Homberg/ Efze: Gefahrgutunfall im Industriegebiet
(ots) - Homberg(Efze)/Schwalm-Eder-Kreis
Gefahrgutunfall im Industriegebiet
In der Nacht zu Mittwoch, 16.02.2011, kam es gegen 00.30 Uhr zu
einem Gefahrgutunfall auf dem Gelände des Logistikunternehmens CTL im
Industriegebiet von Homberg.
Nach derzeitigem Stand gibt es 16 verletzte Personen. 6 Personen
wurden bereits zur Beobachtung in Krankenhäuser verbracht. 10 weitere
Personen werden noch zur Beobachtung in Krankenhäuser verbracht.
Bei den Betroffenen waren Atemwegsbeschwerden festzustellen.
Angehörige können sich mit Anfragen an ein Infotelefon bei dem
Polizeipräsidium in Kassel wenden -
Tel. 0561/910 4444
Nach Bekanntwerden des Stoffes, der ausgetreten war, wurden sofort
Maßnahmen zur Gefahrenabwehr eingeleitet. Über Rundfunkwarnmeldungen
und Lautsprecherdurchsagen der Polizei wurde die Bevölkerung von
Homberg informiert und darauf hingewiesen, Fenster und Türen
geschlossen zu halten.
Die Feuerwehr löste einen Großalarm aus. Aus verschiedenen
Landkreisen Hessens wurden ca. 120 Rettungskräfte und 10 Notärzte in
Homberg eingesetzt.
Die Feuerwehr ist mit ca. 50 Einsatzkräften, darunter
Spezialkräfte in Einsatz.
Die Polizei hatte während der Nacht 16 Streifenfahrzeuge im
Einsatz.
Messtrupps der Feuerwehr führen ständig Luftmessungen durch.
Bei dem Stoff handelt es sich um Phenylmercaptan eines, soweit
derzeit bekannt, holländischen Herstellers.
Ca. 30 Liter des Stoffes waren auf dem Gelände des
Logistikunternehmens CTL in Homberger aus einem 200-Liter-Fass
ausgetreten. Durch die Fa. CTL wurde gegen 00.30 Uhr die Feuerwehr
informiert.
Der Stoff geht in den gasförmigen Zustand über und verbreitet sich
durch die Luft. Er ist stark riechend (widerwärtiger, unangenehmer
knoblauchartiger Geruch), ätzend und greift bei entsprechender
Konzentration die Atemwege und Schleimhäute an.
Das Fass konnte im Laufe der Nacht abdichtet werden. Der
ausgetretene Stoff wurde inzwischen gebunden.
Der Schadensort ist gesperrt. Die Belegschaft der Firma und zum
Schadenzeitpunkt anwesende Lkw-Fahrer wurden in die Stadthalle
Homberg verbracht und werden dort durch Rettungskräfte betreut. Es
handelt sich um insgesamt ca. 130 Personen. Die Personen wurden dort
auch von Notärzten untersucht.
Die Personen werden im Bereich der Stadthalle dekontaminiert, d.h.
sie sollen dort duschen und bekommen neue Bekleidung.
Ferner werden den Personen Merkblätter ausgehändigt, mit denen sie
sich an den Hausarzt wenden sollen, falls in den folgenden Stunden
Beschwerden auftreten. Dies könne, so der leitende Notarzt vor Ort,
noch 48 Stunden nach Kontakt mit dem Stoff der Fall sein.
Die Personen werden nach und nach entlassen.
Die Geruchswolke ist in der Nacht vom Schadensort in Richtung
Cassdorf gezogen und wird sich weiter verflüchtigen.
Bei Wahrnehmung des Geruches sollten Fenster und Türen weiter
geschlossen gehalten werden.
Eine Pressestelle ist im Rathaus der Stadt Homberg, Rathausgasse 2
eingerichtet.
Herr Gesa, Pressesprecher der Polizeidirektion Schwalm-Eder ist in
der Pressestelle und unter Tel. - Nr.: 0173-6597243 zu erreichen.
Reinhard Gesa, KHK
ots Originaltext: Polizeipräsidium Nordhessen
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Rückfragen bitte an:
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Polizeipräsidium Nordhessen
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Datum: 16.02.2011 - 09:13 Uhr
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