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Sicherheitsbehörden erkennen Fortschritte im Einsatz gegen kriminelle Strukturen in der der Nordstadt

ID: 2259304

(ots) - Lfd Nr: 1407

Staatsanwaltschaft, Stadtverwaltung, Hauptzollamt und die Polizei in Dortmund
erkennen Fortschritte im dauerhaften Einsatz gegen kriminelle Strukturen in der
Nordstadt. Die Zahl aller Straftaten in der Nordstadt sinkt seit 2013, während
die Aufklärungsquote steigt. Langfristig wirkt sich der hohe Kontroll- und
Strafverfolgungsdruck der Behörden auch auf die in Clans organisierten
Straftäter und andere kriminelle Strukturen aus.

Ermittlungen und Kontrollen führten in den vergangenen Monaten und Jahren zu
Shishabar-Schließungen auch an für das Milieu symbolisch wichtigen Orten wie der
Hansastraße und der Stahlwerkstraße, hohen Bußgeldforderungen,
Bargeldsicherstellungen, Anklagen und wiederholt zu Verurteilungen gegen
führende Mitglieder und Gehilfen aus dem Clan- und Drogenmilieu. "Clans arbeiten
mit krimineller Energie gegen unsere Rechtsordnung. Aber: Der Staat ist
handlungsfähig. Langjährige Haftstrafen und andere spürbare Sanktionen sind der
Beweis dafür, dass die gut verzahnten Behörden in Dortmund eine große
Schlagkraft gegen Clans und kriminelle Strukturen erzeugen", sagt
Polizeipräsident Gregor Lange über die Entwicklung in der Nordstadt.

Ermittlungen der Kriminalpolizei im Jahr 2018 und Anklagen der
Staatsanwaltschaft führten 2019 wiederholt zu mehrjährigen Haftstrafen gegen
Drogenhändler, die aus kriminellen Strukturen heraus arbeiteten. Zwei führende
Köpfe müssen für achteinhalb und sechs Jahre ins Gefängnis, drei Mittäter für
zweieinhalb und drei Jahre. Diese hohen Freiheitsstrafen treffen Straftäter aus
den unteren und oberen Ebenen krimineller Strukturen.

In einem Verfahren stellten Polizei und Justiz nach Durchsuchungen in 25
Objekten (darunter zwei in den Niederlanden) u.a. drei Kilogramm Kokain, 500.000
Euro Bargeld und fünf Pkw sicher. Immer wieder erzielt auch das Hauptzollamt




Dortmund bei gemeinsamen Kontrollen Erfolge. 2018 stellten die Teams 358
Kilogramm Wasserpfeifentabak sicher und leiteten mehr als 100 Straf- und
Ordnungswidrigkeitenverfahren ein, u.a. wegen Steuerhehlerei.

Allein im Jahr 2019 kontrollierten die Behörden bei Einsätzen gegen die
Clankriminalität an 440 Orten in Dortmund und überprüften dabei 3282 Personen.
Gregor Lange: "Es ist uns noch nicht gelungen, Clans und Strukturen vollständig
zu zerschlagen. Aber wir konnten sie erheblich schwächen, weil wir mit den
richtigen Schwerpunkten arbeiten. Die Entwicklung in der Nordstadt insgesamt
zeigt, dass die beharrliche Vorgehensweise der Behörden in Dortmund langfristig
Wirkung zeigt und dem Milieu an die Substanz geht. Nur gemeinsam sind wir stark.
Mit aller Kraft arbeiten wir daran, diese positive Entwicklung fortzusetzen. Wir
stehen in der Nordstadt im Wort und lassen nicht locker."

Im Frühsommer 2020 beginnt die Videobeobachtung in der Münsterstraße. Sie ist
einer von vielen Bausteinen der Behörden für mehr Sicherheit und damit mehr
Lebensqualität in der Nordstadt. Wirksam war aus Sicht der Polizei bereits das
neue Instrument der "strategischen Fahndung". Damit kann die Polizei räumlich
und zeitlich begrenzt auch ohne konkreten Anlass Personen kontrollieren, um
Straftaten zu verhindern und nach Tätern zu fahnden.

Für die Staatsanwaltschaft Dortmund sind die Fortschritte in der Nordstadt auch
auf die Arbeit einer engagierten Bürgerschaft zurückzuführen: "Nicht zuletzt
gebührt den Bürgerinnen und Bürgern Dank für die Unterstützung und auch die
vielfältigen Initiativen außerhalb staatlicher Maßnahmen."

Norbert Dahmen, Rechts- und Ordnungsdezernent der Stadt Dortmund, schätzt den
Zusammenhalt der Behörden im Kampf gegen die Clan-Kriminalität: "Der
Clan-Kriminalität können wir nur gemeinsam entgegentreten. Die Stadt Dortmund
wird weiterhin die Polizei bei ihrer Arbeit unterstützen. Polizei und Stadt
bedienen sich unterschiedlicher Maßnahmen und können so gemeinsam effektiver
handeln." Die um zwei Stellen verstärkte Ermittlungskommission ("EK") Nordstadt
der Polizei, der Schwerpunktdienst und die Streifenteams der Polizei in der
Nordstadt kennen die in illegalen Drogengeschäften eingebundenen Akteure, orten
die für den Drogenverkauf notwendigen "Bunkerplätze" und heben auch die in
Wohnungen untergebrachten Lager aus. Die 2016 eingerichtete EK Nordstadt und die
Staatsanwaltschaft haben NRW-weit eine Vorreiterrolle für die Zusammenarbeit
beider Behörden eingenommen. Im Mittelpunkt steht die Bekämpfung der
Clan-Kriminalität.

Die täglichen Einsätze gegen Drogenhändler stören den Geldtransfer von den
Geschäften auf der Straße bis in die oberen Strukturen. 2018 und 2019 stellte
die Polizei bei Kontrollen in insgesamt 791 Fällen Bargeld aus Drogengeschäften
sicher. In der Summe ergeben immer wieder auch kleinere abgeschöpfte Beträge
einen Gesamtbetrag von mehr als 1,8 Millionen Euro seit 2013. Der größte Teil
des Geldes fließt in die Landeskasse.

Wie wichtig und wirksam das gemeinsame Auftreten der Behörden ist, zeigt sich
auch am Einsatz der Stadt Dortmund, die in Schwerpunkteinsätzen und bei
Kontrollen im Alltag mit mehreren Ämtern zupackt. Allein nach Verstößen gegen
das Nichtraucherschutzgesetz u.a. in Shisha-Bars verhängte das Ordnungsamt in
den Jahren 2018 und 2019 insgesamt 169 Bußgeldanzeigen und forderte von den
Betreibern insgesamt fast 118.000 Euro.

Es gibt aktuell 48 Shisha-Betriebe in Dortmund. Davon wurden bisher 13
geschlossen. Gegen 44 Betreiber wurden bisher Ordnungsverfügungen erlassen. Seit
dem Frühjahr 2018 waren 25 Betreiberwechsel zu verzeichnen. Wegen
Unzuverlässigkeit wurden bei drei Betreibern der Widerruf der
Gaststättenerlaubnis und gegen fünf Betreiber Gewerbeuntersagungsverfahren
eingeleitet. Gegen die Shisha-Bar-Betreiber wurden bisher 81 Zwangsgelder mit
einer Gesamthöhe von 203.800 Euro festgesetzt. Mehrere Bar-Betreiber haben das
Shisha-Geschäft bereits aufgegeben. Die Bars dienen als Einnahmequellen und
Rückzugsorte für Clan-Kriminelle.

Die Kriminalität in der Nordstadt geht seit mehreren Jahren kontinuierlich und
deutlich zurück, wie ein Überblick auf verschiedene Straftaten seit 2013 zeigt:

Gesamtkriminalität 2013 bis 2018: 201315.245 201417.441 201515.862 2016
14.459 201712.738 201811.849 (= -22,28 % gegenüber 2013)

Gesamtkriminalität 2013 bis 2019 / Vergleich jeweils Januar bis Oktober: 2013
12.488 201414.924 201513.260 201612.112 201710.864 20189985 20198909

Deutlicher Rückgang auch in anderen Bereichen:

Gewaltkriminalität: 2013: 1027 Fälle 2018: 728 Fälle (= -29,11 %)

Straßenkriminalität 2013: 3654 2018: 3032 (= -17,27 %)

Raubüberfälle auf Straßen, Wegen oder Plätzen 2013:340 2018: 137 (= -59,71 %)

Taschendiebstahl 2013: 390 2015: 821 2018: 374 (= -54,45 % gegenüber 2015)

Die Delikte im Überblick für die Zeiträume Januar bis Oktober 2013 bis 2019:

Raubüberfälle auf Straßen, Wegen oder Plätzen (Januar-Oktober 2013-2019): 2013:
287 / 2014: 233 / 2015: 263 / 2016: 158 / 2017: 132 / 2018: 100 / 2019: 102

Taschendiebstahl (Januar-Oktober 2013-2019): 2013: 298 / 2014: 510 / 2015: 744 /
2016: 524 / 2017: 371 / 2018: 322 / 2019: 209

Rauschgiftkriminalität (Januar-Oktober 2013-2019): 2013: 969 / 2014: 1.032 /
2015: 969 / 2016: 1.091 / 2017: 1.280 / 2018: 1.481 / 2019: 1.301

Entwicklung der Aufklärungsquote 2013 bis 2019: 2013: 57,68 % / 2014: 53,89 % /
2015: 55,03 % / 2016: 56,87 % / 2017: 62,84 % / 2018: 60,73 % / Januar bis
Oktober 2019: 62,22 %.

Rückfragen bitte an:

Polizei Dortmund
Peter Bandermann
Telefon: 0231-132-1023
E-Mail: Peter.Bandermann(at)polizei.nrw.de
https://dortmund.polizei.nrw/

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/4971/4456919
OTS: Polizei Dortmund

Original-Content von: Polizei Dortmund, übermittelt durch news aktuell


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Datum: 03.12.2019 - 08:41 Uhr
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