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Verkehrsunfallstatistik 2010 der Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden - Zahl der Unfallopfer auf Niveau des Vorjahrs

ID: 367939

(ots) - Hameln-Pyrmont/Holzminden - Der Leiter der
Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden, Polizeidirektor Ulrich
Knappe, hat am 18. März 2011 die Ergebnisse der
Verkehrsunfallstatistik 2010 für seinen Zuständigkeitsbereich bekannt
gegeben.

"Trotz leicht gestiegener Verkehrsunfallzahlen kann ich für Jahr
2010 eine positive Bilanz bei unserer Verkehrssicherheitsarbeit
ziehen", so Polizeidirektor Ulrich Knappe. "Die Anzahl der Unfälle,
bei denen Menschen getötet oder schwer verletzt wurden, konnte
gehalten bzw. weiter reduziert werden. Ich gehe davon aus, dass
unsere intensive Bekämpfung der Hauptunfallursachen wesentlich zu
diesen guten Zahlen beigetragen und größeres Leid verhindert hat.
Kernaufgabe polizeilicher Verkehrssicherheitsarbeit ist die Verhütung
von Verkehrsunfällen und damit der Schutz von Leib und Leben sowie
wesentlichen Sachwerten".

Gesamtunfallzahlen leicht gestiegen

Innerhalb der Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden wurden
die Beamtinnen und Beamten zu 5.350 (2009: 5.101) Verkehrsunfällen
gerufen. Das sind 249 Verkehrsunfälle mehr (+ 4,65 %) als im Vorjahr.
"Diese Entwicklung führen wir, wie auch im vergangenen Jahr, auf die
schwierigen Straßenverhältnisse im Zusammenhang mit einer
schneereichen und von Eisglätte geprägten langen Winterperiode
zurück", erklärte Polizeidirektor Ulrich Knappe.

Wichtiger Indikator für die Verkehrssicherheit sind die
Verkehrsunfälle mit schweren Personenschäden. Trotz gestiegener
Gesamtunfallzahlen weist die Unfallstatistik hier einen positiven
Trend aus. Die Zahl der Verkehrsunfälle, bei denen Menschen schwer
verletzt oder getötet wurden, ist nach einem Rückgang im Jahr 2009
(192 Unfälle) weiter gesunken und hat mit 159 Unfällen im Jahr 2010
einen Tiefstand erreicht.

Anzahl der schwer verletzten Verkehrsteilnehmer ist gesunken.




Stagnierende Zahlen bei getöteten Verkehrsteilnehmern.

Die Zahl der schwer verletzten Personen sank um 34 auf insgesamt
177. Somit wurde der bereits im Vorjahr erreichte Tiefstwert, bezogen
auf den Zeitraum der letzten 5 Jahre, nochmals gesenkt. Ein
gleichbleibender Wert ist bei den Verkehrstoten zu verzeichnen. Im
Bereich der Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden kamen im Jahr
2010 vierzehn Personen bei Verkehrsunfällen ums Leben.

Da die Zahl der Verkehrsunfälle mit schwerwiegenden
Personenschaden aus polizeilicher Sicht als "verlässlicher Indikator
für den Verkehrssicherheitsstatus" gilt, bewertet Polizeidirektor
Ulrich Knappe diese Entwicklung, als eine Bestätigung der
erfolgreichen polizeilichen Verkehrssicherheitsarbeit der letzten
Jahre. "Um das Sicherheitsniveau auf den Straßen des
Inspektionsbereichs weiterhin zu verbessern, werden wir uns auch
künftig schwerpunktmäßig auf die Hauptunfallursachen und die
besonders gefährdeten Zielgruppen konzentrieren", sagte Knappe.

Verteilung der getöteten und schwerverletzten Personen innerhalb
und außerhalb geschlossener Ortschaften

Im Jahr 2010 kamen rund 71 Prozent (2009: ca. 79%) aller
Verkehrstoten auf Straßen außerhalb geschlossener Ortschaften ums
Leben. Das ist im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang von 8 Prozent.

Die Anzahl der schwerverletzten Personen, die auf Bundes-, Landes-
oder Kreisstraßen außerhalb geschlossener Ortschaften verunglückten,
ist jedoch leicht ansteigend. Im vergangenen Jahr lag die Zahl der
Verunglückten bei 99 Personen (2009: 98). Dieses entspricht einem
Anteil von rund 56 Prozent und begründet den eindeutigen Schwerpunkt
der polizeilichen Verkehrsüberwachung im Bereich außerhalb
geschlossener Ortschaften. Maßgebliche Unfallfolgen bilden hier die
häufig überhöhten Geschwindigkeiten.

Weniger getötete "Junge Fahrerinnen und Fahrer"

Im Jahr 2010 ist die Zahl der getöteten Jungen Fahrerinnen und
Fahrer im Alter von 18 bis 24 Jahren von 5 auf 3 (- 40,00 %)
gesunken. Auch hier zeigt gerade die Betrachtung der längerfristigen
Entwicklung, dass der Trend nach unten zeigt: Die Anzahl der
getöteten "Jungen Fahrer und Fahrerinnen" sank im Verlauf der letzten
vier Jahre um 50 Prozent.

35 Personen (2009: 49) aus dieser Altersgruppe wurden bei
Verkehrsunfällen im vergangenen Jahr schwer verletzt. Etwa 24
Prozent der bei Verkehrsunfällen getöteten oder schwer verletzten
Personen stammen aus dieser Risikogruppe. Die Unfallursachen sind in
erster Linie auf nicht angepasste Geschwindigkeit, geringe Fahrpraxis
und zum Teil hohe Risikobereitschaft zurückzuführen.

Rückgang bei den tödlich verletzten Kindern

Im Jahr 2010 ist ein Kind bei einem Verkehrsunfall tödlich
verletzt worden. Das ist im Vergleich zum vorangegangenen Jahr ein
stagnierender Wert. Die Anzahl der im Straßenverkehr getöteten Kinder
konnte somit seit Jahren auf sehr niedrigem Niveau gehalten werden.
Nach dem deutlichen Rückgang im Jahr 2007 auf drei Kinder ein
weiterer erfreulicher Rückgang.

Die Anzahl der im Straßenverkehr getöteten Kinder liegt somit seit
Jahren auf sehr niedrigem Niveau. "Die Maßnahmen der
Schulwegsicherung wie die Aktion "Kleine Füße" sind hier weiterhin
sehr erfolgreich," betonte Knappe.

Fahrten unter Alkohol- und Drogeneinfluss

Die Zahl der Verkehrsunfälle, bei denen Alkohol eine Rolle
spielte, ging im Jahr 2010 mit 33 um 27,5 % zurück. Diese Zahl
bedeutet im Fünfjahresvergleich ein Allzeittief. Bevor es zu einem
Unfall kommen konnte, wurden bei 297 Verkehrsteilnehmern Blutproben
entnommen. Hier liegt gegenüber dem Vorjahr mit 382 ein Rückgang um
22 % vor.

Polizeidirektor Ulrich Knappe betont, "Fahren unter
Alkoholeinfluss ist trotz einer rückläufigen gesellschaftlichen
Akzeptanz nach wie vor eine der Unfallursachen die häufig schwere und
schwerste Unfallfolgen nach sich zieht. Trauriges Beispiel hierfür
ist der tragische Verkehrsunfall der sich am 02. März 2011 auf der
Bundesstraße 1 zwischen den Ortschaften Marienau und Hemmendorf
ereignet hatte. Ein 44-jähriger Hamelner überholte mit seinem PKW
einen vor ihm fahrenden LKW und übersah hierbei das entgegen-kommende
Fahrzeug. Im weiteren Verlauf stießen beide Fahrzeuge frontal
zusammen. Im Rahmen der polizeilichen Maßnahmen stellte sich später
heraus, dass der Unfallverursacher unter Alkoholeinfluss stand.

"Zur Verhinderung dieser Unfallfolgen werden die Einsatzbeamten
der Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden weiterhin intensiv
kontrollieren", fügte Knappe hinzu.

Insgesamt wurden im vergangenen Jahr im Zuständigkeitsbereich der
Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden rund 540 (384 Alkohol/156
Drogen) Blutentnahmen im Zusammenhang mit Verkehrsstraftaten und
Verkehrsordnungswidrigkeiten angeordnet.

Neben den Trunkenheitsfahrten sind auch die von der Polizei
festgestellten Fahrten unter Drogeneinfluss zurückgegangen. Gegenüber
199 Delikten im Jahr 2009 ist die Zahl der festgestellten Fälle im
Vorjahr auf 156 (- 21,61%) gesunken. In 15 dieser Fälle wurde die
Drogenbeeinflussung im Zuge der Unfallaufnahme beim Verursacher
festgestellt.

"Die Drogenerkennung im Straßenverkehr hat nach wie vor einen
hohen Stellenwert in der Verkehrsüberwachung der Polizei. Die
Einsatzbeamten der Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden werden
regelmäßig und umfangreich fortgebildet," sagte Knappe. Mit Hilfe
einer modernen Ausstattung von Vortests, können die Beamten bereits
kleinste Drogenmengen nachweisen.

Die Polizeiinspektion hat bereits seit 2005 eine spezialisierte
Drogenkontrollgruppen eingerichtet, ausgebildet und ausgestattet. Die
Verkehrsteilnehmer können davon ausgehen, dass die Polizei in der
Lage ist, Drogenbeeinflussung im Straßenverkehr sicher zu erkennen.

Am Montag, dem 28.02.2011, überprüften Polizeibeamte im Rahmen
einer Großkontrolle im Inspektionsbereich rund 250 Fahrzeugführer auf
Drogen- und Alkoholeinfluss. Insgesamt wurde bei elf
Verkehrsteilnehmern nach positiven Drogenschnelltest eine Blutprobe
angeordnet. "Ich bin überzeugt davon, dass sich diese Kontrollen auf
die Verkehrssicherheit auswirken," betonte der Polizeidirektor.

Höhere Aufklärungsquote bei den Verkehrsunfallfluchten

Um rund 11 % von 947 auf 1.066 ist die Zahl der
Verkehrsunfallfluchten gestiegen. Die aufgeklärten Fälle lagen bei
449, das entspricht einer Aufklärungsquote von rund 42,12 %. Im Jahr
2009 lag die Aufklärungsquote bei 41,82 %. Bei den
Verkehrsunfallfluchten mit Personenschaden ist gegenüber 54 in 2009
ein ebenfalls leichter Anstieg um 12,9 Prozent auf 62 zu verzeichnen.
Die Aufklärungsquote konnte gegenüber dem Jahr 2009 mit 57,41 % auf
nunmehr 62,9 % verbessert werden und liegt damit auf einem hohen
Niveau.

Knappe: "Unfallflucht ist kein Kavaliersdelikt. Wer sich dennoch
unerlaubt vom Unfallort entfernt begeht eine Straftat". Eine solche
Straftat kann laut Strafgesetzbuch mit einer Geldstrafe oder
Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren geahndet werden. Außerdem ist die
Fahrerlaubnis zu entziehen, d.h. der Führerschein ist auf jeden Fall
für längere Zeit weg.

Die Steigerung der Aufklärungsqoute im Bereich des unerlaubten
Entfernens vom Unfallort wird einen weiteren Schwerpunkt der
polizeilichen Arbeit im Jahr 2011 darstellen. Das Präventionsteam der
Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden rät: Sollten Sie selbst
einmal einen Unfall verursachen und können den Geschädigten nicht
gleich erreichen, dann bleiben Sie am Unfallort und verständigen Sie
am besten die Polizei. So handeln Sie nicht strafbar, gewährleisten
in jedem Fall, das der Geschädigte seinen Schaden erstattet bekommt
und haben selbst ein ruhiges Gewissen.

Leichter Anstieg der Baumunfälle. Mehr Schwerverletzte und
stagnierende Zahlen bei getöteten Verkehrsteilnehmern.

Ebenfalls im Fokus der Verkehrssicherheitsarbeit standen die sog.
Baumunfälle auf den außerörtlichen Straßen. Im vergangenen Jahr kamen
hierbei 3 Menschen (2009: 3) ums Leben. Dieser Wert ist im Vergleich
zum Vorjahr gleichbleibend.

Die Anzahl der schwerverletzten Verkehrsteilnehmer, bezogen auf
die Baumunfälle, stieg im vergangenen Jahr auf nunmehr 26 Unfallopfer
( 2009: 19). Das ist im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg von 26,9 %.

Hauptunfallursachen Geschwindigkeit, Vorfahrt, Abbiegen

Im vergangenen Jahr stoppten die Einsatzbeamten der
Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden im Rahmen von
Geschwindigkeitsüberwachungen 6.537 (2009: 7.092) Fahrzeugführer. In
diesem Zusammenhang wurden 2.502 (2009: 2.633)
Verkehrsordnungswidrigkeitenanzeigen gefertigt. Insgesamt 4.035
(2009: 4.459) Verkehrsteilnehmer wurden nach einer
Verkehrsordnungswidrigkeit verwarnt.

Neben Geschwindigkeit zählen außerdem Vorfahrts- und
Abbiegeverstöße zu den Hauptunfallursachen. Die Zahl der
Verkehrsunfälle, bei denen die Missachtung der Vorfahrt eine Rolle
spielte, ging im Jahr 2010 mit 497 um 2,6% zurück.

Wesentlich deutlicher ist der Rückgang der Verkehrsunfälle im
Zusammenhang mit Abbiegevorgängen. Hier ereigneten sich im Jahr 2010
insgesamt 172 Unfälle (2009: 208 Unfälle). Das ist im Vergleich zum
Vorjahr ein Rückgang von 17,3 Prozent.

Sicherheitsgurt und Kinderrückhalte-Systeme

Der Sicherheitsgurt ist nach wie vor "Lebensretter Nr. 1" im
Straßenverkehr. Im vergangenen Jahr sind im Inspektionsbereich
insgesamt 3.224 (2009: 2.828 Verstöße) Gurtverstöße durch die
Polizeibeamten geahndet worden. Wer also als Fahrer oder Mitfahrer
den Sicherheitsgurt nicht anlegt, wird mit einer Geldbuße von 30 Euro
verwarnt. Einen Bußgeldbescheid hingegen erlässt die Bußgeldstelle
wenn Kinder nicht gesichert sind. Das heißt 40 Euro Bußgeld für den
Fahrzeugführer bzw. den Verantwortlichen wenn ein Kind ohne Sicherung
befördert wird. Bei mehreren nicht gesicherten Kindern beträgt das
Bußgeld 50 Euro. Hinzu kommt jeweils der Eintrag von einem Punkt im
Verkehrszentralregister.

Abschließend stellte Polizeidirektor Ulrich Knappe fest, "14
getötete und 177 schwerverletzte Personen sind nicht akzeptabel und
für uns Ansporn mit allen Beteiligten die im Rahmen der
Verkehrssicherheitsarbeit Verantwortung tragen, an der Verbesserung
der leidvollen Situation mit unverminderter Kraft weiter zu
arbeiten".

Anlage: Grafiken zur Verkehrsunfallstatistik 2010 der
Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden




Rückfragen bitte an:

Polizei Hameln-Pyrmont/Holzminden
Sachbereich Presse- und Öffentlichkeitsa
Dirk Barnert
Telefon: 05151/933-104
Fax: 05151/933-450
E-Mail: dirk.barnert(at)polizei.niedersachsen.de


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