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200301-1. Ermittlungserfolg gegen falsche Polizisten: Vollstreckung mehrerer Haftbefehle

ID: 2313289

(ots) - Tatzeitraum: November 2019 bis Februar 2020 Tatorte: Hamburg und
Niedersachsen

Betrug durch falsche Polizisten: Hamburger Ermittler haben am Mittwoch zwei
Männer und eine Frau aus Niedersachsen verhaftet. Ein aufmerksamer Pastor
brachte die Ermittlungen erst ins Rollen.

Bereits Mitte November versuchten falsche Polizisten, eine 81-jährige Frau aus
Eppendorf um ihr Erspartes zu bringen. Die in einer Seniorenunterkunft lebende
Frau hatte schon ihr Bankschließfach geleert und war im Begriff, Schmuck,
Goldmünzen und Goldbarren im Wert von insgesamt knapp 50.000 Euro zu einem mit
den Tätern vereinbarten Ablageort zu bringen. Auf dem Weg dorthin traf sie
allerdings vollkommen zufällig auf einen ihr bekannten Pastor. Diesem fiel der
augenscheinlich gut gefüllte und schwere Jutebeutel auf, den sie bei sich
führte. Darauf angesprochen berichtete die Frau von der Aufforderung der
angeblichen Polizisten. Der Pastor witterte den Betrugsversuch und informierte
umgehend die Polizei. Zudem war ihm auf dem Gelände bereits ein verdächtiger
Mann aufgefallen, den er ebenfalls der Polizei meldete und zu dem er eine
detaillierte Beschreibung abgab. Durch die alarmierten Beamten des
Polizeikommissariats 23 wurde daraufhin ein 22-jähriger Deutscher als
mutmaßlicher Abholer vorläufig festgenommen. Bei den sofort aufgenommenen
Ermittlungen wurde bekannt, dass der Festgenommene bereits einen Tag zuvor einer
75-jährigen Frau aus Wandsbek knapp 80.000 Euro Bargeld an der Haustür
abgenommen und das Geld sofort an Hintermänner weitergegeben hatte. Der Mann kam
vor einen Haftrichter, der auch einen Haftbefehl erließ. Dessen Vollzug wurde
inzwischen allerdings gegen Auflagen ausgesetzt.

Durch diese Festnahme kamen die Beamten der Fachdienststelle für Trickbetrug und
Trickdiebstahl (LKA 433) bei den weiteren Ermittlungen auf die Spur eines




30-jährigen Türken aus Bremen und eines 22-jährigen Deutschen aus Weyhe, die
nach den Erkenntnissen der Ermittler im Hintergrund als Logistiker fungierten.
Sie haben darüber hinaus Erkenntnisse über Verbindungen in die Türkei und gehen
daher davon aus, dass die betrügerischen Anrufe jeweils von dort erfolgten,
mutmaßlich aus entsprechenden Callcentern. Weiterhin rückte auch noch eine
26-jährige Libanesin aus Osterholz-Scharmbeck als weitere mutmaßliche Abholerin
ebenfalls in den Fokus.

Diese 26-jährige Frau wurde am Valentinstag vorläufig festgenommen, nachdem sie
an der Autobahn 7 in Höhe Schwarmstedt etwa 25.000 Euro Bargeld abgeholt hatte.
Dieses Geld hatte eine 73-jährige Frau dort gemeinsam mit ihrem Ehemann
deponiert. Beide waren von den falschen Polizisten aus dem zwei Autostunden
entfernten Thüringen eigens für die Ablage des Geldes dorthin dirigiert worden.
Die Tatverdächtige wurde nach den kriminalpolizeilichen Sofortmaßnahmen in
Absprache mit der Staatsanwaltschaft Hamburg zunächst wieder entlassen.

Nach weiteren umfangreichen Ermittlungen erwirkte die Staatsanwaltschaft Hamburg
schließlich Haftbefehle sowie Durchsuchungsbeschlüsse für die Wohnungen der
beiden mutmaßlichen Hintermänner und der am Valentinstag festgenommenen Frau.

Bei den am Mittwoch erfolgten Durchsuchungen stellten die Ermittler diverse
Beweismittel sicher, unter anderem Handys und IT-Geräte. Die Frau aus
Osterholz-Scharmbeck und der Bremer wurden an ihren Wohnanschriften angetroffen
und im Rahmen der Durchsuchungen verhaftet, die Verhaftung des Tatverdächtigen
aus Weyhe erfolgte an einer Berufsschule in Gelsenkirchen. Die Hamburger
Ermittler wurden dabei von Beamten aus Bremen, Diepholz, Osterholz, Verden,
Weyhe und Gelsenkirchen unterstützt.

Das Trio steht auch in Verdacht, bereits im Januar versucht zu haben, einen
81-jährigen Mann aus St. Georg um sein Erspartes zu bringen. Der Mann und seine
Frau hatten bereits Goldmünzen im Wert von etwa 50.000 Euro aus einem
Bankschließfach geholt. Zur Übergabe des Geldes war es letztlich nicht gekommen,
da die Täter offenbar von einem Kontakt der Senioren zur richtigen Polizei
ausgingen.

Die abschließenden Ermittlungen dauern an. Es wird geprüft, ob den
Tatverdächtigen weiteren Taten zugeordnet werden können.

Die Polizei weist darauf hin:

Erfahrungen zeigen, dass es den Tätern nicht nur darum geht, große Beute zu
machen, sondern dass sie ihre Opfer auch verhöhnen.

Die Falsche-Polizisten-Masche ist und bleibt beliebt. Sprechen Sie mit Ihren
Eltern und Großeltern darüber und schieben Sie ein solches Gespräch nicht auf
die lange Bank.

Und wenn Sie glauben, nicht betroffen zu sein, dann machen Sie sich klar: In den
wenigen Fällen, in denen die Täter zum Erfolg kommen, erbeuten Sie häufig
mehrere zehntausend Euro. Es könnte Ihr Erbe sein, auf das es die Täter
abgesehen haben!

Abb.

Rückfragen bitte an:

Polizei Hamburg
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Florian Abbenseth
Telefon: +49 40 4286-56213
E-Mail: polizeipressestelle(at)polizei.hamburg.de
www.polizei.hamburg

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Datum: 01.03.2020 - 12:00 Uhr
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