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"Crash Kurs": Einzigartiges Konzept gegen Verkehrsunfälle

ID: 333903

(ots) - Die NRW-Polizei startete heute eine bundesweit
einzigartige Kampagne, um die Zahl von Verkehrsunfällen nachhaltig zu
verringern. Das Konzept heißt "Crash Kurs NRW" und richtet sich
direkt und emotional an 16- bis 19-Jährige. "Unser Ziel ist es,
mittelfristig alle jungen Leute in NRW mit Crash Kurs zu erreichen",
sagte Innenminister Ralf Jäger heute (24.1.) bei der Vorstellung des
Präventionskonzeptes in Köln.

Der Anteil von jugendlichen Verkehrsteilnehmern bei den
Verursachern von Unfällen ist mit 18 Prozent überproportional hoch.
Ihr Anteil an der Bevölkerung liegt bei acht Prozent. Jedes Jahr
sterben über 100 Menschen im Alter zwischen 18 und 24 Jahren. "Das
ist alarmierend und Anlass für die NRW-Polizei mit Partnern neue Wege
zu gehen", sagte Jäger.

"Crash Kurs NRW" zeigt mit eindringlichen Bildern und emotionalen
Berichten, dass Verkehrsunfälle ihre Ursachen haben. Es wird
vermittelt, dass Verkehrsunfälle nicht einfach nur so passieren,
sondern weil Verkehrsteilnehmer Regeln missachtet haben. Damit sind
sie vermeidbar. "Unsere Botschaft ist so einfach wie wirkungsvoll:
Nur wenn wir uns im Straßenverkehr an die Regeln halten, schützen wir
Leben - das der anderen und unser eigenes", sagte Jäger.
"Das Besondere des Projektes ist es, dass Jugendliche emotional
angesprochen und bewegt werden. Wir erreichen Kopf, Herz und Hand und
appellieren an das Verantwortungsbewusstsein", sagte Innenminister
Jäger. Der Slogan "Crash Kurs. Realität erfahren. Echt hart." soll
junge Leute neugierig machen. "Dabei wird den Jugendlichen ohne
erhobenen Zeigefinger eindringlich klar gemacht wie lebensgefährlich
riskantes Verhalten im Straßenverkehr ist", sagte der Minister.

Polizisten, Rettungssanitäter, Notärzte, Notfallseelsorger und
Angehörige von Unfallopfern schildern als direkt Betroffene über die




Ursachen von Verkehrsunfällen sowie über die oftmals schrecklichen
Folgen. Sie erzählen von ihren ganz persönlichen Erfahrungen. Damit
sprechen sie direkt die Gefühle an und aktivieren das
Vorstellungsvermögen der jugendlichen Zuhörer.
Ein Polizist beispielsweise berichtet, wie er an einer Unfallstelle
schwerverletzte und tote Jugendliche vorfand und wie es zu diesem
verheerenden Unfall kam. Eine Notärztin schildert den vergeblichen
Versuch, einen Schwerstverletzten zu reanimieren: "Ich habe ihm
Sauerstoff gegeben, ihn beatmet, eine Herzdruck-Massage durchgeführt,
um den Kreislauf in Gang zu halten. Ich habe ihm Medikamente,
Infusionen gegeben, eine zeitlang versucht, ihn wiederzubekommen bis
dann die Nulllinie im EKG erschien." Ein Notfallseelsorger beschreibt
die Reaktionen der Angehörigen, die von lautem Schreien über Wut auf
den Notarzt bis hin zur totalen Starre reichen: "Dass Vater und
Mutter sich angucken und kein Wort sagen, sich nicht mal bewegen und
dass das bis zu einer halben Stunde dauern kann, bevor sich dann ein
unermessliches Leid ausbreitet."

"Die Schülerinnen und Schüler erfahren in den Veranstaltungen die
harte Realität und das lässt sie nicht kalt", sagte Jäger. "Aus den
Erfahrungen der Testveranstaltungen wissen wir, dass sie noch Wochen
später über den Crash Kurs NRW sprechen. Viele erklären, dass sie ihr
Verhalten im Straßenverkehr ändern wollen."

"Crash Kurs NRW" ist ein komplettes Programm, das auch die Vor-
und Nachbereitung in den Schulen mit entsprechenden
Unterrichtsmaterialien und einem Kurs-Handbuch vorbereitet hat. So
können Lehrer für den Physik-Unterricht eine Software nutzen, die
Verkehrsunfälle und deren Entstehung simuliert. Es gibt Anregungen,
wie das Thema "Anhalteweg und Aufprallgeschwindigkeit" in den
Unterricht eingebettet werden kann. Die Kölner Universität, die die
Kampagne wissenschaftlich begleitet, bietet Lehrerfortbildungen zum
Thema "Crash Kurs NRW" an.

In Nordrhein-Westfalen ereignen sich pro Jahr etwa 550.000
Verkehrsunfälle. Circa 600 Menschen werden dabei pro Jahr getötet.
Überhöhte Geschwindigkeit, das Nichtanschnallen, Alkohol und Drogen:
Das sind in über 50 Prozent aller Fälle die Ursachen, warum Menschen
im Straßenverkehr zu Tode kommen oder schwer verletzt werden.

Ein Video und weitere Informationen finden Sie unter:
www.crashkurs.nrw.de




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Pressestelle
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Fax: 0211/871-2500

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Datum: 24.01.2011 - 11:51 Uhr
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