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Verdacht der gewerbsmäßigen Erpressungen - zwölf Objekte durchsucht

ID: 2262189

(ots) - Gemeinsame Presseinformation der Staatsanwaltschaft Hannover
und der Polizeidirektion Hannover

Verdacht der gewerbsmäßigen Erpressungen - zwölf Objekte durchsucht

Ermittler des Zentralen Kriminaldienstes haben am Freitag, 06.12.2019, von 06:00
Uhr an, mehrere Wohnungen und Grundstücke in Hannover, Langenhagen, Ronnenberg
sowie in Braunschweig und Lemgo durchsucht. Beamte des Fachkommissariats für
Raub- und Erpressungsdelikte ermitteln insgesamt gegen acht Verdächtige wegen
gewerbsmäßiger Erpressungen im Zusammenhang mit Autoverkäufen in den südlichen
und östlichen Bundesländern sowie Niedersachsen.

Nach derzeitigem Ermittlungsstand des Fachkommissariats waren rund 60 Fälle von
gewerbsmäßiger Erpressung bekannt geworden. Die drei Hauptverdächtigen (21, 24
und 26 Jahre alt) gaben sich bei privaten Verkäufern, die ihre Autos auf
Internetplattformen inseriert hatten, als vermeintliche Autohändler aus. Die
anschließenden Verkaufsverhandlungen fanden wie folgt statt:

Die falschen Autohändler führten zunächst die Kaufs- und Preisverhandlungen via
Telefon mit den späteren Geschädigten durch. Nachdem eine Einigkeit über einen
Preis erzielt worden war, wurden die privaten Autoverkäufer zu einer
Internetseite gelotst. Für diese hatten sie von den Tätern persönliche
Zugangsdaten erhalten. Nachdem sich die Geschädigten angemeldet hatten, fanden
sie ihre Fahrzeugdaten vor. Diese hatten die Täter von den Internetplattformen
übernommen. Jedoch verfälschten die Täter das Fahrzeugbaujahr. Die Geschädigten
bemerkten dies jedoch nicht und gingen in der Folge diesen Kaufvertrag via
Internet ein.

Wenige Tage später wollten Mittäter (Alter von 22 bis 31 Jahre) die Fahrzeuge
bei den Geschädigten abholen. Dabei führten sie zunächst Pkw-Überprüfungen (u.
a. Lackmessungen) durch. Im weiteren Verlauf überprüften die Kfz-Abholer zudem




auch die Zulassungsdaten des Fahrzeugs mit den im Kaufvertrag erfassten Daten.
Dabei wiesen die Täter die Geschädigten drauf hin, dass die Daten vom Verkäufer
angeblich falsch angegeben worden seien. Zudem erfanden die Abholer Mängel an
den Autos.

Sich daran anschließend kam es zu Telefonaten zwischen den Hauptverdächtigen und
den Geschädigten. Dabei gaben die Täter an, dass ihnen durch die falsche Angabe
der Pkw-Daten und vermeintliche Fahrzeugmängel nun ein finanzieller Schaden
entstanden sei. Nun wurden die Geschädigten unter Druck gesetzt. Ihnen wurden
falsche Rechnungen im Zusammenhang mit bereits beauftragten Kfz-Überführung
vorgelegt. Zudem wurde mit potentiellen Gerichtskosten sowie
Schadensersatzforderungen gedroht.

Als Alternative wurde den Autoverkäufern angeboten, dass man das Auto übernehmen
könne, wenn der Fahrzeugpreis erheblich gesenkt würde. In den rund 60 bekannten
Fällen gaben die Geschädigten nach und senkten die Verkaufspreise teilweise
erheblich.

Nachdem der neue Preis vereinbart worden war, fertigten die Abholer einen
Blankokaufvertrag und übernahmen die Autos.

Durch die enge Zusammenarbeit zwischen Staatsanwaltschaft Hannover und der
Polizei Hannover gelang es, zwölf richterliche Durchsuchungsbeschlüsse für
Objekte in Hannover, Langenhagen, Ronnenberg sowie Braunschweig und Lemgo zu
erwirken. Ermittler schlugen am heutigen Freitag zu und beschlagnahmten
umfangreiches Beweismittel (u. a. gefälschte Dokumente, Mobiltelefone, Computer
und Bargeld). Zudem konnten zwei Männer (21 und 25 Jahre) aufgrund von
Untersuchungshaftbefehlen festgenommen werden. Die Ermittler schätzen den
Schaden in den bisher bekannten Fällen auf rund 80.000 Euro. Die Beamte des
Fachkommissariats für Raub- und Erpressungsdelikte gehen aktuell davon aus, dass
es in diesem Deliktsbereich ein erhebliches Dunkelfeld gibt.

Die Auswertung der beschlagnahmten Beweismittel dauert derzeit an. /has, ahm

Die Polizei Hannover weist ausdrücklich drauf hin: Führen Sie beim Verkauf
detaillierte Überprüfungen ihrer angegebenen Fahrzeugdaten durch und lassen Sie
sich bei Verkaufsgesprächen nicht unter Druck setzen!

Weitere Tipps und Hinweise zum Verkauf von ihrem Fahrzeug finden Sie hier:
https://sicherer-autokauf.de/

Rückfragen bitte an:

Erster Staatsanwalt Oliver Eisenhauer
Tel.: 0511 347-5135
Mobil: 0172 1533574
E-Mail: STH-B-Pressestelle(at)justiz.niedersachsen.de

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/66841/4461109
OTS: Polizeidirektion Hannover

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Datum: 06.12.2019 - 13:24 Uhr
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