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Rede von Minister für Inneres und Kommunales Ralf Jäger anlässlich der Bootstaufe der WSP 1 am 28.01.11 in Düsseldorf

ID: 335524

(ots) - - Anrede -
Die Taufe eines neuen Schiffs für die Wasserschutzpolizei des Landes
NRW ist kein alltäglicher Termin. Immerhin war das Vorgängerschiff
fast 37 Jahre im Dienst, bevor es jetzt ausgemustert wird. Umso mehr
freue ich mich darüber, dass wir hier zusammengekommen sind, um
dieses neue Schiff in die Flotte der Wasserschutzpolizei aufzunehmen.
Aus technischer Sicht kann man sicher ohne Übertreibung von einem
Quantensprung sprechen.
Der Schriftsteller Ludwig Börne hat einmal etwas sehr kluges
formuliert, dass nicht nur für dieses Boot gilt:
"In einem wankenden Schiff fällt um,
wer stille steht - nicht wer sich bewegt."
Ich stelle fest, die Landesregierung bewegt sich.
Unser Land NRW investiert insgesamt für die Ausstattung und die
technische Infrastruktur der Polizei - ohne Digitalfunk - in jedem
Jahr deutlich mehr als 100 Mio. €.
Insgesamt gilt: Neben Funkstreifenwagen, Polizeimotorrädern,
Zivilfahrzeugen, Polizeihub-schraubern prägen auch die Boote der
Wasserschutzpolizei das Bild einer modernen und ständig
einsatzbereiten Polizei.

Die Taufe der neuen "WSP 1" hier und heute ist insofern ein
konsequenter Baustein, diese Ausstattung der Polizei in
Nordrhein-Westfalen weiter auf dem Stand der Zeit zu halten.
Mit der Indienststellung des neuen Rheinstreifenbootes "WSP 1" machen
wir deutlich, wie wichtig uns die Sicherheit auf den rund 750
Kilometern schiffbarer Wasserstraßen in Nordrhein-Westfalen ist. Dazu
bedarf es einer gut ausgestatteten Wasserschutzpolizei, denn nur so
können wir professionelle Arbeit erwarten und mit der Entwicklung
einer modernen Binnenschifffahrt Schritt halten.
1974, dem Jahr der Indienststellung der jetzt ausgemusterten "WSP 1"
fuhren auf dem Rhein noch Schleppverbände, die mit ihren Anhängen
et-wa 6 Kilometer pro Stunde zu Berg schafften.




Heute legen 135m lange Binnenschiffe, beladen mit 4.000 Tonnen, in
glei-cher Zeit 14 Kilometer zurück.
Zwei Millionen Euro hat die Landesregierung für den Bootsneubau zur
Verfügung gestellt. Im Rahmen einer europaweiten Ausschreibung des
Landesamtes für Zentrale Polizeiliche Dienste hat die Schiffbau- und
Entwicklungsgesellschaft Tangermünde (SET) den Zuschlag bekommen.
Sie, Herr Deter, waren sich seinerzeit sicher, ein Boot, das unseren
Anforderungen entspricht, für rund 1,5 Mio. € bauen zu können. Das
ist Ihnen in der Umsetzung auch gelungen. So konnte das Land 500.000
€ einsparen.

Mein herzlicher Dank gilt daher all denen, die an der Entwicklung
und dem Bau des Bootes beteiligt waren.
Beispielhaft möchte ich hier Herrn Petersen als Verantwortlichem für
die Planung, Herrn Schröder als Projektleiter für den Bau und meinen
Mitar-beitern beim Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste und
beim Polizeipräsidium Duisburg danken. Sie haben - trotz teilweise
großer Entfer-nungen - gemeinsam ein wirklich gelungenes, neues
Rheinstreifenboot realisiert.
Auch den Direktionsleiter der Wasserschutzpolizei, möchte ich
ansprechen. Herr Bauer, Sie haben mit ihrem unermüdlichen Einsatz
dieses Projekt initiiert.
Wenn man bedenkt, dass erst im April 2010 mit dem Bau begonnen wurde,
haben Sie alle eine beachtliche Leistung erbracht. Anders als mit den
zwölf von 1991 bis 2003 in Dienst gestellten "Rheinstreifenbooten
2000" bekommt die Wasserschutzpolizei mit der WSP 1 ein
multifunktionales Einsatzmittel.
Das Schiff wird nicht nur im normalen Streifendienst eingesetzt. Es
dient auch als schwimmende Befehlsstelle bei Großeinsätzen und
Großveranstaltungen, wie z.B. länderübergreifend bei "Rhein in
Flammen" oder bei den "Kölner Lichtern". Außerdem dient es zur Aus-
und Fortbildung von WSP-Beamten, die damit unter anderem ihre ersten
praktisch- nautischen Erfahrungen im Rahmen einer dreiwöchigen Fahrt
über unsere Wasserstraßen erlangen.
Dabei überschreiten die Maße des neuen Boots die eines normalen
Streifenboots nur unwesentlich. Mit 19 Metern ist es nur eineinhalb
Meter länger und mit 5 Metern nur um 50 cm breiter.
Erstaunlicherweise gelang es bei diesen geringfügig größeren
Abmessungen, vier Doppelkabinen mit acht Schlafplätzen
unterzubringen.
Auf der alten "WSP 1" mussten noch sechs Mann - 1974 gab es noch
keine Frauen beim Wasserschutz - einen Raum teilen.
Zwei Motoren mit zusammen 1.500 PS sorgen für eine Geschwindigkeit
von mehr als 45 Kilometer pro Stunde. Damit wird die Besatzung auch
mit den modernsten Binnenschiffen Schritt halten und schnell ihren
jeweiligen Einsatzort erreichen können.
Mit Hilfe einer hydraulischen Bergeplattform am Heck wird es
zukünftig leichter sein, Personen aus dem Wasser zu bergen.
Auf dem Steuerstand finden sich modernste Bedienungs- und
Überwachungseinrichtungen. Das Radargerät des Einmannfahrstandes ist
erst-malig bei der WSP NRW mit einem System zur elektronischen
Darstellung von Schiffskarten ausgerüstet und kann damit dem
verantwortlichen Bootsführer nachts und bei unsichtigem Wetter
deutlich mehr Informationen liefern, als ein herkömmliches
Radargerät.
Wie die anderen Streifenboote ist auch die "WSP 1" eine fahrende
Wache. Moderne Computertechnik ermöglicht unterwegs einen direkten
Zugang ins polizeiliche Netzwerk. Damit können unter anderem Anzeigen
und sonstige Vorgänge direkt in die elektronische Vorgangsbearbeitung
der Polizei übernommen werden.
Alles zusammen trägt dazu bei, dass für die Sicherheit der
Bürgerinnen und Bürger zu Wasser und auf Land mit hochmoderner
Technikunterstüt-zung arbeiten können. Dieser Kurs der Erneuerung und
Verbesserung soll auch in Zukunft konsequent fortgesetzt werden, um
die Polizei für ihre nicht immer leichten Aufgaben sachgerecht
auszustatten.
Zu"WSP 1":
Ich wünsche allen, die mit diesem Schiff ihren Dienst für die
Sicherheit der Menschen in Nordrhein-Westfalen versehen, allzeit eine
gute und unfallfreie Fahrt.
Wir halten uns bei der Taufe an deutsche Riete.
In Schottland hätten wir zur Schiffstaufe eine Flasche Whisky nehmen
müssen, was je nach Qualität schon ziemlich schmerzen kann.
Nach islamischer Sitte wird ein Schiff mit dem Wasser aus dem
heiligen Brunnen von Mekka getauft. Dies hätte eine Dienstreise
notwendig ge-macht, die der Landesrechnungshof beanstandet hätte.
Nach indischem Brauch wirft die Taufpatin eine Kokosnuss an den
Schiffsrumpf. Die Südfrucht hätte wir auftreiben können, jedoch habe
ich als Pate das falsche Geschlecht.
Das Gleiche gilt auch für die afrikanischer Sitte: Hier nimmt die
Taufpatin einen großen Schluck Palmwein und sprüht diesen mit spitzem
Mund fünf Mal gegen die Bordwand. Ich weiß: Dieser Anblick hätte der
Presse gefallen.
Nun freue ich mich, die neue "WSP 1" nach den Sitten unseres Landes
in Dienst zu stellen und bitte die Schifferseelsorger das Boot nach
Schifferbrauch zu segnen.
Weiterer Ablauf:
•Wechseln von der Bühne zum Boot
•Segnung durch die Schifferseelsorger
•Bootstaufe durch Herrn Minister

Taufspruch: "Ich taufe dich auf den Namen "WSP 1" und wünsche dir
und deiner Besatzung allzeit gute Fahrt und immer eine Handbreit
Wasser unterm Kiel. In Gottes Namen."
Dann folgt das Kommando (durch ein Besatzungs- mitglied der WSP):
"Holt nieder Werftflaggen,
hisst Flagge und Wimpel."
•Shantychor
•Imbiss




Innenministerium NRW
Pressestelle
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40213 Düsseldorf

Tel.: 0211/871-2301
Fax: 0211/871-2500

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Datum: 28.01.2011 - 10:57 Uhr
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