PI Goslar: Polizeiliche Kriminalstatistik 2018 der Polizeiinspektion Goslar.
(ots) - Erneute Steigerung der Aufklärungsquote. Fast jeder
zweite Wohnungseinbruch wird aufgeklärt.
Die Gesamtzahl der im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion
Goslar erfassten Straftaten ist für das Berichtsjahr 2018 zwar etwas
angestiegen, was allerdings auf umfangreiche Ermittlungskomplexe mit
zahlreichen Einzeltaten sowie der Kontrollin-tensivierung in
bestimmten Deliktsbereichen zurückzuführen ist. Die Zahl erhöhte sich
leicht von 8.561 im Jahr 2017 auf 8.887 im Jahr 2018.
Erfreulicherweise konnte dabei die Aufklärungsquote auf 64,27 %
nochmals gesteigert werden. Die Aufklärungsquote liegt damit über der
der Polizeidirektion Braunschweig (62,22 %) und auch dem Landeswert
(62,81 %).
Wichtig ist es dem Chef der Goslarer Kripo voranzustellen, dass
dies nicht allein ein Verdienst seiner Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter ist.
"Eine Vielzahl der Taten konnten wir als Polizei durch die
konstruktive Mithilfe der aufmerksamen Bevölkerung des Landkreises
Goslar aufklären. Insoweit sind die exzellenten Aufklärungsquoten und
die damit verbundene Sicherheit auch ein Stück weit der Verdienst der
Bürgerinnen und Bürger," betont der Leiter des Zentralen
Kriminaldienstes.
Gesamt-Fallzahl
Zu den in 2018 bekannt gewordenen 8.887 Straftaten konnten 3.936
Tatverdächtige ermittelt werden. Altersmäßig verteilt sich diese Zahl
auf 3.192 Erwachsene, 356 Heranwachsende, 262 Jugendliche und 126
Kinder. 3.200 Tatverdächtige haben die deutsche Staatsangehörigkeit.
Häufigkeitszahl
Die Wahrscheinlichkeit, im Bereich der Polizeiinspektion Goslar
Opfer einer Straftat zu werden, ist vergleichsweise gering und liegt
für das Jahr 2018 bei 6.478 (+ 3,29 %), ist insgesamt im Trend der
letzten fünf Jahre aber fallend. Die Häufigkeitszahl errechnet die
Anzahl der Straftaten pro 100.000 Einwohner. Die Zahl der Straftaten
kann somit in das Verhältnis zur Bevölkerungsanzahl gesetzt werden.
Internetkriminalität/Vermögens- und Fälschungsdelikte
Hier wurde ein Anstieg um 18 % (+ 186 Fälle) von 1.864 Fällen in
2017 auf 2.050 Fälle in 2018 registriert, 372 davon mit
Internetbezug. Die Aufklärungsquote liegt hier bei 69,22%. Der
Bereich Internetkriminalität/Cybercrime ist auch weiterhin von
Bedeutung. Bei Betrugshandlungen im Zusammenhang mit dem "Enkeltrick"
gab es in 2017 insgesamt 25 versuchte und 3 vollendete Fälle, 2018
lediglich noch 15 versuchte Fälle und 1 vollendeten Fall. In diesem
Zeitraum sind Betrugshandlungen "falsche Polizeibeamte" von 14
versuchten und 2 vollendeten Fällen in 2017 auf 64 versuchte und 11
vollendete Fälle in 2018 gestiegen. Das Sinken der Fallzahlen bzw.
Anstei-gen der versuchten Tatausführungen ist auf die engagierte
Präventionsarbeit der Polizeiinspektion Goslar zurückzuführen. Die
Tendenz insgesamt zeigt eine Abnahme der Diebstahlsdelikte und
Zunahme von Vermögens- und Fälschungsdelikten.
Rohheitsdelikte
Als Rohheitsdelikte werden beispielsweise Raub, Körperverletzung
und Straftaten gegen die persönliche Freiheit bezeichnet. Die Zahl
der Rohheitsdelikte stieg im Vergleich zum Vorjahr um 56 auf 1.467
Fälle. Gleichzeitig konnten in 2018 insgesamt 1.340 Fälle aufgeklärt
werden, was eine Steigerung von noch einmal 42 im Vergleich zum Jahr
2017 ausmacht. Die Aufklärungsquote bei Raubstraftaten liegt bei
hohen 70,18 % und bei Körperverletzungen sogar bei 92,63 %.
Gewalt gegen Polizeibeamte
Die Zahl der registrierten Fälle von Gewalt gegen Polizeibeamte
ist leicht angestiegen. Insgesamt 157 Fälle wurden in 2018
statistisch erfasst. Im Vorjahr waren es noch 145 Fälle, bei denen
Polizeibeamte Opfer von Gewaltdelikten geworden sind. Grund dafür
dürfte die Einführung eines neuen Straftatbestands ("tätlicher
Angriff") sein.
Häusliche Gewalt
Auch bei den Fällen von Häuslicher Gewalt ist mit 742 in 2018 (554
im Vorjahr) ein Anstieg zu verzeichnen. Die Erhöhung der Fallzahlen
ist erklärbar durch ein vermehrtes Anzeigenaufkommen infolge einer
Dunkelfeldaufhellung durch ein gut funktionierendes Netzwerk
"Häusliche Gewalt" im Landkreis Goslar, zu denen u.a. Frauenhäu-ser
und Hilfsorganisationen gehören.
Weniger jugendliche Straftäter
Die Zahl der Tatverdächtigen im Kindes- und Jugendalter ist auf
350 (391 im Vorjahr) gesunken. Der größte Anteil macht dabei in den
für diese Altersgruppen typischen Bereich der Rohheits- und
Diebstahlsdelikte aus.
Sexualdelikte
Die Zahl der Sexualdelikte ist in 2018 um 7 auf 122 Taten (115 im
Vorjahr) angestie-gen. Der Anstieg begründet sich u. a. durch eine
Änderung des Strafgesetzbuches, die eine Verbesserung des Schutzes
der sexuellen Selbstbestimmung ermöglicht. Ende 2016 wurden der § 177
StGB (Sexueller Übergriff; sexuelle Nötigung; Vergewaltigung)
angepasst sowie der § 184i StGB (sexuelle Belästigung) neu
geschaffen. Auch hier ist eine hohe Aufklärungsquote von 86,07% zu
verzeichnen.
Straftaten unter Verwendung eines Messers.
Für das abgelaufene Jahr liegen 73 vollendete Fälle (70 im
Vorjahr) vor, bei denen für die Tatausführung ein Messer benutzt
wurde. Die Aufklärungsquote in diesem Deliktsbereich konnte um 31,82
% von 44 auf 58 Fälle nochmals erheblich gesteigert werden.
Diebstahlsdelikte/Tageswohnungs- und Wohnungseinbruchdiebstahl
Der signifikanteste Rückgang ist bei der zahlenmäßig größten
Deliktsgruppe, den Diebstahlsdelikten, zu verzeichnen. Sie sind
insgesamt um 166 Delikte auf 2.385 Diebstähle (-6,51 %)
zurückgegangen. Die Zahl der Wohnungseinbruchdiebstähle ist hingegen
leicht angestiegen. In 2018 wurden 208 Fälle (145 im Vergleich des
Vorjahres) festgestellt; ein Anstieg um 63 Fälle. Zudem liegt die
Aufklärungsquote in diesem -doch sehr aufklärungsintensiven-
Deliktsfeld bei erfreulichen 40,87 % (2017: 31,72 %) und ist damit
die höchste in ganz Niedersachsen!
"Fast jeder zweite Wohnungseinbruch wurde aufgeklärt. Auf die
höchste Aufklärungsquote im Land Niedersachsen sind wir ein Stück
weit stolz. Gerade in diesem schwer aufzuklärenden Deliktsbereich ist
von der Spurensuche am Tatort bis zur kriminalistischen
Spurenbewertung eine hohe Bearbeitungsqualität nötig, um dieses
Ergebnis zu erreichen," erklärte der sichtlich zufriedene Priebe
abschließend.
Siemers, KHK
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Datum: 19.03.2019 - 13:44 Uhr
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