Das erste Raser-Urteil mit langer Haftstrafe ist für die Polizei eine Bestätigung intensiver Kontrollen und Motivation zu weiteren Einsätzen
(ots) - Lfd. Nr.: 0982
Zwei Jahre und zehn Monate Haft ohne Bewährung und eine
lebenslange Führerscheinsperre: Dieses Urteil verhängte das
Amtsgericht Dortmund gegen einen bereits vorbestraften 33-jährigen
Autofahrer, der im Dezember 2018 bei einer gefährlichen
Verfolgungsfahrt mit der Polizei bis zu 130 km/h erreichte. Anlass
war eine Kontrolle auf Phoenix-West in Hörde, wo Autofahrer immer
wieder auffallen.
Für die Dortmunder Polizei ist das Urteil ein weiterer Ansporn,
bei den Kontrollen gegen Raser nicht locker zu lassen. Der Leitende
Polizeidirektor Ralf Ziegler als Chef der Direktion Verkehr: "Wir
werden nicht zulassen, dass respektlose Raser die Straßen in unserer
Stadt und auf den Autobahnen als Rennstrecke missbrauchen und andere
Verkehrsteilnehmer gefährden. Konsequent bekämpfen wir diesen
Missbrauch mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln. Und wir sind
sehr froh, dass uns die Stadt Dortmund dabei unterstützt."
Ziel der Kontrollen ist es, Unfälle mit schwerwiegenden
Verletzungen oder tödlichen Folgen zu verhindern.
Zahlen der Polizei für die erste Hälfte des Jahres 2019 belegen,
dass die Kontrollen notwendig sind: Allein bei den Einsätzen nur
gegen Raser auf dem Wallring in der Innenstadt und auf anderen
Hauptstraßen in der Dortmunder Innenstadt konnte die Polizei 551
Tempoverstöße nachweisen. Bei 19 Fahrern bestand der Verdacht, dass
sie charakterlich nicht zum Führen eines Fahrzeugs geeignet sind.
Darüber wurde die Stadt Dortmund informiert.
Die Rennen mehrerer Fahrzeuge beginnen meist an roten Ampeln oder
im fließenden Verkehr mit verdeckten Zeichen. Starke Beschleunigungen
rauf auf bis zu 130 km/h, schnelle Spurwechsel und abrupte
Bremsmanöver sind Kennzeichen dieser riskanten Fahrten.
In 691 Fällen sind in der ersten Jahreshälfte 2019 auch an
getunten Fahrzeugen technische Mängel aufgefallen. Diese Mängel
können entscheidenden Einfluss auf das Fahrverhalten eines Pkw gerade
in riskanten Situationen haben und die Folgen eines Unfalls
verschlimmern. In solchen Fällen können die Fahrer die Kontrolle über
ihren teilweise mit viel Geld getunten Pkw verlieren, so dass nach
einem schweren Unfall - im besten Fall - nur noch ein Haufen Schrott
übrig bleibt.
In der ersten Jahreshälfte 2019 mussten 235 Fahrer nach Kontrollen
gegen Raser und illegales Tuning ihre Pkw wegen gravierender Mängel
von einem Gutachter untersuchen lassen.
Das aktuelle Urteil des Amtsgerichts Dortmund sollten Raser als
Warnung verstehen. Auch andere Gerichtsverfahren mit teils hohen
Geldstrafen zeigen, dass das gefährliche Spiel am Gaspedal teuer
werden kann. In einem Fall mussten zwei Raser 1200 Euro (sein ganzes
Monatsgehalt) und 2500 Euro zahlen. Ein Beteiligter an dem vor
Gericht verhandelten Rennen kassierte ein acht Monate dauerndes
Fahrverbot - für wenige Sekunden im Temporausch bei 130 km/h nachts
in einer Linkskurve auf dem Südwall. Ein Team der Polizei filmte
nicht nur diese Fahrt, sondern auch andere Rennen, die noch zu
Anklagen vor Gericht führen können.
Ralf Ziegler: "Mit eigenen Beobachtungen und Videotechnik arbeiten
wir daran, immer eine klare Beweislage zu schaffen. Raser verlieren
dann spätestens vor Gericht ein Rennen und bekommen die Konsequenzen
ihres Verhaltens zu spüren. Sie sollten wissen: Einen Blechschaden
kann man reparieren. Aber ein Menschenleben ist unbezahlbar."
Der Leitende Polizeidirektor rät Rasern, sich auch mit den
persönlichen Folgen eines mehrere Monate dauernden
Führerscheinentzugs oder auch eines möglichen Gefängnisaufenthaltes
auseinanderzusetzen.
Rückfragen bitte an:
Polizei Dortmund
Peter Bandermann
Telefon: 0231-132-1023
E-Mail: Peter.Bandermann(at)polizei.nrw.de
https://dortmund.polizei.nrw/
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Datum: 27.08.2019 - 15:17 Uhr
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