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Bundespolizei sucht Zeugen und Geschädigte: Mehrere Fälle von Freiheitsberaubungen im Aufzug des S-Bahnhaltepunktes Hebertshausen bekanntgeworden

ID: 2162135

(ots) -
Ermittlungen zu einem Vorfall, als gegen Mittag des 8. Mai 2019
ein 16-Jähriger von anderen Jugendlichen unter einem Aufzug am
S-Bahnhaltepunkt Hebertshausen festgesetzt worden war, förderten zu
Tage, dass es bereits wiederholt Vorfälle gab - und offensichtlich
auch aktuell noch gibt, in denen Menschen absichtlich im Aufzug
eingesperrt worden waren. Als Tatverdächtig gilt derzeit u.a. ein
16-Jähriger aus Pfaffenhofen an der Glonn.

Für die Jugendlichen scheint es "ein Spaß" zu sein, für ihre Opfer
kommt es dabei zum Teil zu bedrohlichen Zuständen, wie auch der
Vorfall vom 8. Mai zeigt.

Nach 13 Uhr befanden sich mehrere Schüler am S-Bahnhaltepunkt
Hebertshausen, Lkr Dachau. Ein 16-Jähriger aus Markt Indersdorf
wollte mit dem Aufzug nach oben fahren. Dabei fiel ihm sein Handy,
dass er aus der Hosentasche zog, durch einen ca. 3 cm breiten Spalt,
unter die Aufzugsplattform auf den Schachtboden. Einer der
Jugendlichen, vermutlich ein 16-Jähriger aus Pfaffenhofen an der
Glonn, Lkr. Dachau, "steuerte" den Aufzug. Nachdem dieser nach oben
gefahren und die Türe geöffnet worden war, stieg der Markt
Indersdorfer in den Schacht um sein Handy herauszuholen. Als er im
Schacht stand, schloss sich die Tür, die die Jugendlichen zuvor
gewaltsam mit dem Fuß offengehalten hatten, und der Aufzug fuhr nach
unten. Glücklicherweise kam er rechtzeitig zum Stehen. Der Markt
Indersdorfer befand sich nun in gebückter Haltung eingesperrt im
Schacht.

Erst nach mehreren Minuten und wiederholten Aufforderungen von
Beteiligten ließ der 16-Jährige aus Pfaffenhofen an der Glonn den
Aufzug wieder hochfahren. Anschließend versuchte der Eingeschlossene
mit einer Rettungsleiter, die sich im Aufzugsschacht befand, nach
oben zu klettern. Unvermittelt betätigte der Pfaffenhofener nach
einigen Minuten erneut den Aufzug, der daraufhin nach unten fuhr. Die




Leiter verkeilte sich mit dem Aufzug, so dass dieser sich wenig
später nicht mehr bewegen ließ und der 16-Jährige somit im Schacht
eingeschlossen war.

Zur Rettung des Bekannten riefen die Jugendlichen die Feuerwehr,
die den 16-Jährigen anschließend befreite. Der Markt Indersdorfer
hatte sich im Aufzugsschacht leicht am Finger verletzt und wurde von
Rettungssanitätern vor Ort versorgt. Zudem wurde vor oder bei der
Rettung des 16-Jährigen aus dem Aufzugsschacht auch dessen Hose
beschädigt.

Die Bundespolizei in München leitete Ermittlungen wegen
Freiheitsberaubung und Körperverletzung ein. Im Zuge des Verfahrens
stellte sich heraus, dass ein oder zwei Jugendliche bereits
wiederholt Menschen im Hebertshausener S-Bahnhaltepunktaufzug
eingesperrt hatten.

In einem Fall drei ältere Frauen, darunter eine mit Gehstock. Auch
mit anderen (Mit)Schülern soll sich dieses Prozedere des Einsperrens
im Aufzug wiederholt haben. In einigen Fällen soll auch die Feuerwehr
bereits wiederholt Personen aus dem Aufzug gerettet haben, die aus
ungeklärter Ursache festgesteckt hatten.

Die Bundespolizei sucht nun nach Personen, die seit Jahresbeginn
am S-Bahnhaltepunkt Hebertshausen im Aufzug feststeckten,
insbesondere aber nach den drei älteren Frauen, darunter eine mit
Gehstock. Ebenfalls gesucht werden Zeugen, die Hinweise zu
Sachverhalten geben können, bei denen Jugendliche ggfs. am Aufzug
hantiert oder manipuliert haben bzw. Menschen eingeschlossen waren.
Sachdienliche Hinweise bitte unter 089/515550-111 an die
Bundespolizeiinspektion München.

Auch wenn die Geschichte etwas an die verfilmten, legendären
"Lausbubengeschichten" von Ludwig Thoma erinnern, zeigt der Fall vom
8. Mai, wie schnell es auch zu lebensbedrohlichen Zuständen kommen
und mit unerlaubter Aufzugsmanipulation strafrechtliche Relevanz
erreicht wird.

Die Bundespolizei ermittelt derzeit u.a. gegen einen 16-Jährigen
aus Pfaffenhofen an der Glonn wegen des Verdachts der
Freiheitsberaubung. Dass der Aufzug aufgrund unsachgemäßer Bedienung
immer wieder Störungen aufweist und durch die Mutwilligkeit z.T. auch
tagelang unbrauchbar ist, ist für viele Gehgeschädigte, die auf ihn
angewiesen sind, neben den Instandhaltungskosten, ein zusätzliches
Ärgernis.




Rückfragen bitte an:

Wolfgang Hauner
Bundespolizeiinspektion München
Arnulfstraße 1 a - 80335 München
Telefon: 089 515 550 215
E-Mail: bpoli.muenchen.oea(at)polizei.bund.de

Die Bundespolizeiinspektion München ist zuständig für die
polizeiliche Gefahrenabwehr und Strafverfolgung im Bereich der
Anlagen der Deutschen Bahn und im größten deutschen S-Bahnnetz mit
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räumliche Zuständigkeitsbereich der Bundespolizeiinspektion München
mit dem Bundespolizeirevier München Ost und Diensträumen in Pasing
und Freising umfasst neben der Landeshauptstadt und dem Landkreis
München die benachbarten Landkreise Dachau, Ebersberg,
Fürstenfeldbruck, Starnberg, Erding und Freising. Sie finden uns im
Münchner Hauptbahnhof unmittelbar neben Gleis 26.
Telefonisch sind wir rund um die Uhr unter 089 / 515550 - 111 zu
erreichen.

Weitere Informationen erhalten Sie unter www.bundespolizei.de oder
oben genannter Kontaktadresse.

Original-Content von: Bundespolizeidirektion München, übermittelt durch news aktuell


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Datum: 05.07.2019 - 13:02 Uhr
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Ansprechpartner: Bundespolizeidirektion München
Stadt:

Hebertshausen, Lkr. Dachau



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