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++ Kreis-Unfallkommission entschärft Unfallhäufigkeitspunkte (Fotos) ++

ID: 369617

(ots) - Landkreis Rotenburg. Nachdem in den letzten
Tagen die Verkehrsunfallstatistik von der Polizeiinspektion Rotenburg
vorgestellt wurde, traf sich am Mittwoch in den Räumen der Polizei
Rotenburg die Unfallkommission im Landkreis Rotenburg mit ihren rund
30 Teilnehmern von Polizei, Landkreis, Kommunen, Straßenbaubehörden
und -meistereien, Verkehrswacht und dem ADAC, der als "Anwalt der
Autofahrer" in diesem Kreis zugegen ist. Die Mitglieder bringen jede
Menge Fachkompetenz zu den Bereichen Verkehrslenkung, Gestaltung des
Verkehrsraums und Straßenbau sowie Verkehrssicherheit zusammen. Ziel
ist es, die von der Polizei aus der Statistik heraus gearbeiteten
Unfallhäufigkeitspunkte zu bewerten und Gegenstrategien zur
Minimierung der Unfallzahlen zu entwickeln. In Zusammenarbeit mit den
Verkehrskontrollen von Polizei und Landkreis soll diese stetige
Verbesserung des Verkehrsraums für mehr Sicherheit im Straßenverkehr
sorgen, erläutert ein Sprecher der Polizei die Aufgabe der
Kommission.

Polizeihauptkommissar Rüdiger Radtke, Verkehrssachbearbeiter der
Polizeiinspektion, gab zunächst einen Überblick über die Unfallzahlen
und Unfallursachen. Auch in diesem Jahr sind die über 6000 Unfälle
wieder über den gesamten Landkreis verteilt. Ab einer Häufung der
Unfallzahl an einem Ort oder in einem Straßenabschnitt muss sich die
Unfallkommission mit diesem Bereich befassen. Dabei wurde schnell
klar, dass die vielen Unfälle bei winterlichen Verkehrsverhältnissen
besonders an den Unfallschwerpunkten zu Steigerungen geführt hatten.
Problem war dabei, dass die Straßenmeistereien teilweise nicht mehr
über ausreichend Streumittel verfügen konnten, so dass hier und da
verstärkt Blechschäden zu beklagen waren. Die Unfälle mit
Personenschäden blieben dabei auf einem eher niedrigen Niveau,
berichtete die Polizei.





- Autofahrer fahren gegen Bäume - nicht umgekehrt -

Zunächst beschäftigte man sich mit dem Phänomen "Baumunfall". Bei
den insgesamt rund 750 Unfällen mit Personenschäden in 2010 war in
120 Fällen ein Baum beteiligt, davon die Hälfte auf den Kreisstraßen,
die 68 Prozent des Gesamtstreckennetzes im Landkreis ausmachen.
Radtke wies dabei darauf hin, dass die "Bäume ja nicht auf die Straße
springen", mithin die unangepasste Geschwindigkeit von
Fahrzeugführern zum Verlust der Kontrolle über das Fahrzeug und
schließlich dem Zusammenstoß mit dem Baum führen. Die viel
diskutierte Richtlinie zu Bäumen an den Straßen findet übrigens nur
auf Neubauten von Straßen Anwendung, stellten die Fachleute fest."

Im weiteren Verlauf wurde jeder Unfallort detailliert erörtert:
Wann geschah der Unfall? War es hell oder dunkel, glatt oder nass?
Welche Verkehrszeichen sind bereits aufgestellt, sind die
Sichtdreiecke für die Autofahrer ausreichend frei geschnitten? waren
beispielsweise Fragen. Das Ganze wurde mit Luftbildern, Fotos aus
Sicht der Verkehrsteilnehmer und anschaulichen Grafiken von der
Polizei den Fachleuten visualisiert, um den Teilnehmern die
Entscheidung über anzuordnende Maßnahmen zu erleichtern. Dabei wurde
schnell deutlich, dass besonders bei den Unfällen mit schweren
Verletzungen oft eine unangepasste Geschwindigkeit der
Unfallbeteiligten eine wichtige Rolle gespielt hat.

- Unfallhäufigkeitspunkte im Landkreis -

Gewichtiger Unfallschwerpunkt in Bremervörde war im Jahr 2010 die
Einmündung der B 71 in die B 74. Hatte es 2008 hier nur einen Unfall
gegeben, waren es im letzten Jahr 22 Verkehrsunfälle. Bei der genauen
Betrachtung der einzelnen Unfälle stellte sich schnell heraus, dass
besonders die Winterglätte den Autofahrern Schwierigkeiten bereitet
hatte. Die meisten Unfälle wurden eindeutig im Dezember verzeichnet,
als das Salz zur Neige gegangen war. Die Straßenmeistereien
bekundeten, dass man sich für die nächste Saison noch besser
vorbereiten wolle und davon ausgehe, dann über genügend Streusalz zu
verfügen. Da keine weiteren Probleme im Verkehrsraum gesehen wurden,
wurden hier keine Maßnahmen beschlossen.

Im Bereich Rotenburg war es besonders die Kreuzung Harburger
Straße/Waldweg und der Kreisel in Scheeßel an der Feuerwehr. Hier war
es zu elf beziehungsweise 13 Verkehrsunfällen gekommen, wobei am
Kreisel zwölf Unfälle bei Glätte oder Nässe geschahen.
Nichtsdestotrotz soll in beiden Fällen der Fahrbahnbelag auf
Griffigkeit geprüft und gegebenenfalls erneuert werden, wenn die
Griffigkeitswerte nicht in Ordnung sein sollten.

In drei Bereichen sahen die Verkehrs-Fachleute die Unfallursache
besonders im Geschwindigkeitsniveau: Auf der Bundesstraße 75 zwischen
Feuerwehr-Kreisel und Büschelskamp, an der Bullenseekreuzung und in
einem Abschnitt der Kreisstraße 211 zwischen Bartelsdorf und
Westervesede häuften sich die Unfälle mit zum Teil sehr schweren
Unfallfolgen. Zum einen sagte die Polizei in diesen Bereichen
verstärkte Verkehrskontrollen zu. Darüber hinaus soll noch einmal das
Geschwindigkeitsniveau festgestellt werden. Sollten hier hohe
Durchschnitts- oder Spitzengeschwindigkeiten gefahren werden, wäre
dies Grund für weitere Maßnahmen.

In dem Abschnitt der K 211 nahe Bartelsdorf hatte es auf wenigen
Kilometern in den letzten drei Jahren sechs leicht Verletzte, drei
schwer Verletzte und zwei Tote gegeben. Es handelte sich um Unfälle,
die zumeist mit einem Kontrollverlust über das Fahrzeug einhergingen.
Die Griffigkeit der vor nicht langer Zeit erneuerten Fahrbahn wurde
von allen Beteiligten als gut bezeichnet. Bei den insgesamt 16
Unfällen war in sieben Fällen ein Baum im Wege. In einem Fall war ein
Fahrer mit 1,7 Promille Alkohol verunglückt, die anderen Fahrer waren
zumeist zu schnell unterwegs gewesen. Die Polizei: "Besonders in
diesem Bereich darf sich niemand wundern, wenn er in nächster Zeit
als Fahrer verstärkt in den Fokus von Polizeistreifen gerät."

## Fotos/Grafiken in digitaler Pressemappe:

- Gruppenbild einiger Teilnehmer der Unfallkommission von links:
Walter Reinke (Vorsitzender Verkehrswacht), Ulrike Ringen
(Leiterin Straßenverkehrsamt des Landkreises), Stefan Möller
(ADAC), Sven Hermann und Claudia Zulauf (Landesbehörde für
Straßenbau Stade und Verden) und Rüdiger Radtke (Polizei)
- EPHK Johannes Fuhr (Leiter PK Zeven und Koordinator der Polizei
für die A1-Baustelle) und Inspektionsleiter PD Burkhard Klein
- Totale der Veranstaltung
- Chart "Hauptunfallursachen"
- Systemzeichnung "Unfallhäufigkeitspunkt Kreisel Scheeßel an der
Feuerwehr"



Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:

Polizeiinspektion Rotenburg
Pressestelle
Detlev Kaldinski
Telefon: 04261/947-104
E-Mail: detlev.kaldinski (at) polizei.niedersachsen.de


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Datum: 23.03.2011 - 15:01 Uhr
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