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++ Verkehrsunfallstatistik 2010: Winterglätte führte zu höheren Unfallzahlen - erhebliche Rückgänge bei Zahl der Verletzten (Fotos + Chart)

ID: 367296

(ots) - Landkreis Rotenburg. "Die lange Eis- und
Schneeperiode führte zu vielen Blechschäden", bringt Polizeidirektor
Burkhard Klein den Trend der Verkehrsunfallstatistik 2010 auf den
Punkt. In 1100 Fällen hatten sich Verkehrsteilnehmer nicht
ausreichend auf die Straßenglätte eingestellt. Das führte zu der
relativ hohen Zahl von 6170 Unfällen im Landkreis Rotenburg. In 2009
hatte die Verdopplung der Autobahnunfälle auf 1570 Schäden infolge
der schmalen Fahrstreifen die Statistik belastet. Hier hat sich die
Situation erheblich verbessert: Die Polizei meldet einen Rückgang von
über 600 Unfällen in der Autobahnbaustelle in ihrer Statistik. "Die
Zahl der Autobahnunfälle liegt mit 939 nur noch um etwas mehr als 200
Fälle über dem Trend der Vorjahre", erläutert Hauptkommissar Rüdiger
Radtke, Verkehrssachbearbeiter der Rotenburger Inspektion. Gab es im
Jahr 2009 noch 938 seitliche Unfälle auf der A1, waren es im Jahr
2010 nur noch 296, also ein Drittel dieser Unfälle von 2009. Bei den
Unfällen mit Personenschäden ging die Zahl auf der A 1 noch einmal
geringfügig zurück und war damit erneut die geringste Zahl an
schweren Unfällen in den vergangenen zehn Jahren.

- Weniger Personenschäden im Landkreis -

"Besonders erfreulich ist, dass es im Jahr 2010 durchweg erheblich
niedrigere Zahlen bei Toten, schwer Verletzten und leicht Verletzten
gab", kommentiert Radtke. Mit zwölf Unfalltoten verzeichnete die
Polizei ein Drittel weniger Verkehrstote auf den Landstraßen als im
Vorjahr (18). Dazu waren acht Tote auf der Autobahn zu beklagen,
zumeist Lastwagenfahrer, die infolge Unachtsamkeit aufgefahren waren.
Hier wird die Polizei in den nächsten Monaten einen
Kontrollschwerpunkt setzen, aber auch mit Öffentlichkeitsarbeit die
Brummifahrer davon überzeugen, wie wichtig es für das eigene Leben




ist, aufmerksam und mit ausreichendem Abstand zu fahren.

Positiv wirkte sich das Winterwetter auf die Zahl der schweren
Unfälle und deren Folgen aus. In dieser Zeit fuhren die Autofahrer
nicht so schnell, es blieb zumeist bei Blechschäden. Daher sind im
Jahr 2010 mehr als 50 Schwerverletzte weniger zu beklagen, als noch
im Jahr 2009. Ein Trend, der auch auf der Autobahn festzustellen ist,
wo sich die Zahl der schwer Verletzten mit 16 mehr als halbiert hat.
Waren noch im Jahr 2009 insgesamt 861 leicht Verletzte an
Unfallstellen zu versorgen, mussten die Sanitäter sich im letzten
Jahr nur noch um 685 Personen kümmern. Insgesamt ging die Zahl der
Unfälle mit Personenschaden um mehr als 17 Prozent zurück. Bäume
waren übrigens im Landkreis Rotenburg in rund zwölf Prozent der
Unfälle im Weg.

Nahezu gleich blieben die Zahlen bei den Hauptunfallursachen. Beim
Unfallgegner "Wild" steigerten sich die Zahlen nochmals um rund 70
Unfälle auf 1589. "Alkohol und Geschwindigkeit spielen trotz
intensiver Verkehrskontrollen der Polizei immer noch eine große Rolle
und werden daher weiterhin im Fokus der Überwachungstätigkeit der
Beamten stehen", kündigte Hauptkommissar Radtke an.

- Wild und Geschwindigkeit immer noch Hauptursachen -

In diesem Jahr nutzte das Sachgebiet Verkehr die Unfallstatistik
für gezielte Auswertungen einiger Bereiche. So betrachteten die
Beamten die Verteilung der Unfallorte, wobei festzustellen ist, dass
im Landkreis Rotenburg besonders die Bundesstraßen ihren festen
ersten Platz haben. Hier passieren besonders viele Unfälle mit
Personenschäden, da es lange Bundesstraßen im Landkreis gibt, auf
denen oft die Geschwindigkeit überschritten wird. "Daher wird es bei
dem hohen Kontrolldruck durch mobile und stationäre
Geschwindigkeitskontrollen bleiben müssen", bemerkt Radtke. Bei der
Auswertung der Unfalltypen sind es besonders der Kontrollverlust über
das Fahrzeug, das Auffahren auf andere Verkehrsteilnehmer und die
Verletzung der Vorfahrt, die schwere Unfallfolgen nach sich ziehen.
Dies geht ebenfalls oft einher mit der Überschreitung der
angemessenen Geschwindigkeit.

Bei der Verteilung der Unfälle mit Personenschäden auf die
Wochentage ergibt sich eine gleich bleibend hohe Verteilung auf die
Werktage und eine geringere Zahl von schweren Unfällen am Wochenende.
Das dürfte der geringeren Verkehrsdichte an Wochenenden geschuldet
sein, glauben die Polizeistatistiker. Bei den Unfallzeiten gibt es
ganz klar eine Häufung der Unfälle in den Nachmittags- und
Abendstunden. Besonders auf der Autobahn finden schwere Unfälle immer
wieder in den frühen Nachmittagsstunden statt, wenn die Fahrer von
ersten Ermüdungserscheinungen geplagt werden.

- Sehr wenige Schulwegunfälle im Kreis -

Erfreulich ist, dass es inzwischen im Landkreis Rotenburg nur noch
sehr wenige Schulwegunfälle gibt. Dabei haben offensichtlich die
vielen Maßnahmen der Behörden im Rahmen der Unfallkommission
geholfen: Verbesserung des Verkehrsraumes, Verstärkung von Kontrollen
sowie Präventionsmaßnahmen, wie das Bustraining der Verkehrswacht
oder das Radtraining der Schulen. Verletzt wurden nur noch acht junge
Radfahrer, ein Fußgänger, ein Mofafahrer und ein Mitfahrer im Pkw
während des Schulweges, wobei nur ein Schüler schwer verletzt wurde.
Insgesamt werden die meisten Kinder außerhalb des Schulweges als
Mitfahrer im Pkw verletzt. Das waren im letzten Jahr 40 Kinder, die
zumeist leicht verletzt wurden. 28 Kinder wurden als Radfahrer
verletzt, sieben als Fußgänger. Damit hat sich die Zahl der schwer
verletzten Kinder im Trend der letzten Jahre auf acht Fälle mehr als
halbiert.

- Radfahrer, Senioren und Fahranfänger unter die Lupe genommen -

Ganz besonders genau sahen sich die Beamten die Verkehrsunfälle
mit Radfahrern an. Dabei kommt es in 108 Fällen ganz überwiegend beim
Einbiegen oder Kreuzen von Straßen zu Verkehrsunfällen mit
Fahrradfahrern, die in 40 Prozent der Fälle von ihnen selbst
verursacht werden. Besonders Grundstücksausfahrten (32 Fälle) sind
immer wieder Unfallorte, bei denen Radfahrer getroffen werden. Aber
auch an Einmündungen (51 Fälle) knallt es häufig. Daher tut sich die
Polizei bei der Freigabe von Gehwegen für Radfahrer besonders schwer,
besonders wenn es um Verkehr in beide Richtungen geht.

Bei einer Auswertung der Unfälle mit Senioren stellten die Beamten
fest, dass dieser Altersgruppe zu zwei Dritteln auch Verursacher der
Unfälle war. Dabei handelte es sich um besonders um
Vorfahrtverletzungen und Verlust der Kontrolle über das Fahrzeug
beispielsweise durch Abkommen von der Fahrbahn oder Fahren in den
Gegenverkehr.

Ein besonderes Sorgenkind der Polizei blieben die jungen
Fahranfänger, die im Jahr 2010 mit rund 1500 Fällen erneut einen
großen Anteil an der Gesamtzahl der Unfälle einnahmen. Dabei waren
die jungen Fahrer auch noch in fast 80 Prozent der Fälle die
Unfallverursacher. Zu zwei Dritteln waren es übrigens junge Männer,
die Verkehrsunfälle verursachten. Nur ein Drittel dieser Unfälle wird
von Fahranfängerinnen verursacht.

Dazu kommt, dass sie einen hohen Anteil bei den schweren
Unfallfolgen, beispielsweise den schwer Verletzten, einnehmen. "Daher
wird die Polizei bei den jungen Fahranfängern weiterhin gezielt
kontrollieren und dabei die Geschwindigkeit und den Alkoholkonsum
besonders in den Fokus nehmen", schließt Radtke.

## Fotos in digitaler Pressemappe:

-Inspektionsleiter PD Burkhard Klein -Sachbearbeiter Verkehr PHK
Rüdiger Radtke -Tödlicher Lkw-Auffahrunfall auf der A 1 -
Archivfoto Geschwindigkeitskontrolle: PHK Udo Diller mit dem
digitalen Lichtschrankenmessgerät ESO 3.0 an der A 1 -Chart
Verkehrsstatistik " Rückgang bei schwer Verletzten" -
Polizeikommissar Markus Lechner nimmt auf der Einsatzleitstelle der
Polizei Rotenburg Unfallmeldungen entgegen

(Falls weitere Bildwünsche bestehen: Bitte melden!)



Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:

Polizeiinspektion Rotenburg
Pressestelle
Detlev Kaldinski
Telefon: 04261/947-104
E-Mail: detlev.kaldinski (at) polizei.niedersachsen.de


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drucken  als PDF  an Freund senden   Polizeibericht vom 17.03.2011 -2-  Großkontrolle in der nördlichen Innenstadt
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Datum: 17.03.2011 - 11:33 Uhr
Sprache: Deutsch
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