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Eine neue Form des Anlagebetruges

ID: 2287493

(ots) - 20. Januar 2020 - 2019/2020 - PD Ratzeburg/PD Lübeck

Die Polizei warnt erneut vor Abzocke durch hohe Gewinnaussichten bei Geldanlagen
auf dubiosen Online-Handelsplattformen.

Aber wie genau funktioniert das? Auf der Suche nach Anlagemöglichkeiten im
Internet gelangen Interessierte immer öfter an sehr professionell und
ansprechende Online-Portale, die scheinbar seriös wirken. Auch über Social Media
Plattformen werden solche Seiten beworben oder als angeblicher Geheimtipp
geteilt. Hat sich der Interessent auf einer solchen Handelsplattform registriert
und erstmals investiert, nimmt umgehend ein Mitarbeiter Kontakt auf. Dieser
vermeintlich kompetente Finanzmakler versucht Vertrauen als "persönlicher
Berater" aufzubauen. Dann motiviert der "Berater" die potenziellen Anleger von
anfänglich finanziell überschaubaren zu immer größeren Investitionen. Die
Entscheidung wird immer dem Kunden überlassen. Druck entsteht aber durch
Angebote, die angeblich zeitlich eng begrenzt sind. Über Wochen und Monate wird
dem ahnungslosen Anleger vorgegaukelt, erfolgreich investiert zu haben. Bei
dieser Art des Betruges handelt es sich um eine weitere perfide Art, Menschen um
Ihr Vermögen zu bringen. Damit verbunden ist, ähnlich wie beim Enkeltrick oder
bei den Anrufen falscher Polizeibeamter, die Vertrauensbindung zum späteren
Opfer. Der Kunde kann seine Kontobewegungen und angebliche Gewinne online
jederzeit einsehen, ihm stellt sich die eigene Anlageentscheidung als richtig
dar. So fällt es leichter, höhere Summen zu investieren. Am Ende steht in der
Regel allerdings der Totalverlust.

Der "persönliche Berater" verspricht schnelle Gewinne mit finanziellen
Differenzkontrakten, so genannte CFDs (Contracts for Difference), oder binären
Optionen auf Aktien, Währungen, Rohstoffe oder auch Kryptowährungen, bei denen
meist auf steigende oder fallende Kurse spekuliert wird. Wie diese




Kapitalanlagen genau funktionieren, erklärt er jedoch nicht. Das ist ja auch
nicht relevant:

Denn die eingezahlten Gelder werden nie angelegt und die komplette
Handelsplattform und das Kundenkonto sind nur Fake. Das investierte Kapital ist
meist unwiederbringlich verloren. Verluste von bis zu EUR 50.000,- sind keine
Seltenheit.

Wenn der Anleger sich sein Guthaben auszahlen lassen will, tritt langsam das
Bewusstsein ein, einem Betrug aufgesessen zu sein. Entweder ist der Kontakt zur
Handelsplattform nicht mehr möglich oder der angebliche Berater nicht
erreichbar. Oftmals täuschen diese aber auch den Crash der Anlage vor und nutzen
die Angst der Anleger vor dem Totalverlust gnadenlos aus. Der Anleger fühlt sich
nun in der Abhängigkeit des angeblichen Beraters, der zu weiteren Zahlungen zur
Rettung des Kapitals oder im Nachhinein zum Abschluss angeblicher
Verlustversicherungen animiert. Es werden auch überraschend Geldüberweisungen in
Aussicht gestellt, wenn zuvor Bank-, Anwalts- oder Notarkosten überwiesen
werden. Doch auch dieses Geld ist dann verloren.

Im Rahmen von Ermittlungen in Zusammenarbeit mit Europol konnte festgestellt
werden, dass die Täter aus Südosteuropa und Israel die Fäden zogen. Die Anzahl
der angezeigten Fälle in Schleswig-Holstein liegt bislang bei mehreren Hundert.
In den meisten Fällen sind die Geschädigten mit dem Verlust kleinerer Summen um
EUR 250,- davongekommen, allerdings sind große Schadensummen keine Seltenheit.
In einem Fall wurde ein 76-jähriger im Kreis Herzogtum-Lauenburg um EUR
455.000,- geprellt. Das Dunkelfeld dürfte sehr groß sein. Viele Menschen trauen
sich aus Scham nicht, die Tat zur Anzeige zu bringen. Die Polizei rät dennoch,
jede Tat anzuzeigen.

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) weist auf das hohe
Verlustrisiko bei CFDs und binären Optionen hin. Seit über einem Jahr sind
Finanzdienstleistern und Kreditinstituten Vermarktung, Vertrieb und Verkauf
binärer Optionen und CDFs an Privatkunden verboten. Doch wie kann man unseriöse
Handelsplattformen ausmachen?

Man sollte Angeboten gegenüber immer misstrauisch sein, wenn diese sichere
Anlagen, garantierte Rendite und hohen Gewinn bei sehr geringem Risiko
versprechen.

Rückfragen bitte an:

Polizeidirektion Ratzeburg
- Stabsstelle / Presse -
Rena Bretsch
Telefon: 04541/809-2010

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/43735/4497311
OTS: Polizeidirektion Ratzeburg

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Datum: 20.01.2020 - 15:03 Uhr
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