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Falsche Polizeibeamte setzten Seniorin unter Druck - Geldabholer erhielt in Varel einen fünfstelligen Betrag und konnte unerkannt entkommen

ID: 2350111

(ots) -
Erneut gaben sich Täter als falsche Polizeibeamte aus und konnten trotz vieler Warnungen der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland eine fünfstellige Summe erlangen.

Am Montagnachmittag, 04.05.2020, erhielt die Polizei in Varel Kenntnis von einer Seniorin, die mitteilte, dass Polizeibeamte ja an dem Nachmittag den vor einigen Tagen bei ihr abgeholten Schmuck wieder aushändigen wollen.

Im Verlauf des Gesprächs wurde dem Anruf annehmenden Beamten schnell klar, dass etwas nicht stimmen würde. Doch was war passiert?

Die am Montagnachmittag erstmalig in Kenntnis gesetzte echte Polizei fuhr zu der Seniorin aus Varel, um den von ihr telefonisch mitgeteilten Sachverhalt zu erfragen.

Die i79-Jährige teilte den Beamten mit, am späten Abend des 27.04.2020 einen Anruf von einer unbekannten Rufnummer erhalten zu haben.

Am Telefon meldete sich eine junge Polizistin mit dem Namen "BRANDMEYER" und erzählte, dass es in einer benachbarten Straße zu einem Einbruch gekommen wäre.

Insgesamt wären zwei Diebe gefasst, eine weitere Person wäre in der Bank gestellt worden und zwei seien immer noch flüchtig. Bei diesen Dieben habe man eine Notiz sichern können, in der neben vielen weiteren Adressen, auch der Name der Seniorin und ihre Adresse notiert sei.

Die als Frau BRANDMEYER vorgestellte, angebliche Polizistin gab an, dass es jetzt wahrscheinlich wäre, dass die Täter nun bei der 79-Jährigen einbrechen wollen würden. Aus diesem Grunde sollte ihr gesamter Schmuck, sowie ihre Bankkarte mit der PIN der Polizei übergeben werden, um ihre Wertgegenstände sichern zu können.

Die Seniorin fand dies sehr glaubhaft, die äußerst netten Gesprächspartner wechselten auch in den Telefonaten und man teilte ihr mit, dass am Abend ein Herr MÜLLER vorbei kommen würde, um die Wertgegenstände entgegennehmen zu können.

Die gutgläubige 79-Jährige haben ihren gesamten Schmuck, ihr Bargeld, sowie ihre Bankkarte mit Pin und ihren Bundespersonalausweis zur Abholung bereitgelegt.





Tatsächlich klingelte dann auch der bereits am Telefon angekündigte Herr bei ihr an der Tür und nahm die bereitgelegten Sachen entgegen. Der Herr Müller wird mit einem Alter von 40 Jahren beschrieben, er soll etwa 170 cm groß und schlank gewesen sein, außerdem kurze dunkelblonde Haare, eine Brille und keine Uniform getragen haben.

Am nächsten Tag rief die Frau BRANDMEYER erneut an, um der Dame mitzuteilen, dass sie sich keine Sorgen machen solle. Es sei vereinbart worden, dass man ihr die zuvor gesicherten Wertgegenstände am 04.05.2020 wieder aushändigen werde. Zu dieser Aushändigung ist es natürlich nicht gekommen und am späten Montagnachmittag rief die verwunderte Seniorin schließlich bei der echten Polizei an.

"Die Masche ist immer gleich" erklärt Andrea Papenroth, Pressesprecherin der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland: "In den angezeigten Fällen meldet sich ein angeblicher Kriminalbeamter, der auf einen stattgefundenen Einbruch, einen Raubüberfall oder ein anderes Delikt hinwies."

Die Gespräche werden hochprofessionell geführt, die Zielgruppe der Senioren bewusst ausgewählt und rhetorisch so eingewickelt, dass sie der Polizei unnedingt helfen und natürlich ihre Wertgegenstände in Sicherheit bringen wollen.

Die meisten Angerufenen beendeten glücklicherweise das Gespräch, ohne dass ein Schaden entstanden ist. "Hier hat eine 82-jährige Bockhornerin hervorragend reagiert" lobt Papenroth: "Sie erhielt ebenfalls einen Anruf, wurde skeptisch, beendete das Gespräch und hat am Dienstagvormittag, 05.05.2020 die Polizei informiert."

Bei der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland wurden in den ersten vier Monaten diesen Jahres 17 Fälle angezeigt, wobei die Dunkelziffer der tatsächlichen Straftaten, wesentlich höher sein dürfte.

Die Polizei betont, dass die echte Polizei am Telefon keine Daten zu finanziellen Verhältnissen erfragt: "Die echten Polizeibeamten arbeiten seriös und bitten auf diese Weise niemals um das Mitwirken bei ihren Ermittlungen!" so Papenroth.

Die Polizei rät bei Anrufen dieser Art das Gespräch zu beenden und die Nummer der richtigen Polizei zu wählen!

Seien sie bei Anrufen - wenn sie sich nicht absolut sicher sind, das Gegenüber zu kennen - stets misstrauisch, erteilen sie per Telefon keine Auskünfte und gehen sie auf keine Geldgeschäfte ein. Verständigen sie im Zweifelsfall die Polizei!

Klären Sie Ihre älteren Angehörigen unbedingt über die fiesen Tricks der Betrüger auf!

Die Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland bietet außerdem in dem Zusammenhang kostenlose Beratungen an und beantwortet gerne Ihre Fragen:

Für den Bereich der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland stehen Ihnen als Ansprechpartner Dominik Tjaden unter der Rufnummer 04421/942-109, für den Bereich Varel Eugen Schnettler 04451/923-146 und für Jever Tanja Horst unter der Rufnummer 04461/9211-181 zur Verfügung.

Außerdem finden Sie weitere Informationen im Internet unter www.polizei-beratung.de

Rückfragen bitte an:

Polizeiinspektion Wilhelmshaven / Friesland Pressestelle Wilhelmshaven Telefon: 04421/942-104 und am Wochenende über 04421 / 942-215 www.polizei-wilhelmshaven.de www.twitter.com/Polizei_WHV_FRI

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/68442/4589007 OTS: Polizeiinspektion Wilhelmshaven / Friesland

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Datum: 05.05.2020 - 15:49 Uhr
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