++++ Regionale Kontrollgruppe der PD Lüneburg kontrolliert den
Schwerlastverkehr auf der A 1 - Beanstandungsquote bei ca. 70 % ++++
(ots) - Am Mittwoch, dem 18.05.2011, im Zeitraum von
09.30 Uhr bis 17.00 Uhr, führte die Regionale Kontrollgruppe der
Polizeidirektion Lüneburg auf der A 1 auf den Parkplätzen Stellheide
sowohl in Fahrtrichtung Hamburg wie auch Bremen eine gezielte
Kontrolle des gewerblichen Güter- und Personenverkehrs durch.
An der Kontrolle waren 54 Polizeibeamten beteiligt.
Unterstützungen fanden diese durch Beamte des Eichamtes, der
Feldjäger aus Munster sowie der Straßenverkehrsgenossenschaft.
Die Kontrolle stieß auch innerhalb der Medien auf großes
Interesse, so dass mehrere Kamerateams die Beamten bei ihrer Arbeit
begleiteten.
Insgesamt kontrollierten die Beamten 76 Fahrzeuge, wovon 52
Fahrzeuge zu beanstanden waren.
Unter diesen Beanstandungen befanden sich u.a. Verstöße gegen die
Lenk- und Ruhezeiten, Überladungen, fehlende Genehmigungen sowie
mangelnde Ladungssicherung. Einen großen Anteil machten hierbei die
zum Teil gravierenden technischen Mängel an den Fahrzeugen aus.
Die Kontrolleure leiteten mehrere Bußgeldverfahren ein und
ordneten Sicherheitsleistungen in Höhe von ca. 700 Euro an.
Für 29 der beanstandeten Fahrzeuge endete die Weiterfahrt an dem
Kontrollort.
Einige herausragende Fälle:
Zwei Beamten fiel unmittelbar vor dem Parkplatz Stellheide auf der
A 1 in Fahrtrichtung Hamburg ein Sattelzug auf, dessen Auflieger sich
in einer gravierenden Schräglage befand. Im Zuge der Kontrolle
stellten die Beamten fest, dass die Ladung, bei der es sich um
Metallprofile handelte, verrutscht war. Eine vor Ort durchgeführte
Wägung ergab eine Überladung von 10 %. Der 35 Jahre alte Fahrer aus
Rheinland-Westfalen verstieß weiterhin gegen die vorgeschriebenen
Lenk- und Ruhezeiten. Der Fahrer musste auf dem Parkplatz
übernachten, da eine Umladung erst am nächsten Tag durchgeführt
werden konnte.
Kurz darauf kontrollierten die Beamten einen Lkw mit Anhänger aus
Estland. Der 52 Jahre alte Fahrer ahnte zu dem Zeitpunkt vermutlich
noch nicht, dass er den Parkplatz in dieser Kombination nicht wieder
verlassen werden würde. Die Beamten stellten am Anhänger, welcher mit
3 Tonnen elektronischen Komponenten beladen war, einen Rahmenbruch,
Mängel an der Bremsanlage sowie eine zerbrochene und ausgeschlagene
Zugvorrichtung fest. Der Anhänger, welcher mit 7,2 Tonnen Gewürzen
beladen war, befand sich in solch einem technisch desolaten Zustand,
dass die Weiterfahrt ohne ihn erfolgen musste. Erst ein Tieflader
könnte einen Abtransport ermöglichen. Die Beamten erhoben eine
Sicherheitsleistung in Höhe von 280 Euro und leiteten
vermögensabschöpfende Maßnahmen ein.
Für einen hohen Geräuschpegel auf der Kontrollstelle sorgten gut
1637 Ferkel, welche sich in einem niederländischen Tiertransport
befanden. Der bulgarische Fahrzeugführer, welcher auf dem Weg von den
Niederlanden nach Brandenburg war, verstieß aufgrund fehlender
Begleitpapiere sowie ungenügender Bewirtschaftung der quiekenden
Passagiere (fehlende Tränke sowie mangelhafte Einstreuung) gegen
tierschutzrechtliche Bestimmungen.
Für eine ca. 50-köpfige Reisegruppe aus Kiel endete die Fahrt
kurzzeitig auf dem Parkplatz zwischen Hollenstedt und Heidenau. Das
Kontrollteam entdeckte Beschädigungen eines Reifens am Anhänger des
Doppeldeckerbusses. Nach ca. einer Stunde und einem vom Busfahrer
durchgeführten Reifenwechsel konnte der Bus seine Fahrt in Richtung
Köln fortsetzen.
Für viel Aufsehen sorgte ein niederländischer Sattelzug mit
Auflieger, welchen die Beamten auf der Tank- und Rastanlage Ostetal
in Fahrtrichtung Bremen kontrollierten. Die komplette rechte Seite
des Aufliegers war beschädigt, die Plane größtenteils aufgerissen und
notdürftig mit mehreren Zurrgurten repariert worden. Der 24 jährige
Fahrer erklärte, dass er für eine Bergungsfirma das Fahrzeug von
Schwerin nach Groningen überführen solle. Das Fahrzeug sei in
Schwerin an einem Unfall beteiligt gewesen. Ein Beamter des
Technikkontrolltrupps der Regionalen Kontrollgruppe staunte nicht
schlecht, als dieser den Auflieger genauer in Augenschein nahm. Beide
Reifen der ersten Achse des Aufliegers fehlten, die Achse war
provisorisch mit einem Zurrgurt am Rahmen befestigt. Diese Umstände
führten zum Erlöschen der Betriebserlaubnis. Die beschädigten Reifen
fanden sich auf der Ladefläche wieder. Auch sie waren dem Unfall zum
Opfer gefallen. Weiterhin befanden sich ca. 10 Säcke auf der
Ladefläche, welche jeweils mit ca. 1000 kg Nahrungsergänzungsmittel
befüllt waren, die ebenfalls nicht ordnungsgemäß gesichert waren. Für
diesen Transport endete ebenfalls vorerst die Weiterfahrt. Die
Beamten ordneten eine Sicherheitsleistung in Höhe von 200 Euro an.
Einsatzleiter Polizeihauptkommissar Oliver Kues erklärte nach
Kontrollende: "Die Beanstandungsquote ist auch bei dieser Kontrolle
sehr hoch. Gerade die schwerwiegenden Mängel im Bereich der Technik
verdeutlichen, dass weitere Kontrollen notwendig sind und
kontinuierlich durchgeführt werden müssen."
Fotos sind zum Download in der digitalen Pressemappe eingestellt.
Rückfragen bitte an:
Polizeidirektion Lüneburg
Janina Schäfer
Auf der Hude 2
21339 Lüneburg
Telefon: 04131/29 1052
E-Mail: janina.schaefer(at)polizei.niedersachsen.de
http://www.polizei.niedersachsen.de/dst/pdlg/pd_lueneburg/
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Datum: 19.05.2011 - 11:47 Uhr
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