Respekt vor nichts: Sohn zockt Mutter ab
(ots) - Selbst vor dem Schritt, die eigene
Mutter nach allen Regeln auszunehmen und zu betrügen, hat in der
Region ein 43-jähriger Sohn nicht halt gemacht. Über 2000 Euro hat er
seiner 68-jährigen Mutter unbemerkt abgeknöpft. Jetzt wird gegen ihn
wegen verschiedener Delikte ermittelt.
Die Mutter war davon ausgegangen, dass man ihr beim Einkauf die
EC-Karte gestohlen hatte. Später, beim Durchsehen der Kontoauszüge
merkte die Rentnerin, die mit ihrem Sohn unter einem Dach wohnt, dass
ein Unbekannter ihr gesamtes Konto geplündert hatte.
Sie erstattete Anzeige bei der Polizei. Ihr Sohn fuhr sie dorthin.
Dem Beamten erzählte sie geknickt, dass sie extra nie an einen
Geldautomaten, sondern immer an die Kasse gehe. Daher kenne sie ihre
PIN-Nummer noch nicht einmal.
Fest stand jedoch, dass jemand gleich mehrfach mit ihrer Karte und
ihrer PIN an einem Geldautomaten Bares abgehoben hatte.
Die Bank war schnell ausfindig gemacht. Nach kurzem Telefonat mit
dem dortigen Sicherheitsservice landeten die Fotos des mutmaßlichen
Täters auf dem Tisch des Fahnders. Während der dort abgebildete Täter
ein eher unauffälliges Profil hatte, stach dessen Kleidung sofort ins
Auge. Dicke weiße Applikationen zierten die Lederjacke des Mannes im
mittleren Alter. Genau solche Applikationen hatte der Fahnder zuvor
bei dem Mann erkannt, der die ältere Dame zu ihm gebracht hatte. Auf
seine einfühlsame Frage, ob ihr Fahrer noch auf sie warte, sagte die
Dame noch stolz, dass es ihr Sohn sei, der sie gebracht habe und
wieder auch wieder mitnehme.
So lief dann mehr im Hintergrund ab, dass der Sohn nun ins Visier
des Ermittlers geriet. Nur als dessen Kollegen den 43-Jährigen
ansprechen wollten, hatte der wohl Lunte gerochen und war davon
gebraust.
Die Fahndung nach ihm hatte wenig später aber Erfolg. Er konnte
vorläufig festgenommen werden. Dabei war er betrunken. Einen
Führerschein hatte er seit längerem nicht mehr. Bei seiner
Durchsuchung fanden die Beamten die EC-Karte der Mutter und das
Bargeld, das er ihr abgeluchst hatte.
Die Hauptaufgabe des Sachbearbeiters bestand nun darin, der Mutter
beizubringen, dass man den mutmaßlichen Täter, nämlich ihren eigenen
Sohn gefasst hatte...
--Paul Kemen--
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Datum: 18.02.2011 - 10:26 Uhr
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