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Aufmerksamer Nachbarüberführt Betrüger / Polizei warnt vor Trickbetrügern an der Haustür

ID: 356259

(ots) -
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Wetzlar: Ungewöhnlich kam einem Anwohner der Tulpenstraße der
Besuch seines Nachbarn vor. Am 28.02.2011, gegen 18.00 Uhr,
beobachtete er, wie zwei Frauen in dessen Haus verschwanden, um
später mit dem älteren Herrn in einem Auto mit auswärtigen
Kennzeichen davon zu fahren. Der besorgte Zeuge notierte sich das
Kennzeichen und informierte die Polizei. Da er von verschiedensten
Betrügereien mit Senioren gehört hatte, befürchtete er, dass sein
71-jähriger Nachbar nun Opfer einer solchen Tat wird.

Polizisten aus Wetzlar ermittelten die Hausbank des Rentners und
suchten die Filiale in der Sophienstraße auf. Vor der Bank entdeckten
sie den Wagen und nahmen zwei Frauen und einen Mann fest. Das Opfer
hatte kurz zuvor versucht an einem EC-Automaten 470 Euro abzuheben.
Dieses Geld wollte er dem Trio übergeben.

Nach der ersten Befragung der drei Gauner und des Opfers steht für
die Ordnungshüter fest, dass der 71-jährige betrogen werden sollte.
Die Betrüger hatten den Rentner aufgesucht und erzählt, dass die
33-jährige Haupttäterin kürzlich Witwe geworden sei und nun für die
Beerdigungskosten nicht aufkommen könne. Das Geld sollte einen Teil
der Kosten abdecken. Ihre 15-jährige Tochter fungierte nach
Einschätzung der Polizei als zu bemitleidende Halbweise. Der
22-jährige Mann fuhr den Wagen und stritt eine Tatbeteiligung ab.

Auf der Wache in Wetzlar nahm die Polizei ihre Fingerabdrücke und
fertigte Fotos. Anschließend durften sie die Station wieder
verlassen.

Die Ermittlungen dauern an. Das Trio erwartet eine Strafe wegen
versuchten Betruges.

"Auf gute Nachbarschaft!" Dieser Fall beweist: Es geht nicht um
Schnüffeln oder Spionieren, sondern um die Mitverantwortung für das
Wohl der Nachbarn. Die Polizei kann nicht überall sein, aber ein




Nachbar ist meistens in der Nähe. Nachbarn können sich beim Schutz
vor Kriminalität gegenseitig helfen. Ganz einfach schon durch eine
höhere Aufmerksamkeit. Denn jeder kann mal in eine Situation geraten,
in der er auf die Unterstützung anderer angewiesen ist. Einbrecher,
Diebe oder Trickbetrüger fallen auf, wenn Nachbarn Augen und Ohren
offen halten:

- Autos mit auswärtigen Kennzeichen und unbekannten Personen
fahren mehrmals langsam durchs Wohngebiet - Vielleicht suchen
Straftäter ein lohnendes Objekt.
- Fremde läuten oder streifen auf Nachbargrundstücken herum.
- Fensterscheiben klirren, es wird gebohrt oder gehämmert -
Handwerker oder sind es Einbruchgeräusche?
- Unbekannte warten scheinbar grundlos auf der Straße, im Hausflur
oder im geparkten Auto - vielleicht steht jemand "Schmiere"?

Vorsicht, wenn Fremde läuten: Hilfsbereitschaft an der Wohnungstür
zahlt sich nicht aus! Schauspielerisch begabte Betrüger an der
Haustür verwenden im Grunde nur wenige Tricks. Sie bitten um Hilfe
oder Gefälligkeit, täuschen Amtspersonen vor oder behaupten einfach
sie zu kennen. Andere täuschen - wie in dem beschriebenen Fall -
Notlagen vor und geben sich hilflos. Tipps:

- Vor dem Öffnen vergewissern wer klingelt. Spion oder
Türsprechanlage benutzen oder aus dem Fenster schauen.
- Tür nur mit vorgelegter Türsperre öffnen.
- Niemals Fremde in die Wohnung lassen.
- Misstrauisch werden, wenn man die Stimme des Anrufers nicht
erkennt, derjenige sich aber als Verwandter ausgibt. Keine
Namen, Adressen oder Telefonnummern am Telefon nennen oder von
anderen weitergeben. Echte Verwandte zeigen dafür Verständnis!
- Kein Geld an unbekannte Personen übergeben

Weitere Tipps erhalten sie von den Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle des
Polizeipräsidiums Mittelhessen unter Tel.: 0641/7006-2050 oder im
Internet unter www.polizei-beratung.de.

Einen weiteren Fall aufmerksamer und besorgter Nachbarschaft
ereignete sich am 25.02.2011 in Aßlar. Weil er den ganzen Tag seinen
86-jährigen Nachbarn noch nicht zu Gesicht bekommen hatte,
informierte ein Anwohner der Hasselstraße die Polizei. Zuvor hatte er
gemeinsam mit einem weiteren Nachbarn vergeblich versucht heraus zu
bekommen, ob der Mann in seinem Haus ist. Alle Rollläden waren unten,
die Türen verschlossen und auf Klopfen reagierte niemand. Polizisten
aus Wetzlar erschienen und hörten leise Geräusche aus der Wohnung.
Sofort riefen sie Feuerwehr und Rettungswagen zu Hilfe. Nachdem die
Tür gewaltsam geöffnet worden war, fanden sie den Mann vor der Treppe
liegend. Er war gestürzt und konnte sich nicht selbst helfen. Der
Rettungswagen brachte den Verletzten sofort ins Krankenhaus.

Der Umsicht und Hilfsbereitschaft seiner Nachbarn ist es zu
verdanken, dass der Rentner rechtzeitig gefunden wurde und damit
Schlimmeres verhindert werden konnte.

Guido Rehr, Pressesprecher


ots Originaltext: Polizeipräsidium Mittelhessen

Digitale Pressemappe:
http://www.polizeipresse.de/p_story.htx?firmaid=56920

Rückfragen bitte an:

Polizeipräsidium Mittelhessen
Polizeidirektion Lahn-Dill
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Fax: 02771/907 129

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Datum: 01.03.2011 - 14:51 Uhr
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