101118.1 Kiel: 14 Verletzte nach Feuer in Mehrfamilienhaus
(ots) - Heute Morgen ist es zu einem Feuer in einem
Mehrfamilienhaus im Stadtteil Wellsee gekommen. Eine Person erlitt
schwere Verletzungen und musste in ein künstliches Koma gelegt
werden. 13 weitere Personen, darunter drei Kinder, erlitten
Rauchgasvergiftungen und kamen in umliegende Krankenhäuser.
Gegen 5.30 Uhr alarmierte eine Anwohnerin die Rettungsleitstelle,
weil es in einer Wohnung eines Mehrfamilienhauses im Stauffenbergring
im ersten Obergeschoss brennen sollte.
Kurz darauf eintreffende Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr
stellten bei Inaugenscheinnahme des vierstöckigen Objekts starken
Qualm im Treppenhaus fest, dessen Ursache ein Feuer in einer 3-Zimmer
Wohnung war. Der Brand war dort aus bislang ungeklärter Ursache im
Wohnzimmer ausgebrochen. Auf Grund der massiven Rauchentwicklung
mussten sämtliche Bewohner des Hauses evakuiert werden. Im Zuge
dessen brachen die Feuerwehrmänner fünf Wohnungen auf, um die
schlafenden Bewohner in Sicherheit bringen zu können.
Vierzehn Personen erlitten Rauchgasverletzungen und kamen mit
insgesamt acht eingesetzten Rettungswagen in umliegende
Krankenhäuser. Unter ihnen befinden sich auch drei 8, 10 und 15 Jahre
alte Kinder, beziehungsweise ein Jugendlicher. Ein Verletzter musste
auf Grund der Schwere der Vergiftung in ein künstliches Koma gelegt
werden.
Die Berufsfeuerwehr und die Freiwillige Feuerwehr Wellsee waren
mit 50 Einsatzkräften vor Ort und meldeten um sechs Uhr "Feuer aus".
Die Wohnung, in der das Feuer ausgebrochen war, ist unbewohnbar,
sämtliche Räumlichkeiten des ersten und zweiten Obergeschosses wurden
durch den Qualm und Ruß so in Mitleidenschaft gezogen, dass sie für
mindesten zwölf Stunden nicht betreten werden dürfen.
Die Schadenshöhe ist derzeit noch unklar, ebenso die Brandursache.
Ein technischer Defekt ist ersten Erkenntnissen zufolge jedoch
wahrscheinlich. Der Brandort wurde beschlagnahmt, die Ermittlungen in
diesem Fall hat die Kripo Kiel übernommen.
Im Zuge der Absperrmaßnahmen kam es zu einem Zwischenfall, bei dem
ein Kollege des 4. Polizeireviers nicht unerheblich verletzt wurde.
Während der Lösch- und Rettungsmaßnahmen beabsichtige ein
63-jähriger Anwohner des Gördeler Rings mit seinem Wagen die
Absperrungen von Feuerwehr und Polizei zu umfahren. Hierfür
schlängelte sich der Fahrer zunächst an Löschfahrzeugen vorbei, ehe
ihn zwei Polizisten anhielten und aufforderten stehen zu bleiben. Der
Mercedesfahrer gab jedoch Vollgas und schleifte einen 34-jährigen
Beamten über einige Meter mit. Dieser erlitt eine Fraktur an der Hand
und musste sich in ein Krankenhaus begeben.
Mit unvermittelt hoher Geschwindigkeit fuhr der Mann dann auf die
Gruppe aus Verletzten, Zeugen und Einsatzkräften zu, die sich zu
diesem Zeitpunkt vor dem betreffenden Haus im Stauffenbergring
befand. Ein Polizist konnte sich nur mit einem Sprung zur Seite in
Sicherheit bringen. Glücklicherweise bremste der Fahrer rechtzeitig
vor den Personen, allerdings nur um dann wiederum mit Vollgas auf
seinen Parkplatz im Gördeler Ring zu fahren. Nachdem der 63-Jährige
sein Auto, jedoch nicht ohne vorher noch gegen eine Mauer zu fahren,
eingeparkt hatte, durfte er seinen Führerschein sogleich den hinzu
geeilten Polizisten übergeben. Da der Mann angab, Medikamente zu
nehmen, veranlassten sie zudem die Entnahme einer Blutprobe. Auf
Nachfrage erklärte der Fahrer, dass er lediglich Brötchen holen war
und einfach nur nach Hause wollte. Die ganze Aufregung könne er nicht
verstehen.
Verstehen wird er vielleicht die Strafanzeige wegen der
gefährlichen Körperverletzung und der Gefährdung des Straßenverkehrs,
die die Beamten fertigen werden.
Tanja Emmen
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Datum: 18.11.2010 - 13:17 Uhr
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