POL-HBPP: Tragischer Unfall auf nagelneuem Tankmotorschiff - Sachverständige stellen offenbar fehlerhafte Arbeiten der ukrainischen Werft fest
(ots) - Am Sonntag, 20.06.2010, gegen 19:00 Uhr
ereignete sich im Hafen Raunheim (Main) ein tragischer Unfall auf
einem nagelneuen niederländischen Tankmotorschiff, das zum ersten Mal
mit Ladung unterwegs war. Beim Festmachen im Hafen wollte der
50jährige niederländische Schiffsführer das Heck des Schiffes wie
gewohnt zur Spundwand verholen. Hierzu führte er ein Tau von der
Winde über eine der zwei Umlenkrollen am Heck und zog mit der Winde
an. Unter Last brach jedoch die Achse der Umlenkrolle und die Rolle
wurde zum Geschoss: Sie traf den Schiffsführer am Kopf, schlug dann
gegen die Radarhalterung und flog schließlich in das Hafenbecken.
Das 110 Meter lange Schiff, das 2.500 Tonnen Jet A1
(Flugzeugbenzin) geladen hatte, wurde umgehend durch einen
Schifffahrtssachverständigen und durch einen Sachverständigen für
Schweißarbeiten in Augenschein genommen. Die abgerissene Rolle mit
der Achse wurde durch Polizeitaucher geborgen und den
Sachverständigen zur Bewertung zur Verfügung gestellt.
Erste Überprüfungen des auf einer in Schifffahrtskreisen bekannten
ukrainischen Werft in Kherson gebauten Schiffes ergaben, dass die
Achse der Umlenkrolle nur rund 5 Zentimeter anstelle der in den
Bauplänen vorgesehenen 30 Zentimeter in der Buchse steckte. Auch
hatte die Achse einen um mehr als einen Zentimeter geringeren
Außendurchmesser als der Innendurchmesser der Buchse. Zudem müssen
die auf der Werft vorgenommenen Schweißarbeiten an dem Austritt aus
der Buchse einer genaueren Begutachtung unterzogen werden.
Aufgrund des Vorfalls hat inzwischen die holländische
Ausrüsterwerft aus eigenem Antrieb veranlasst, dass bei zwei weiteren
Schiffen, die auf der gleichen ukrainischen Werft gebaut wurden, die
Umlenkrollen überprüft werden.
Für den niederländischen Schiffsführer hatte der Unfall erhebliche
Folgen: Er erlitt ein offenes Schädel-Hirn-Trauma mit Verletzung von
Weichteilen und dem Eindringen von Knochenteilen in die Weichteile.
Der Mann wurde noch in der Nacht operiert und liegt seitdem im
künstlichen Koma. Weitere Untersuchungen werden folgen.
Die Ermittlungen der Wasserschutzpolizei dauern an.
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Datum: 28.06.2010 - 12:01 Uhr
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