlen
verzeichnet die Behörde jedoch beim einfachen Ladendiebstahl auf 663
(plus 75), den Rohheitsdelikten auf 1.215 (plus 37) sowie den
Sexualdelikten auf 103 (plus 12).

Weitere Informationen zur Polizeilichen Kriminalstatistik 2018
finden Sie unter folgendem Link:
https://www.pd-h.polizei-nds.de/startseite/




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Datum: 07.03.2019 - 12:00 Uhr
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