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Polizeiliche Verkehrsunfallstatistik 2018 der Polizeidirektion Osnabrück vorgestellt (FOTO)

ID: 2102293

(ots) -
Polizeipräsident Michael Maßmann zur heute (26.03.19)
veröffentlichten Verkehrsunfallstatistik:

"Die Gesamtanzahl der Verkehrsunfälle hat sich im Vergleich zum
Vorjahr verringert. Traurig ist jedoch, dass die Zahl der
Verkehrstoten erstmalig seit 2014 wieder deutlich angestiegen ist.
Fehlender Sicherheitsabstand aber auch die Ablenkung im
Straßenverkehr gehören weiterhin zu den Hauptunfallursachen."

Kernpunkte der Verkehrsunfallstatistik 2018

·Anzahl der Verkehrsunfälle (31.134) leicht gesunken
·Zahl der Verkehrstoten (68) erstmals seit 2014 wieder gestiegen
·Zahl der Schwerverletzten (1428) im Nordwesten leicht angestiegen
·Deutlich weniger Baumunfälle (418)
·Risikogruppen bleiben im Fokus - Senioren immer öfter an
Radfahrunfällen beteiligt
·Ablenkung im Straßenverkehr weiter ein großes Thema

Im Jahr 2018 kam es im Bereich der Polizeidirektion Osnabrück zu
31.134 Verkehrsunfällen, 79 we-niger als im Vorjahr. Hierbei verloren
erstmals seit dem Jahr 2014 wieder deutlich mehr Menschen auf den
Straßen der Direktion - vom Teutoburger Wald bis zu den
Ostfriesischen Inseln - ihr Leben. Mit insgesamt 68 getöteten
Personen - darunter zwei Kinder unter 14-Jahren - verzeichnet die
Polizeidirektion einen Anstieg von 14 Verstorbenen im Vergleich zum
Vorjahr. Die Zahl der schwer-verletzten Personen infolge eines
Verkehrsunfalls stieg im Vergleich zu 2017 um 11 Personen auf 1428.

Unfallursachen

Bei den Unfallursachen steht der fehlende Sicherheitsabstand mit
2297 Unfällen an erster Stelle; ein leichter Anstieg von 15
Verkehrsunfällen im Vergleich zum Vorjahr. Positiv fällt die
Entwicklung bei den Unfallursachen "Geschwindigkeit" (1365 Unfälle)
und "Vorfahrtsverstöße" (2116 Unfälle) aus. So verringerten sich
Unfälle durch nicht angepasste Geschwindigkeit deutlich um 495 (-26,6




%) und Unfälle aufgrund von Vorfahrtsverstößen um 297 Fälle (- 12,3
%). Auffällig: Die Zahl der Verkehrsunfälle unter Alkohol- und
Drogeneinfluss stieg im Jahr 2018 an. So wurden 725 Verkehrsunfälle
(+ 5,07 %) unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen verursacht. Der
Polizeipräsident hierzu: "Wer unter dem Einfluss von Alkohol- und
oder Drogen ein Fahrzeug im öffentlichen Verkehrsraum führt,
gefährdet nicht nur sich selbst, sondern auch andere. Alkohol und
Drogen haben im Straßenverkehr nichts zu suchen." Eine erfreuliche
Entwicklung zeichnet sich im Bereich der sogenannten Baumunfälle ab.
So sank die Zahl im Jahr 2018 um 17 % auf insgesamt 418 Unfälle; der
negative Trend des Vorjahres (+ 11,26 %) konnte gestoppt werden.

Risikogruppen im Fokus der polizeilichen Präventionsarbeit

Innerhalb der Altersgruppe der 18 - 24-jährigen stieg die Zahl der
tödlich Verletzten um eine Per-son, auf insgesamt acht Verstorbene.
Im Fünf-Jahres-Vergleich ist jedoch insgesamt eine positive
Entwicklung zu verzeichnen. So starben im Jahr 2014 noch 16 Menschen
der Altersgruppe 18-24 Jahre in Folge eines Verkehrsunfalles. In der
Altersgruppe der ab 65-jährigen verstarben im Jahr 2018 insgesamt 21
Verkehrsteilnehmer bei einem Verkehrsunfall. Hiermit repräsentiert
diese Altersgruppe einen Gesamtanteil von 30,88 % aller tödlich
verletzten Verkehrsteilnehmer. Auffällig: In dieser Altersgruppe sind
Senioren ab 75 Jahren besonders gefährdet. So waren im Jahr 2018 ca.
76 % der im Straßenverkehr getöteten Ver-kehrsteilnehmer ebenfalls
Angehörige der Gruppe der ab 75-jährigen. Insgesamt waren Angehöri-ge
der Altersgruppe der ab 65-jährigen an 5.922 Verkehrsunfällen in 2018
beteiligt; in 65,28 % als Verursacher. Dies stellt einen Gesamtanteil
von 19,02 % dar. Maßmann: "Ältere Menschen sind im Straßenverkehr
weiterhin sehr mobil, aber auch sehr gefähr-det. Nur wer körperlich
fit ist sollte noch am Straßenverkehr teilnehmen. Spezielle Trainings
für Ältere können sehr hilfreich sein und sollten angenommen werden.
Die Unfallentwicklung dieser Altersgruppe müssen wir intensiv
beobachten." Die Unfälle mit Motorrädern sind auch mit Blick auf die
jetzt beginnende Motorradsaison von be-sonderem Interesse. So waren
im Jahr 2018 insgesamt 520 Kräder an Verkehrsunfällen beteiligt. Dies
stellt eine Steigerung von 8,11 % gegenüber dem Vorjahr dar. Bei
entsprechenden Verkehrs-unfällen wurden 383 Personen verletzt,
hiervon 139 schwer und 15 tödlich. Im Fünfjahresvergleich liegt die
Zahl der getöteten Kradfahrer auf einem neuen Höchststand. Allein im
Vergleich zum Jahr 2017 ist ein Anstieg von 7 Getöteten zu beklagen.

Ablenkung im Straßenverkehr

Das Thema Ablenkung im Straßenverkehr, beispielsweise durch die
Nutzung des Handys, ist weiterhin eines der Kernprobleme; hier lässt
sich eine Dunkelziffer vermuten. Schon bei Tempo 50 legt ein Fahrzeug
innerhalb von zwei Sekunden mehr als die Länge eines Ten-nisplatzes
zurück - wer sich in dieser Zeit nicht voll auf den Straßenverkehr
konzentriert, sondern aufs Handy schaut, ist quasi 30 Meter blind
unterwegs. In diesem Zusammenhang mahnt der Polizeipräsident: "Die
Teilnahme am Straßenverkehr erfor-dert volle Konzentration und darf
nicht zur Nebensache werden. Ablenkungen durch elektronische Geräte
im Straßenverkehr sind gefährlich und können zu schweren Unfällen
führen."

Fahrrad, Pedelecs und E-Bikes

Mit Sorge ist die Entwicklung der Unfallzahlen mit der Beteiligung
eines Fahrrades, eines Pedelecs oder eines E-Bikes zu betrachten. So
stieg die Anzahl der Unfälle im Vergleich zum Vorjahr (2.499) um 176
auf 2675 an. Bei den 2675 Unfällen waren im Jahr 2018 in 418 Fällen
Pedelecs oder E-Bikes beteiligt. Dies stellt eine Steigerung von ca.
50 % im Vergleich zu 2017 dar und korrespondiert mit der
niedersachsenweiten Entwicklung, welche einen Anstieg von 57,21 % zu
verzeichnen hat. Bei den genannten 2675 Unfällen wurden insgesamt 387
Menschen schwer verletzt und 9 Menschen getötet. Im Vorjahr waren es
noch 325 schwer verletzte und 10 getötete Personen. Die Zahl der
Schwerverletzten mit der Beteiligung eines E- Bikes oder eines
Pedelecs betrug 2018 88 Personen; 2017 waren es noch 68. Auffällig:
Die Beteiligung der Schwerverletzten bei Unfällen mit E-Bikes oder
Pedelecs in der Alters-gruppe 65 - 74 Jahre ist 2018 um 5 auf 19
angestiegen. Dies stellt den höchsten Wert der letzten fünf Jahre
dar. Gleiches gilt auch für die Altersklasse 75 - 84 Jahre. Hier
stieg die Zahl im Jahr 2018 um 50 % auf 27 an. Um Unfälle zu
vermeiden sollten Zweiradfahrer insbesondere ihre Sichtbarkeit
erhöhen, indem beispielsweise reflektierende Kleidung getragen wird.
Außerdem sollte auch bei nur kurzen We-gen, eine entsprechender Helm
getragen werden.

"Die oftmals höheren Geschwindigkeiten von Elektrofahrrädern sind
für die Fahrerin oder den Fahrer selbst, aber auch für alle
Verkehrsteilnehmer im Straßenverkehr schwer einzuschätzen. Rechnen
Sie mit dem Fehlverhalten anderer, fahren Sie aufmerksam und
vorausschauend", so der Polizeipräsident abschließend.




Rückfragen bitte an:

Polizeidirektion Osnabrück
Marco Ellermann
Telefon: 0541 - 327 1024
E-Mail: pressestelle(at)pd-os.polizei.niedersachsen.de
http://www.pd-os.polizei-nds.de

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