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110 Jahre Polizeipräsidium Bochum: Eine Reise durch die Geschichte - Teil 1 von 5

ID: 2136349

(ots) -
110 Jahre wird das Polizeipräsidium Bochum in diesem Jahr - Zeit,
zurückzublicken und die Jahre und Ereignisse Revue passieren zu
lassen. In 110 Jahren ist viel passiert in unserem Revier - über
viele Dekaden hinweg hat sich einiges verändert. Wir wollen mit Ihnen
durch die Zeit reisen - in einer Serie mit fünf Teilen.

Wir veröffentlichen Einblicke in die Geschichte unseres Präsidiums
in loser Reihenfolge. Heute, in Teil 1, reisen wir zurück in die
Gründungszeit des Präsidiums:

>> Kriegswirren und Flickenteppiche<<

Es gibt Gebäude, die überdauern Generationen. Das Polizeipräsidium
Bochum ist so ein Gebäude. Würdig reckt sich sein Hauptturm über dem
Portal in den Bochumer Himmel, der nahe Förderturm ist Markenzeichen
und treuer Begleiter. Die roten Klinker haben tausende Polizistinnen
und Polizisten, aber auch zahlreiche Tatverdächtige und Zeugen kommen
und gehen sehen, haben Kaiserreich, Kriegswirren und Elend überdauert
und stehen heute für Demokratie und Rechtsstaat.

Das einst so helle Rot der Klinker ist dunkel geworden. 110 Jahre
gehen auch an einem Polizeipräsidium nicht spurlos vorüber. Diese
Spuren sind Teil der Geschichte der Bochumer Polizei - eine spannende
Geschichte, eine, die erzählt werden will.

Sie beginnt im Jahr 1909.

Mit königlichem Beschluss erklärte der preußische Staats- und
Innenminister Friedrich Ludwig Elisa von Moltke am 1. Juli 1909, dass
die Verwaltung der Sicherheitspolizei verstaatlicht und einem
"königlichen Polizeidirektor" übertragen wird; namentlich Karl
Gerstein. Wer in Bochum lebt, dem ist dieser Name ein Begriff - die
Straße am Gelände der Bereitschaftspolizei ist nach Karl Gerstein
benannt. Zum präsidialen Gebiet gehörten zunächst Bochum und Herne.
Die Stadt Witten kam erst im Jahr 1927 hinzu.





Wie bedeutsam die Verstaatlichung ist, macht ein Blick auf Jahre
davor deutlich. Die Ordnungshüter waren damals nämlich nicht den
Ländern unterstellt, sondern wurden von den Kommunen aus verwaltet.
Dadurch war die Polizei in der letzten Phase der Monarchie im
deutschen Kaiserreich ein echter Flickenteppich - jede Kommune setzte
eigene Schwerpunkte und übertrug der Polizei andere Aufgaben. Die
Verstaatlichung sorgte für Einheitlichkeit und setzte Standards.

1914 folgten die Wirren des ersten Weltkriegs. Spürbar war das
auch in Bochum und Herne. Im Januar 1923 - der Krieg war längst
vorbei und Deutschland besaß mit der Weimarer Republik erstmals eine
parlamentarische Demokratie - besetzten französische und belgische
Truppen das Ruhrgebiet. Die Soldaten umstellten alle
Polizeiunterkünfte, entwaffneten die Schutzpolizei und wiesen sie
aus. Es waren chaotische Zustände im Land: Während der damalige
Polizeipräsident Karl Stühmeyer an seinem Dienst gehindert wurde und
die Städte offiziell ungeschützt waren, verrichtete die Kripo
heimlich ihren Dienst. Zum Teil sorgte auch die Feuerwehr für Ruhe
und Ordnung. Es dauerte einige Zeit, bis die Franzosen eine
notdürftige Ersatzpolizei aufgestellt hatten, hastig rekrutiert vor
allem aus Mitgliedern der Gewerkschaft. Zunächst trugen die Männer
lediglich Armbinden, später außerdem die alte Uniform der königlichen
Polizei.

Fünf Jahre später hatte sich die Lage normalisiert: Die Franzosen
waren abgezogen und es gab wieder ausreichend Personal. Zum
Polizeipräsidium gehörten 1929 insgesamt 1.595 Beamte; 1.290 von
ihnen waren Schutzpolizisten, 12 Landjäger (spezielle Polizeikräfte
für den ländlichen Raum), 170 Kripo- und 123 Verwaltungsbeamte.

Zur Polizeiverwaltung Bochum-Gelsenkirchen zählten die Städte
Bochum, Gelsenkirchen, Herne, Wanne-Eickel, Wattenscheid und seit
1927 auch Witten. Präsident war Georg Stieler - zuvor
Polizeiverwalter von Gelsenkirchen. Im Januar 1929 ging er als
Regierungspräsident nach Aachen. Von einem "flotten Marsch der
Polizeibeamten-Kapelle" wurde seine Verabschiedung begleitet,
berichtete die Westfälische Volks-Zeitung. Alle Redner waren sich
einig: Der Aufstieg zum Regierungspräsidenten sei eine
"Wertschätzung" seiner Person, das Polizeipräsidium verlöre einen
"Repräsentanten, der nach innen wie außen hervorragend vertreten"
hätte.

Mit seinem Weggang verpasste Stieler um wenige Monate einen großen
Tag der Bochumer Polizei. Denn am 31. Mai 1929 wurde das Bochumer
Polizeipräsidium an der Uhlandstraße feierlich eingeweiht. Die
Bauzeit betrug gerade einmal zwei Jahre. Kein Schnellschuss, denn die
Baumeister hatten etwas von ihrem Handwerk verstanden: 37 Meter ist
der massive Hauptturm hoch, die Fassade weist eine kunstvolle
Gliederung auf, Portal und Sockel sind mit fränkischem
Muschelkalksandstein verkleidet. Der Boden der Eingangshalle ist mit
bunten Mosaikplättchen versehen, die Heizkörper aus Terrakotta, die
Decke aus Stuck; es gibt buntverglaste Fenster und Kieferschälfurnier
sowie Beleuchtungskörper in Altnickel.

An der Anmutung des Präsidiums hat sich bis heute kaum etwas
verändert. Das Gebäude hat bereits zahlreiche Generationen überdauert
und wird weitere überdauern. Es wurde - so scheint es - für die
Ewigkeit gebaut.

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HINWEIS: Teil 2 der Serie wird voraussichtlich am Freitag, 31. Mai
veröffentlicht.

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110 Jahre Polizeipräsidium Bochum - Feiern Sie mit uns! Am 15.
Juni 2019 öffnet die Polizei zum TAG DER OFFENEN TÜR seine Pforten am
Gelände der Bereitschaftspolizei Bochum (Adresse: Krümmede 2, 44791
Bochum).

Erleben Sie Ihre Polizei mit all ihren Einsatzgebieten und feiern
Sie mit uns diesen besonderen Geburtstag.

Alle Infos finden Sie hier:
https://bochum.polizei.nrw/artikel/110-jahre-polizei-bochum




Rückfragen bitte an:

Polizei Bochum
Pressestelle
Tanja Pfeffer
Telefon: 0234 909-1027
E-Mail: pressestelle.bochum(at)polizei.nrw.de
https://www.polizei.nrw.de/bochum/

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15. Juni 2019 - Tag der offenen Tür
Feiern Sie mit uns 110 Jahre Polizeipräsidium Bochum
Infos: bochum.polizei.nrw

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Datum: 28.05.2019 - 10:43 Uhr
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