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Nr: 0581 - Polizei zieht positive Bilanz zum Projekt "Künstliche DNA"

ID: 298367

(ots) -
-
Ort: Bremen, Polizeipräsidium
Zeit: 22. November 2010

Gemeinsame Pressemitteilung der Polizei Bremen und der
Ortspolizeibehörde Bremerhaven


Nach einem Jahr Einsatz "künstlicher DNA" in Bremen und Bremerhaven
ziehen die Polizeien in beiden Städten eine positive Bilanz: Das neue
Konzept zur Bekämpfung von Diebstahl und Einbruch zeigt Wirkung.

Seit Oktober 2009 testet die Polizei den Einsatz von künstlicher DNA
zur Diebstahlsprävention. Zunächst wurden alle Schulen im Bundesland
Bremen mit der Markierungsflüssigkeit ausgestattet. Wenig später
wurden rund 2.000 Haushalte in Pilotregionen in Bremen und
Bremerhaven von Polizeibeamten aufgesucht, um ihnen jeweils ein
Markierungsset zu überreichen und damit wertvolle Gegenstände zu
bestreichen.

Die Anwendung ist ganz einfach: Gegenstände, die vor Diebstahl
geschützt werden sollen, wie Computer, Schmuck oder Bilder, werden
mit der künstlichen DNA markiert. Unter UV-Licht wird der "Lack"
sichtbar. Da sich alle Chargen dieser Flüssigkeit unterscheiden, kann
das Diebesgut zweifelsfrei dem Besitzer zugeordnet werden. Zudem sind
darin kleine Plättchen mit einem individuellen Zahlencode enthalten,
die unter einem Mikroskop ausgelesen werden können.

Erfahrungen aus England und den Niederlanden ließen die Hoffnung zu,
dass auch in Bremen und Bremerhaven die Diebstahls- und
Einbruchs-kriminalität positiv beeinflusst werden kann.

Während der Pilotphase wurden die Einsatzmöglichkeiten ständig
weiterentwickelt. So wurden inzwischen drei Sprühanlagen mit
künstlicher DNA unter der Schirmherrschaft der Polizei Bremen in
Tankstellen zum Einbruchsschutz installiert. Darüber hinaus wurden
Fahrzeuge von der Polizei speziell mit Sprühanlagen präpariert, um
Autoaufbrecher zu markieren, wenn sie in das "Lockauto" einbrechen.





Diebstähle und Einbrüche gehen zurück

In der Bremer Pilotregion im Bereich der Südervorstadt gingen die
Wohnungseinbruchs-diebstähle auf 13 Fälle bis zum Ende der Pilotphase
zurück. Davor lagen sie noch im Vergleichszeitraum 2007/ 2008 bei 28
registrierten Fällen. Besonders auffällig ist, dass hier in kein
"markiertes und/oder beschildertes Objekt" eingebrochen worden ist.

Auch in den Schulen in Bremen wurde weniger eingebrochen. Waren es im
Erhebungszeitraum 2007/2008 noch 125 festgestellte Taten, so lag die
Zahl Ende Oktober diesen Jahres nur noch bei 81 Fällen.

Bremerhaven hat ähnlich erfreuliche Tendenzen aufzuweisen. Auch hier
gingen die gezählten Einbruchstaten in den Schulen zurück. 2007/2008
mussten noch 53 Anzeigen aufgenommen werden, wohingegen am Ende der
Pilotphase für den gleichen Zeitraum nur noch 35 Fälle von der
Polizei registriert wurden.
In der Pilotregion im Ortsteil Geestendorf hielten sich die
Wohnungseinbruchstaten mit lediglich vier Taten am Ende des Testlaufs
auf einem sehr niedrigen Niveau. Im Vorjahresvergleichszeitraum gab
es fünf Einbruchstaten. Auch hier gab es keinen Einbruch in ein
"markiertes und/oder beschildertes Objekt".

Bezieht man noch weitere Deliktsfelder mit ein, wie Kfz-Aufbrüche
oder Einbrüche in Geschäften, Kellerräumen usw., fallen die Zahlen
sogar noch deutlicher aus.

Bevölkerung nimmt das Konzept an

Dass dieses Präventionskonzept in der Bevölkerung gut angenommen
wird, zeigen die Eigeninitiativen, die sich inzwischen gebildet
haben. Mehrere Anwohnerinitiativen haben sich an die Polizei gewandt,
sich über künstliche DNA informiert und schließlich in ihrem
Wohngebiet die Markierungsflüssigkeit eingesetzt. Das machen sie
zusätzlich durch Schilder und Aufkleber an ihren Häusern den
potentiellen Einbrechern gegenüber deutlich. Seit kurzem gibt es auch
eine Gewerbeinitiative an der Bremer Schlachte. Darüber hinaus hat
das Projektteam eine Vielzahl von Anfragen aus der Industrie, dem
Handel und Gewerbe erhalten. Auch andere Bundesländer interessieren
sich bereits für den Einsatz künstlicher DNA zum Diebstahlschutz.

"Lockauto" gegen Autoaufbrecher im Einsatz

Die Polizeien in Bremen und Bremerhaven werden deshalb auch im
nächsten Jahr dieses Konzept intensiv unterstützen und auf den
Bereich des Kraftfahrzeugaufbruches ausweiten. So werden die
Polizisten erstmals die Markierungsflüssigkeit selbst in sog.
Lockautos einsetzen. Diese speziell ausgerüsteten Fahrzeuge werden
dabei helfen, Autoaufbrecher auf frischer Tat festzunehmen. Sollten
diese "Lockautos", die irgendwo in Bremen oder Bremerhaven
aufgestellt werden, aufgebrochen werden, wird der Täter automatisch
mit der künstlichen DNA besprüht und das Fahrzeug meldet dem
Lagezentrum einen Aufbruchalarm. Mit Hilfe von UV-Lampen, die jedem
Polizeibeamten zur Verfügung stehen, wird nach dem Täter gefahndet,
der noch Wochen später erkannt werden kann.
Große Banner werden in den Stadtgebieten von Bremen und Bremerhaven
auf den Einsatz dieser "Lockautos" hinweisen. Auch bei diesem Konzept
steht die Prävention im Vordergrund. Deshalb wird die Polizei
Autospiegelanhänger an alle interessierten Bürger verteilen, die sich
so vor einem Aufbruch ihres Fahrzeugs schützen können.


ots Originaltext: Pressestelle Polizei Bremen
Digitale Pressemappe:
http://www.polizeipresse.de/p_story.htx?firmaid=35235

Rückfragen bitte an:
Pressestelle Polizei Bremen
Ronald Walther
Telefon: 0421/362-12114/-115
Fax: 0421/362-3749
pressestelle(at)polizei.bremen.de
http://www.polizei.bremen.de
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Datum: 22.11.2010 - 12:30 Uhr
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