Pressemeldung der Kreispolizeibehörde Rhein-Kreis-Neuss: "Vier Festnahmen - Polizei und Staatsanwaltschaft gehen gegen 'Falsche Polizisten' vor" - Mettmann / Rhein-Kreis-Neuss - 2002100
(ots) - Aus aktuellem Anlass und aufgrund des örtlichen Bezugs nach
Mettmann teilt die Kreispolizeibehörde Mettmann folgende Pressemeldung der
Kreispolizeibehörde Rhein-Kreis Neuss:
"Am Mittwoch (12.2.) nahm die Polizei insgesamt vier Männer fest, die im
Verdacht stehen, eine Reihe von Betrugstaten mit der Masche des sogenannten
"Falschen Polizeibeamten" begangen zu haben. Zu diesen Festnahmen kam es in
Zusammenarbeit mit der Polizei in Köln und Osnabrück. Seit Donnerstag (13.2.)
befinden sich vier Verdächtige in Untersuchungshaft.
Die Kriminalpolizei in Neuss hat zu Beginn des Jahres 2020 die
Ermittlungskommission "Sparbuch" eingerichtet. Ausgangspunkt dieser Maßnahmen
ist ein Fall vom 11. Dezember 2019 aus Neuss (Link zur Pressemitteilung der
Polizei im Rhein-Kreis Neuss vom 12.12.2019:
https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/65851/4466583).
Die Täter erbeuteten in diesem Fall neben einer hohen Summe Bargeld auch zwei
Sparbücher. Nach derzeitigem Kenntnisstand kommt diese mutmaßliche Bande auch
für einen versuchten Betrug der gleichen Art in Recklinghausen in Betracht. Zu
diesem Delikt war es ebenfalls im Dezember 2019 gekommen. Eine vollendete Tat in
Mettmann vom 12.02.2020 dürfte nach aktuellen Erkenntnissen ebenfalls auf das
Konto der Verdächtigen gehen.
Ins Visier von Polizei und Staatsanwaltschaft gerieten schnell drei Männer im
Alter von 20 bis 22 Jahren, die in Köln wohnhaft sind. Die Staatsanwaltschaften
Düsseldorf und Köln beantragten Haftbefehle wegen banden- und gewerbsmäßigen
Betruges gegen das verdächtige Trio. Im Rahmen der Ermittlungen konnten zwei
der Verdächtigen aus Köln (20 und 22 Jahre alt) sowie ein 27-jähriger Mann aus
Bremen bereits am Mittwochnachmittag (12.2.) festgenommen werden. Das Trio
befand sich zu diesem Zeitpunkt in Osnabrück in einem Auto auf dem Parkplatz
eines Einkaufszentrums an der Bohmter Straße. Die Festnahme erfolgte durch die
Fahndung der Polizei in Osnabrück.
Im Wagen wurden drei Kilogramm Gold (siehe Foto) im Wert von circa 150.000 Euro
aufgefunden und sichergestellt. Das Gold stammt nach ersten Erkenntnissen aus
einer Tat von Mittwochmittag aus Mettmann. Der Geschädigte dieser Tat meldete
sich in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag (12./13.2.) bei der Polizei in
Mettmann und gab an, offenbar einer Betrugsmasche zum Opfer gefallen zu sein. Er
habe zunächst Anrufe von zwei vermeintlichen Polizeibeamten erhalten, die ihn
vor einer Einbrecherbande bewahren wollten.
Die Anrufer brachten den Mann aus Mettmann schließlich dazu, Goldbarren aus
seinem Bankschließfach zu holen. Die Täter nahmen schließlich die
Wertgegenstände des Opfers in Verwahrung, indem sie sie bei ihm zu Hause
abholten. Erst als der Geschädigte später mit seinem Enkel über die Situation
sprach, kamen ihm Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Anrufer und er schaltete
die "echte" Polizei ein.
Im Anschluss an die Festnahmen in Osnabrück erfolgten noch am selben Tag
Wohnungsdurchsuchungen bei den mutmaßlichen Tätern in Bremen und Köln. Bei
dieser Durchsuchung wurde ein weiterer Kölner im Alter von 22 Jahren
festgenommen.
Die Polizisten stellten umfangreiches Beweismaterial sicher, darunter
Mobilfunkhandys und SIM-Karten, die von der Arbeitsweise der Verdächtigen
zeugen. Insgesamt fand die Polizei am Mittwoch bei ihren Maßnahmen mehr als
30.000 Euro auf und stellte das Bargeld sicher. Polizei und Staatsanwaltschaft
gehen anhand ihrer Ermittlungen davon aus, dass innerhalb der Tätergruppierung
strenge hierarchische Strukturen und Rollen bestehen. Wie viele Taten auf das
Konto der Verdächtigen gehen, werden die weiteren Ermittlungen zeigen."
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Datum: 17.02.2020 - 12:52 Uhr
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