ProSOS

ProSOS - Portal fuer Sicherheit, Rettung und Schutz

 

Polizeidirektion Osnabrück beteiligt sich an bundesweiter Verkehrsaktion "Sicher.mobil.leben - Brummis im Blick" (FOTO)

ID: 2195576

(ots) -
Am 12.09.2019 findet der bundesweite Kontrolltag der
Verkehrssicherheitsaktion "sicher.mobil.leben - Brummis im Blick
statt". Dazu informierten am 26.08.2019 der schleswig-holsteinische
Innenminister Hans-Joachim Grote und Landespolizeidirektor Michael
Wilksen Presse und Öffentlichkeit. Auch die Polizeidirektion
Osnabrück nimmt am dieser Aktion teil. Geplant sind neben einer
Großkontrolle auch weitere mobile Kontrollen, wie auch entsprechende
Informationen über die Social-Media-Kanäle der Polizei.

LKW-Unfälle haben überdurchschnittlich schwere Folgen. Allein im
Jahr 2018 gab es in der Polizeidirektion Osnabrück, vom Teutoburger
Wald bis zu den Ostfriesischen Inseln, 3.774 Verkehrsunfälle an denen
LKW beteiligt waren. Bei 449 Unfällen wurden sogar Menschen verletzt.
Insgesamt verzeichnete die Direktion 524 verletzte Verkehrsteilnehmer
im Zusammenhang mit LKW Unfällen, davon 373 Leichtverletzte, 136
Schwerverletzte und 15 tödlich Verletzte. Marco Ellermann, Sprecher
der Polizeidirektion: "Unsere regelmäßigen LKW-Kontrollen bringen zum
Teil gravierende Mängel ans Tageslicht. Auch diese bundesweite Aktion
kann dazu beitragen, die Sicherhiet auf den Straßen zu erhöhen."

Ein Beispiel aus 2018: Am 3. Dezember kam es zu einem schweren
Verkehrsunfall auf der A 1 zwischen Wallehorst und Osnabrück-Hafen,
in Fahrtrichtung Münster. Dabei fuhr ein Sattelzug vermutlich
ungebremst auf ein vor ihm stehendes Fahrzeug auf. In der Folge
wurden mehrere Autos ineinander geschoben und dabei ein
Fahrzeugführer schwer und einer tödlich verletzt.

Auszug Pressemitteilung Ministerium für Inneres, ländliche Räume
und Integration, Schleswig-Holstein: "Auf Beschluss der
Innenministerkonferenz wird seit 2018 bundesweit eine
länderübergreifende Verkehrssicherheitsaktion mit einem gemeinsamen




Schwerpunkt durchgeführt. Nach dem Thema Ablenkung im Straßenverkehr
im vergangenen Jahr nehmen wir in diesem Jahr die Brummis in den
Blick", erläuterte der schleswig-holsteinische Innenminister Grote,
der zurzeit Vorsitzender der Innenministerkonferenz ist.

Warum sind Brummis im Blick?

Im Zuge fortschreitender nationaler und internationaler
wirtschaftlicher Verflechtung nimmt der gewerbliche Personen- und
Güterverkehr ─ gerade im Transit-Land Deutschland ─
stetig zu. Rund 70 % aller Güter werden per LKW transportiert,
Tendenz steigend. Insbesondere Berufskraftfahrer sind einem hohen
Zeit- und Kostendruck ausgesetzt. Zugleich tragen sie eine besondere
Verantwortung für Ihre eigene Sicherheit sowie die Sicherheit anderer
Verkehrsteilnehmer, da sie in der Regel schwere Lasten oder gar
andere Personen befördern. Um auf die besonderen Risiken und Gefahren
dieser Gruppe aufmerksam zu machen, steht die diesjährige Aktion
"sicher.mobil.leben" unter dem Titel "Brummis im Blick". Ziel der
Kontrollen am 12.09.2019 ist daher die flächendeckende und
konzentrierte Überwachung des gewerblichen Güter- und
Personenverkehrs.

LKW-Unfälle sind überdurchschnittlich schwere Unfälle

LKW-Unfälle haben überdurchschnittlich schwere Folgen. Allein im
Jahr 2018 gab es bundesweit 28.631 solcher Unfälle, bei denen rund
39.500 Personen verletzt wurden, davon 7.293 schwer. 762 Menschen
wurden bei diesen Unfällen getötet. Dabei sind es seltener die Fahrer
selbst, die großen Schaden nehmen. Das Risiko, bei einem LKW-Unfall
getötet zu werden, ist für andere Verkehrsteilnehmer fast viermal so
hoch wie für die Insassen eines Güterkraftfahrzeuges. "Wir alle
kennen schreckliche Bilder von LKW, die auf Stauenden aufgefahren
sind, die so genannten Elefantenrennen und endlose LKW-Schlangen auf
der rechten Spur. Wir wissen aber auch, dass gerade die gewerblichen
LKW-Fahrer heute einem immer größer werdenden Zeitdruck ausgesetzt
sind. Sie tragen zugleich aufgrund der besonderen Größe und Schwere
ihrer Fahrzeuge zugleich eine besondere Verantwortung für Ihre eigene
Sicherheit sowie die Sicherheit anderer Verkehrsteilnehmer. Und
deshalb wird der diesjährige Aktionstag auf die besonderen Risiken
der Gruppe der gewerblichen Fahrer aufmerksam machen", so Minister
Grote. Warum kommt es zu LKW-Unfällen?

Häufigste Ursachen für Unfälle, die die Fahrer von
Güterkraftfahrzeugen außerhalb der Bundesautobahnen verursachen, sind
Abstandsfehler, Fehler beim Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren, Ein-
und Ausfahren sowie Vorfahrts- und Vorrangfehler. Auf den
Bundesautobahnen sind die Hauptunfallursachen nicht angepasste
Geschwindigkeit, mangelnde Ladungssicherung, unzureichender Abstand,
Fehler beim Überholen und Übermüdung.

Wer beteiligt sich an den Kontrollen?

Die zentrale Koordination erfolgt durch die Deutsche Hochschule
der Polizei. An der Aktion beteiligen sich zudem der Deutsche
Verkehrssicherheitsrat, die Bundesanstalt für Güterverkehr und
operative Kräfte der Zollbehörden.

Innenminister Grote: "Im vergangen Jahr beteiligten sich
ausnahmslos alle Bundesländer. 10.974 Polizeivollzugsbeamte und 248
weitere Kräfte waren an 3.301 eingerichteten Kontrollstellen
eingesetzt. Das zeigt, mit welcher Intensität diese Aktionstage
bundesweit durchgeführt werden. Die Verkehrsüberwachung ist und
bleibt ein Schwerpunkt der polizeilichen Arbeit. Und das ist auch
richtig und notwendig."

Welche Botschaften werden durch die Aktion verbreitet?

LKW- und Bus-Kontrollen beinhalten insbesondere die Überprüfung
des Fahrers, des technischen Fahrzeugzustands, der zulässigen
Abmessungen, Achslasten, Gesamtgewichte und der Ladung. Damit werden
diejenigen Unfallursachen aufgegriffen, die grundsätzlich präventabel
wären, also nicht nur von situativem Fehlverhalten abhängen.

Appell Nr. 1: Ausreichend schlafen und Pausen machen! Die
Sozialvorschriften (Lenk- und Ruhezeiten) dienen der
Verkehrssicherheit. Sie sind Schutzvorschriften für die
Berufskraftfahrer aber auch für die anderen Verkehrsteilnehmer.
Außerdem sollen sie einen fairen Wettbewerb sicherstellen, damit
dieser nicht auf dem Rücken der Fahrer und zu Lasten der
Verkehrssicherheit ausgefochten wird. Bei Kontrollen zur Einhaltung
von Sozialvorschriften im Straßenverkehr werden pro Jahr
durchschnittlich über 300.000 Zuwiderhandlungen wegen Verstößen gegen
die Lenk- oder Ruhezeiten bzw. wegen fehlerhaften oder manipulierten
Kontrollgeräten durch die Polizeien der Länder und das Bundesamt für
Güterverkehr zur Anzeige gebracht. LKW-Fahrende sind besonders
gefährdet am Steuer einzuschlafen: Unregelmäßige Arbeitszeiten, lange
Fahrten ohne Begleitung und monotone Strecken auf der Autobahn
begünstigen Müdigkeit und Sekundenschlaf. Die Vermutung liegt somit
nahe, dass bei vielen Unfällen insbesondere mit Beteiligung von
Güterkraftfahrzeugen Übermüdung und mangelnde Aufmerksamkeit eine
Rolle spielte, denn vielfach werden die vorgeschriebenen Lenk- und
Ruhezeiten nicht eingehalten.

Appell Nr. 2: Bremsen und Reifen okay? Sichere Straßen durch
sichere Fahrzeuge! Technikkontrollen bei Kraftfahrzeugen zur Güter-
und Personenbeförderung dienen in besonderem Maße dazu, die
Verkehrssicherheit auf den Straßen zu erhöhen. Im Zuge der Kontrollen
fällt auf, dass LKW und Busse oft unzureichend gewartet werden. Im
Rahmen der technischen Unterwegskontrollen wurden in den letzten
beiden Jahren mehr als 1,3 Millionen Nutzfahrzeuge durch die
Polizeien der Länder und das BAG auf den Straßen der Bundesrepublik
kontrolliert. Etwa jedes fünfte Fahrzeug war wegen technischer Mängel
zu beanstanden. In der Hauptsache handelte es sich um Mängel im
Bereich der Lichtanlage, der Räder, Reifen und Achsen sowie der
Bremsanlage. Bei etwa jedem zehnten kontrollierten Fahrzeug musste,
zumindest zeitweise, die Weiterfahrt untersagt werden.

Appell Nr. 3: Nicht zu viel laden und richtig sichern!

Mangelnde Ladungssicherung ist häufig die Ursache dafür, dass auf
Straßen Ladung verloren wird und es infolge zu Behinderungen und im
schlimmsten Fall zu Unfällen kommt - mitunter mit schweren Folgen.
Ungesichertes oder unzureichend gesichertes Ladegut setzt sich z.B.
bei plötzlichen Brems- und Lenkvorgängen unweigerlich in Bewegung.
Durch das Fahrzeug rutschende oder fliegende Gegenstände entwickeln
beim Aufprall eine Gewichtskraft, die um ein Vielfaches größer ist
als ihr Eigengewicht. Letztlich müssen jedoch auch gut gewartete
Fahrzeuge richtig gehandhabt werden. Überladene LKW gefährden die
Verkehrssicherheit. Überladene LKW werden instabil und sind schwer zu
steuern. Auch wegen des längeren Bremsweges und der größeren
Aufprallenergie beeinträchtigen überladene LKW die
Verkehrssicherheit, indem sie das Unfallrisiko und die Schwere der
Unfälle erhöhen. Kontrollergebnisse des BAG belegen jedoch, dass die
Notwendigkeit einer sachgemäßen Beladung und richtigen
Ladungssicherung noch immer von vielen LKW-Fahrer unterschätzt wird:
Bei fast jedem zehnten von der BAG kontrollierten Fahrzeugen wurde
eine Überladung festgestellt. Ebenso verhielt es sich im Hinblick auf
unzureichende Ladungssicherung. Beides erhöht die Risiken im Falle
eines Unfalls enorm.

Was passiert am 12.09.2019?

Bundesweit wird es am 12.09.2019 verstärkte Kontrollen des
gewerblichen Güterverkehrs geben. In Schleswig-Holstein sind zwei
Großkontrollstellen geplant, eine davon auf dem Rastplatz Jalm. Im
Verlauf der Kontrollen wird es auf dem Parkplatz Jalm an der Autobahn
7 in Fahrtrichtung Norden um 15 Uhr eine Bilanzpressekonferenz geben.
Zu dieser möchten wir interessierte Medienvertreter bereits jetzt
einladen.




Rückfragen bitte an:

Polizeidirektion Osnabrück
Marco Ellermann
Telefon: 0541 - 327 1024
Mobil: 0171-4157949
E-Mail: pressestelle(at)pd-os.polizei.niedersachsen.de
http://www.pd-os.polizei-nds.de

Original-Content von: Polizeidirektion Osnabrück, übermittelt durch news aktuell


Themen in diesem Fachartikel:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden   Einbruch in Thune - Täter gestört  (GP) Geislingen - Hoher Schaden im Lokal / In einer Geislinger Gaststätte waren in der Nacht zum Sonntag Einbrecher.
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 26.08.2019 - 15:55 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 2195576
Anzahl Zeichen: 0

Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner: POL-OS
Stadt:

Osnabrück/Meppen/Papenburg/Lingen/Leer/Emden/Aurich/Wittmund



Kategorie:

Polizeimeldungen



Dieser Fachartikel wurde bisher 0 mal aufgerufen.


Der Fachartikel mit dem Titel:
" Polizeidirektion Osnabrück beteiligt sich an bundesweiter Verkehrsaktion "Sicher.mobil.leben - Brummis im Blick" (FOTO)"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Polizeidirektion Osnabr (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).


Alle Meldungen von Polizeidirektion Osnabr