++ Polizei ermittelt gegen Biogasanlagenbetreiber - Polizei warnt: Silagesickersaft verunreinigt Gewässer (Fotos) ++
(ots) - Sottrum. Seit Montag um 10 Uhr ermittelt die
Polizeistation Sottrum wegen Verdachts der Gewässer- und
Bodenverunreinigung gegen den Betreiber einer Biogasanlage im Bereich
der Samtgemeinde Sottrum. Der Hersteller der Biogasanlage hatte
gemeinsam mit dem Betreiber die Lagerfläche für Maissilage mit einem
Gefälle von rund einem Meter zu einem Wasser führenden Graben hinter
der Silageplatte hin ausgebaut.
Laut Bauplanung hätte ein Ablauf des schädlichen Sickersaftes in
die Anlage erfolgen sollen, um die Biogasanlage zu speisen. Die
Ermittlungen der Polizei und der Gefahrenabwehrbehörden ergaben, dass
Abflussrohre zu dem Entwässerungsgraben hin verlegt wurden. Dabei
wurde dieser Graben ersten Ermittlungen zufolge stark verunreinigt.
Die Folge ist, dass Polizei und Staatsanwaltschaft jetzt
strafrechtlich gegen die Verantwortlichen ermitteln.
Die Polizei weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass es sich
bei Silagesickersaft um ein stark verunreinigtes Abwasser mit hohem
Säuregehalt handelt. So ist beispielsweise bei den Stahlgullys der
Abläufe nicht selten zu beobachten, dass die obere Schicht der Gullys
von der Säure zentimetertief weg gefressen ist.
Besonders in einem Gewässer sind die Schadstoffe eine große
Gefahr, da sie ein hohes Verunreinigungspotenzial haben. Es handelt
sich dabei um organische Säuren, die einen ph-Wert von unter 4 haben.
Fische beispielsweise haben in diesem Wasser keine Chance. Das
sollten Betreiber bedenken, der ihre Abwässer nicht wie behördlich
vorgeschrieben entsorgen, sondern sie in den Boden oder ein Gewässer
ablaufen lassen. Fachgerecht in die Anlage eingebracht sind die
Abwässer hingegen kein Problem.
In einigen Fällen beobachten die Ermittler darüber hinaus eine
erhebliche Verunreinigung des Grundwassers, so dass erhebliche
Entsorgungskosten zur Wiederherstellung des alten Standes auf die
Betreiber zukommen. Dabei kann es zu Gesamtkosten in sechsstelliger
Höhe kommen, wissen die Ermittler aus Erfahrung zu berichten. Diese
Handlungsweise kann daher die wirtschaftliche Basis des Betriebes
gefährden. Vorsorge und die Beachtung behördlicher Auflagen gemäß der
Bauplanung sind also allemal besser, als ein Ermittlungsverfahren der
Polizei.
Auf der Internetseite des Niedersächsischen Landesbetriebs für
Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz www.nlwkn.niedersachsen.de
gibt es übrigens umfangreiche Informationen über Silagesickersäfte
aus Biogasanlagen.
## Fotos in digitaler Pressemappe: Verunreinigter Graben an der
Silageplatte einer Biogasanlage / Von der Säure angefressener und
verrosteter Gullydeckel
Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Polizeiinspektion Rotenburg
Pressestelle
Detlev Kaldinski
Telefon: 04261/947-104
E-Mail: detlev.kaldinski (at) polizei.niedersachsen.de
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Datum: 29.03.2011 - 16:39 Uhr
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