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Kompetenz bei Gefahrgutunfällen vermittelt

ID: 2240402

(ots) -
Durch den kontinuierlich wachsenden Güterverkehr auf Straßen, Schienen und
Schifffahrtswegen steigen die Anforderungen an die Feuerwehren in Deutschland
stetig an. Um für die Gefährdungen von atomaren, biologischen und chemischen
Gefahrstoffen insbesondere bei Transportunfällen gerüstet zu sein, absolvierten
nun 22 Einsatzkräfte aus dem gesamten Kreisgebiet einen fünfwöchigen
Speziallehrgang.

Regelmäßig fahren unzählige Transportfahrzeuge durch die Straßen im Kreis
Heinsberg, darunter auch zahlreiche Gefahrguttransporter. Neben dem
Durchgangsverkehr in die Niederlande liefern unter anderem Kleintransporter
Gefahrgüter in Form von Medikamenten oder Röntgenstrahler in Apotheken,
Krankenhäuser und Radiologische Praxen. Die Gefahrstoffe sind in der Regel auch
bei Unfällen sicher verpackt. Sollte jedoch einmal etwas schief gehen, rückt die
ABC-Einheit als Spezialeinheit für die Bekämpfung von atomaren, biologischen und
chemischen Gefahren aus.

In dem rund 70 stündigen Lehrgang vermittelte Lehrgangsleiter Brandoberinspektor
(BOI) Marcel Huken und sein Team wie die Teilnehmer den entsprechenden Stoff
identifizieren können, welche Möglichkeiten der Gefahrenabwehr es gibt und
welche Unterstützungsmöglichkeiten auf Landes und Bundesebene existieren. Nach
der umfangreichen aber spannenden theoretischen Wissensvermittlung stand
zunächst die Gewöhnung an die unhandlichen Chemikalien-Schutzanzügen (CSA) auf
dem Programm. Dabei wurde den Teilnehmern gleich zu Beginn deutlich, dass
Teamwork bei ABC-Einsätzen eine enorm wichtige Rolle spielt. Bereits das An- und
Ausziehen des wasser- und gasdichten Vollschutzanzuges ist nur mit der Hilfe
weiterer Einsatzkräfte möglich. Da dies ebenfalls bedeutet, dass keine Atemluft
von Außen in den Anzug gelangen kann, nehmen die Einsatzkräfte ihren eigenen
Luftvorrat in Form von Atemschutzgeräten mit in den Anzug. Um sich an den großen




und schweren Anzug zu gewöhnen, "spazierten" die Teilnehmer in ihren
Schutzanzügen durch den Ort Gangelt und sorgten für ausreichend Gesprächsstoff.
Wenig später galt es für die Teilnehmer das erlernte Wissen in die Praxis
umzusetzen. Die Einheit Born der Brandweer Zuid Limburg hatte dem Lehrgang einen
Übungscontainer zur Verfügung gestellt, an dem die Teilnehmer Leckagen an
Rohrleitungssystemen sowie verschiedene andere Leckagen abdichten konnten. Bei
den anstrengenden Arbeiten spielt das Teamwork eine besonders wichtige Rolle,
denn unter den schweren Vollschutzanzügen ist eine Kommunikation nur
eingeschränkt möglich. Eine weitere wichtige Rolle ist die Dekontamination der
Einsatzkräfte und der Schutzausrüstung. Insbesondere bei biologischen
Gefahrstoffen spielt die Einsatzstellenhygiene eine ganz wichtige Rolle. Dank
der Mitwirkung des ABC-Zuges des Kreises Heinsberg hatten die Teilnehmer die
Gelegenheit, zwei verschiedene Aufbauszenarien des Dekontaminationsplatzes
kennen zu lernen. Dem ABC-Zug des Kreises Heinsberg steht zum einen ein
Dekontaminationsplatz für Personal (Dekon-P) zur Verfügung. Hier werden speziell
für Einsatzkräfte mit Chemikalien-Schutzanzügen (CSA) Spezialduschen und
Reinigungsmöglichkeiten zur Verfügung. Besonders wichtig hierbei ist, dass sich
auch die Einsatzkräfte schützen, welche die Reinigung durchführen. Die zweite
Möglichkeit ist der Abrollbehälter Verletzten-Dekontaminationsplatz (AB
V-Dekon). Dieser Abrollbehälter ist vornehmlich für die Dekontamination von
Verletzten konzipiert. Nach diesem Konzept werden die kontaminierten verletzten
Personen aus dem Gefahrenbereich kommend über einen
Verletzten-Dekontaminationsplatz unter Berücksichtigung lebenserhaltender
Basismaßnahmen (Basic Life Support = BLS) direkt dem Behandlungsplatz zur
notfallmedizinischen Versorgung zugeführt. Der Verletzten-Dekontaminationsplatz
kann auch einem Krankenhaus direkt vorgeschaltet eingerichtet werden, wenn im
Krankenhaus keine ortsfeste (Dekontaminations-)Anlage vorhanden ist. Bei der
Abschlussprüfung konnten die Teilnehmer ihr Können unter Beweis stellen. Bei mit
Gefahrstoffen beladenen Kesselwagen war im Bahnhof Schierwaldenrath eine Leckage
aufgetreten. Dank der guten Ausbildung war dieses Szenario für die Teilnehmer
jedoch kein Problem. Gut geschützt mit ihren schweren Schutzanzügen konnten die
Einsatzkräfte den Gefahrstoff identifizieren und die Leckage abdichten.
Anschließend wurden die Schutzanzüge der eingesetzten Kräfte gereinigt und
dekontaminiert.

Kreisbrandmeister Klaus Bodden überzeugte sich gemeinsam mit Führungskräften der
Feuerwehren des Kreises Heinsberg bei der Abschlussprüfung von der guten
Qualität der Ausbildung. Er dankte den Teilnehmern für ihr Engagement und hob
hervor, dass insbesondere dieser Bereich ein hohes Fachwissen erfordert.
Folgenden Absolventen überreichte Kreisbrandmeister Bodden anschließend die
Teilnahmeurkunden: Christian Dahlmanns, Sascha Spangenberg (Feuerwehr Gangelt)
Bastian Drunk (Feuerwehr Heinsberg) Stefan Merkens, Michael Claßen, Lutz
Sellhast (Feuerwehr Hückelhoven) Stefan Auer, Nils Schiffer, Maurice Gottschalk
(Feuerwehr Geilenkirchen) Marc Manczak, Kai Meulenberg (Feuerwehr Selfkant)
Stefan Schlösser, Hendrik Gerighausen, Benjamin Wild, Marc Jansen (Feuerwehr
Wassenberg) Kevin Bierbaum, Daniel Schiffer (Feuerwehr Waldfeucht) Philipp
Esser, Lena Graab, Florian Hansen (Feuerwehr Wegberg) Kay Fuchs, Mirko Talmon
(Feuerwehr Übach-Palenberg)



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Datum: 04.11.2019 - 18:34 Uhr
Sprache: Deutsch
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Kreis Heinsberg / Gangelt



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