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Einbruchzahlen halbiert - Osnabrücker Ermittlungsgruppe weitet erfolgreiche Arbeit aus (FOTO)

ID: 2214539

(ots) -
Im Oktober 2016 ging die Polizeidirektion Osnabrück neue Wege, um
kriminelle Netzwerke mobiler Einbrecherbanden im Dreiländereck
Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Niederlande aufzu-decken und
zu zerschlagen. Sie bekam den Zuschlag für ein auf drei Jahre
ausgelegtes EU-Projekt, erhielt knapp 600.000 Euro Fördergelder aus
dem europäischen Fonds "ISF" und gründete die "Zentrale
Ermittlungsgruppe Wohnungseinbruchdiebstahl", kurz ZEG WED. Das
Besondere an der "Sondereinheit": Der innovative Ansatz aus
konzentrierter grenzüberschreitender Analyse und operativer
Auswertung in Kombination mit länderübergreifender Ermittlungsarbeit.
Nach dreijähriger intensiver Arbeit stellte heute (24.09.19)
Polizeivizepräsident Michael Zorn zusammen mit dem Leiter der ZEG
WED, Jörg Bockstiegel, Jens Burrichter von der EU Agentur Europol
sowie Dr. Ale-xander Retemeyer von der Staatsanwaltschaft Osnabrück,
bei einer Pressekonferenz in Osnabrück die Abschlussbilanz der
Ermittlungsgruppe vor. Dabei ging es auch um die Zukunft dieser
Einheit und die Frage nach der künftigen Ausrichtung.

Im Ergebnis konnte die ZEG WED 13 international agierende
Täterbanden zerschlagen - einschließ-lich der damit verbundenen
kriminellen Netzwerke. Der materielle Wert des Stehlgutes liegt bei
mehr als zwei Millionen Euro. Rund 350 Taten konnten aufgeklärt und
86 Tatverdächtige ermittelt werden. Insgesamt 38 Personen nahmen die
Ermittler fest. Teilweise kam es bereits zu Verurteilungen von
Mitgliedern der Einbrecherbanden mit zum Teil empfindlichen
Freiheitsstrafen von über 5 Jahren. Michael Zorn: "Die
Ermittlungserfolge zeigen, dass wir mit dem gewählten Ansatz aus
grenzüberschreitender Analyse und Auswertung auf dem richtigen Weg
sind und diesen konsequent fortsetzen werden." Zorn hob die
hervorragende Zusammenarbeit mit den Netzwerkpartnern aus ganz




Europa, allen voran Europol, sowie der Staatsanwaltschaft Osnabrück
besonders hervor. Auch die große finanzielle Unterstützung durch
Fördergelder der Europäischen Union stellte der Vizepräsident heraus,
ohne die manche Dinge gar nicht realisierbar gewesen wären.
Bei-spielsweise über die Hälfte der Fördergelder notwendig gewesen,
um die entstandenen Dolmetscherkosten begleichen zu können, so Zorn.

Bemerkenswert: Die Zahl der Wohnungseinbrüche in der
Polizeidirektion Osnabrück konnte in den letzten drei Jahren - seit
Einrichtung der ZEG WED - um mehr als die Hälfte reduziert werden.
Mehr noch: Die professionelle Arbeit der Analysten und Ermittler wird
auch in Zukunft in einer ständigen Ermittlungsgruppe namens "Zentrale
Ermittlungsgruppe Phänomene", kurz ZEG Phänomene, dauerhaft, auch
ohne EU-Fördergelder, fortgesetzt und somit fester Bestandteil der
polizeilichen Ar-beit in der Osnabrücker Direktion. Neu und in
Niedersachsen einzigartig ist, dass neben der Bekämpfung von
Wohnungseinbrüchen nun auch flexibel und dynamisch auf weitere
Kriminalitätsphänomene im Bereich der Eigentumsdelikte reagiert
werden kann. Bei der Auswahl spielen Fakto-ren wie Bandenstruktur,
Überregionalität, hohe Sozialschädlichkeit und Beeinträchtigung des
Si-cherheitsempfindens der Bevölkerung eine wichtige Rolle. Deshalb
werden sich die Experten der "ZEG Phänomene" ab Oktober 2019 auch mit
Delikten zum Nachteil älterer Menschen, konkret mit dem Phänomen
Straftaten durch falsche Polizeibeamte, befassen. Dabei stehen
insbesondere organsierte Täterbanden im Fokus. Michael Zorn: "Wir
wollen die organsierten Strukturen bei den Straftaten gegen ältere
Menschen aufhellen und zerschlagen. Deshalb setzten wir in diesem
De-liktsfeld einen weiteren Schwerpunkt." Allein die Entwicklung der
Fallzahlen in Niedersachsen macht das Problem deutlich: Im Jahr 2013
gab es niedersachsenweit lediglich 49 Fälle mit einem Schaden von
35.000 Euro. 2018 waren es 4.235 Fälle mit einem Schaden von 4,7
Millionen Euro.

Jörg Bockstiegel als Leiter der ZEG WED machte deutlich, dass erst
durch die Konzentration von Ressourcen und die grenzüberschreitende
Zusammenarbeit die Erfolge der ZEG WED zustande gekommen seien.
Gerade der Austausch und die Netzwerkarbeit auf internationaler
polizeilicher und justizieller Ebene sei einer der Schlüssel zum
Erfolg in den vergangenen drei Jahren gewesen. Jens Burrichter von
Europol stellte heraus, dass die enge Kooperation mit Europol und der
ZEG WED im Hinblick auf den europäischen polizeilichen Austausch und
die Analyse von internationalen er-mittlungsrelevanten Erkenntnissen
und Informationen in den verschiedenen Mitgliedsstaaten zu
überregional agierenden Täterbanden sich bewährt habe. Dieser
europäische Austausch werde auch zukünftig fortgesetzt und weiter
intensiveiert. Dr. Alexander Retemeyer sprach von den
Sy-nergieeffekten und Effizienzsteigerungen, die sich dadurch
ergäben, dass sowohl Polizei als auch Staatsanwaltschaft in Osnabrück
mit entsprechenden Schwerpunkteinheiten arbeiten. Somit sei auch in
Zukunft eine gute und erfolgreiche Zusammenarbeit von Polizei und
Staatsanwaltschaft zu erwarten.

Michael Zorn erwähnte abschließend, dass von der Arbeit der
Analysten der ZEG WED auch die Polizeiinspektionen im Emsland,
Grafschaft Bentheim, Leer, Aurich, Emden und Wittmund, bei de-ren
Ermittlungsarbeit profitierten. Ein weiterer Vorteil: Gewonnene
Erkenntnisse über neuartige Vorgehensweisen der Täter könnten
unmittelbar in die Präventionsarbeit der Polizei einfließen. Neben
der Polizeidirektion Osnabrück waren die Bundespolizeidirektion
Hannover, die Politie Een-heid Oost-Nederland und die Politie Eenheid
Noord-Nederland Projektpartner in den letzten drei Jahren. Darüber
hinaus bestand eine enge Kooperation mit den nordrhein-westfälischen
Kreispoli-zeibehörden. Die Zusammenarbeit wird wegen der positiven
Erfahrungen beidseits der Staaten- und Landesgrenzen auch in Zukunft
fortgesetzt.

Hintergrundinformationen zum Internal Security Fonds (ISF):

Der Europäische Fonds für die Innere Sicherheit ist ein
EU-Förderprogramm zur Finanzierung von Maßnahmen der Mitgliedstaaten,
um im Zeitraum von 2014 bis 2020 die polizeiliche Arbeit und
Ko-operation zu unterstützen. Aus dem genehmigten Nationalen Programm
des ISF für Deutschland ergeben sich sechs Handlungsschwerpunkte der
Fördertätigkeit des ISF-Sicherheit, u.a. die Stär-kung der Fähigkeit
zur Aufdeckung und Zerschlagung krimineller Netzwerke und zur
Verhütung entsprechender Straftaten. Das Teilprogramm 'Sicherheit'
wurde mit einem Volumen von 1 Mrd. EUR ausgestattet, wobei
Einzelprojekte mit max. 600.000 EUR gefördert werden. Die Förderquote
beträgt 75% (Eigenanteil 25%).




Rückfragen bitte an:

Polizeidirektion Osnabrück
Marco Ellermann
Telefon: 0541 - 327 1024
E-Mail: pressestelle(at)pd-os.polizei.niedersachsen.de
http://www.pd-os.polizei-nds.de

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Datum: 24.09.2019 - 13:01 Uhr
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