Präventionsexperten tauschten sich im Theodor-Heuss-Gymnasium Wolfsburg aus: Fachtag Sexting gibt Einblicke in digitale Lebenswelt junger Menschen
(ots) -
Wolfsburg, 30.10.19
Die digitale Lebenswelt unserer heutigen Schülerinnen und Schüler unterlag
besonders in den letzten Jahren einem enormen Wandel, so Wolfsburgs Polizeichef
Olaf Gösmann bei der Eröffnung des Fachtags Sexting in der Aula des
Theodor-Heuss-Gymnasiums in Wolfsburg. "Nicht zufällig hat der auf unsere
Initiative gegründete Arbeitskreis Sexting für diese Tagung symbolhaft eine
Wolfsburger Schule ausgewählt", erläutert Gösmann. Erst tags zuvor berichteten
die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main und das Bundeskriminalamt über
eine bundesweite Durchsuchungsaktion: 21 Tatverdächtige im Alter von 14 bis 26
Jahren stehen im Verdacht, kinderpornografische Videodateien über soziale
Netzwerke geteilt und verbreitet zu haben. Damit ist der Fachtag hochaktuell, es
besteht ein dringender nachhaltiger Handlungsbedarf, gab der Polizeichef dem
fachkundigen Publikum auf dem Weg. Marion Herfurth als stellvertretende Leiterin
Jugendamtes Wolfsburg betonte, dass die Tagung dem Austausch unter
Präventionsexpertinnen und -experten der Netzwerkpartner aus der gesamten Region
Wolfsburg-Helmstedt-Braunschweig diene. Sie mahnte in ihrer Rede an, dass in der
sich rasant verändernden digitalen Welt das Netz nichts vergisst.
100 Expertinnen und Experten folgten der Einladung des sich aus der Stadt
Wolfsburg, der Jugendberatung Wolfsburg, dem Dialog e.V. und der Polizei
Wolfsburg zusammensetzenden Arbeitskreises. Der Fachtag beleuchtete die
Hintergründe und Motive für Sexting aus medienpädagogischer Sicht, verdeutlicht
die derzeitig bestehende Rechtslage und zeigt Perspektiven für die Prävention
auf: Tanja Opitz von der Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen beleuchtete das
Phänomen Sexting ausführlich, erörterte Ansätze zur Prävention und zeigte den
strafrechtlichen Hintergrund auf. Für viele Mädchen und Jungen im jugendlichen
Alter ist heutzutage das Internet auch sexuell ein sozialer Erfahrungsraum. Mit
freizügigen Selfies werden online die Reaktionen anderer getestet oder
Nacktbilder dienen als Geschenk für die Liebste oder den Liebsten im Rahmen
eines ersten Beziehungsversuchs unter jungen Menschen. Über die Apps ihrer
Smartphones wie WhatsApp, Instagram, Facebook oder Snapchat halten Jugendliche
zu jeder Zeit Kontakt zu ihrem sozialen Umfeld und präsentieren ihre Person in
der digitalen Welt.
Maik Rauschke von der Jugendförderung der Stadt Wolfsburg berichtete über die
heutigen digitalen Lebenswelten der Jugendlichen und den technisch leichten
privaten Fotoaustausch innerhalb einer Beziehung oder eines Flirts. Jugendliche
sind sich den Gefahren bewusst, deswegen ist es schwierig mit ihnen ins Gespräch
zu kommen, erst recht, wenn es schon zu einem Vorfall gekommen ist. Der
Jugendexperte forderte die fachkundigen Besucher auf, mit dem Arbeitskreis ins
Gespräch zu kommen, um schnell einen nachhaltiges Präventions-Netzwerk zu
formen. Ausführliche Informationen finden Interessierte auf dem Jugendserver
Wolfsburg unter https://www.wob4u.de/jugendraeume/stadtweit/digihelp.html.
Rückfragen bitte an:
Polizei Wolfsburg
Sven-Marco Claus
Telefon: +49 (0)5361 4646 104
E-Mail: pressestelle (at) pi-wob.polizei.niedersachsen.de
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Datum: 29.10.2019 - 15:40 Uhr
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