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Das hätte böse enden können ... - Bundespolizei ermittelt drei Kinder als "Tatverdächtige" eines Gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr

ID: 2104052

(ots) -
Nachdem am 8. und 9. März zwischen Unter- und Oberschleißheim eine
S-Bahn bzw. eine Regionalexpress ins Gleis gelegte Betonplatten
überfahren hatte (siehe hierzu Pressemitteilung Nr. 79 vom 10. März
2019), konnte die Bundespolizei nach umfangreichen
Überwachungsmaßnahmen nun drei Kinder im Alter von 10 bis 12 Jahren
als "Tatverdächtige" des Gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr
ermitteln.

Nachdem am Freitag (8. März) ein Zug gegen 15:00 Uhr auf der
Strecke München - Regensburg eine Betonplatte überfahren hatte,
jedoch unbeschädigt blieb, wurde einen Tag später gegen 16:15 Uhr der
RE 4861 (Nürnberg - München) beim Überfahren aufgelegter Betonplatten
beschädigte. Der Triebfahrzeugführer des RE, in dem sich rund 200
Reisende befunden hatten, erkannte das Hindernis und leitete eine
Schnellbremsung ein. Er kam aber erst rund 400 Meter hinter dem
Ereignisort zum Stehen. Insassen wurden nicht verletzt. Die Höhe des
Sachschadens am Zug ist noch Gegenstand der Ermittlungen der
Bundespolizei. Durch den Vorfall war die Strecke mehr als eine Stunde
gesperrt. Es kam zu zahlreichen Behinderungen, auch im Betrieb der S1
vom und zum Flughafen.

Schon kurz nach den Ereignissen lag nahe, dass ein oder mehrere
Unbekannte Abdeckplatten eines Kabelschachtes auf das Gleis gelegt
hatten. Der Ereignisort liegt direkt an einem "wilden" Bahnübergang,
am Südrand von Unterschleißheim in direkter Nähe zu Hochhäusern, der
vor allem von Joggern und Hundebesitzern genutzt wird.

Durch Überwachungsmaßnahmen und den Einsatz besonderer technischer
Hilfsmittel an der Tatortörtlichkeit konnten am 19. März drei Kinder
erkannt werden, die Steine auf die Schienen legten. Bei den weiteren
Ermittlungen gelang es, die drei, die in der Nähe wohnen, zu
identifizieren. Mittlerweile gab es mit den einmal zehn und zweimal




zwölf Jahre alten Schülern im Beisein ihrer Erziehungsberechtigten
Präventionsgespräche zu den Gefahren im Bahnbetrieb. Es stellte sich
heraus, dass sich die drei nicht bewusst waren, in welche konkrete
Gefahr sie sich begeben hatten. Ausgewertete Bilder vom 19. März
zeigten, dass einer der drei beim Steine auflegen inmitten der beiden
Gleisstränge saß. Alle drei zeigten sich einsichtig und versprachen,
auch unter dem Eindruck der ihnen gezeigten Bilder, derartiges
künftig zu unterlassen.

Zwei der drei "Tatverdächtigen" räumten ein, für die Vorfälle am
8. und 9. März verantwortlich gewesen zu sein. Als die Eltern von den
Geschehnissen erfuhren, waren sie von der "Freizeitgestaltung" ihrer
Jungs überrascht; ob der sich ausgesetzten Gefahren sogar sichtlich
entsetzt! Die drei Kinder sind noch strafunmündig, können wir für ihr
Verhalten nicht bestraft werden. Trotzdem kann die Deutsche Bahn von
den Erziehungsberechtigten ihr entstandene Kosten auf
zivilrechtlichem Wege einfordern.

Überrascht waren auch die ermittelnden Bundespolizisten bei der
Auswertung der Überwachungsbilder: "Unfassbar, teilweise ging es an
dem wilden Bahnübergang zu wie auf einem Highway" lauteten ihre
Erkenntnisse. Die Deutsche Bahn hat in Gesprächen mit der
Bundespolizei in Aussicht gestellt, die Stelle mit Grünzeug zu
"verbauen" um diesen Trampelpfad zu entschärfen. Die Bundespolizei
möchte sich insbesondere auch bei den Anwohnern bedanken, die zum
Teil Hinweise auf mögliche Tatverdächtige gaben bzw. bei jenen, die
die Verbauung technischer Hilfsmittel unterstützten.

Die Münchner Bundespolizei weist in diesem Zusammenhang darauf
hin, dass Bahnanlagen nur an den dazu vorgesehenen Stellen
überschritten werden dürfen. An der Stelle zwischen Unter- und
Oberschleißheim ist es weniger eine Abkürzung für S-Bahn-Reisende,
sondern vielmehr eine beliebte Strecke für Jogger und Hundebesitzer.
Seien Sie als Erwachsene Vorbild, denn Kinder können die Gefahren des
Bahnbetriebes selbst meist nicht einschätzen.




Rückfragen bitte an:

Wolfgang Hauner
Bundespolizeiinspektion München
Arnulfstraße 1 a - 80335 München
Telefon: 089 515 550 215
E-Mail: bpoli.muenchen.oea(at)polizei.bund.de

Die Bundespolizeiinspektion München ist zuständig für die
polizeiliche Gefahrenabwehr und Strafverfolgung im Bereich der
Anlagen der Deutschen Bahn und im größten deutschen S-Bahnnetz mit
über 210 Bahnhöfen und Haltepunkten auf 440 Streckenkilometern. Der
räumliche Zuständigkeitsbereich der Bundespolizeiinspektion München
mit dem Bundespolizeirevier München Ost und Diensträumen in Pasing
und Freising umfasst neben der Landeshauptstadt und dem Landkreis
München die benachbarten Landkreise Dachau, Ebersberg,
Fürstenfeldbruck, Starnberg, Erding und Freising. Sie finden uns im
Münchner Hauptbahnhof unmittelbar neben Gleis 26.
Telefonisch sind wir rund um die Uhr unter 089 / 515550 - 111 zu
erreichen.

Weitere Informationen erhalten Sie unter www.bundespolizei.de oder
oben genannter Kontaktadresse.

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Datum: 28.03.2019 - 12:19 Uhr
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