Junge Afghanen an der deutsch niederländischen Grenze aufgegriffen
(ots) - Eine sogenannte Durchschleusung von sechs
jungen Afghanen verhinderte die Bundespolizei am frühen
Dienstagmorgen. Die Beamten hatten ein in Frankreich angemeldetes
Fahrzeug auf der Autobahn A 30 festgestellt und im Industriegebiet
Gildehaus überprüft. In Fond des Van saßen sechs jüngere Personen,
vorne reiste ein französisch italienisches Paar, mit kolumbianischen
und argentinischen Wurzeln. Der Fahrer ist 50 Jahre alt ,die
Beifahrerin 61. Die jüngeren Mitfahrer konnten sich nicht ausweisen.
Deshalb brachten die Bundespolizisten alle Fahrzeuginsassen zu ihrer
Dienststelle in Bad Bentheim. Hier fotografierten die Beamten die
Personen ohne Ausweis und nahmen ihre Fingerabdrücke. Bei der
Vernehmung stellte sich schnell heraus, dass die jungen Menschen aus
Afghanistan stammen. Fahrer und Beifahrerin erklärten in Ihrer
Aussage, dass die Fahrt vor ungefähr 2-3 Tagen in Paris am Bahnhof
Garre du Nord begann. Hier habe ein gut gekleideter Herr, die jungen
Leute zum Fahrzeug des 50 Jährigen gebracht. Dieser Herr im feinen
Anzug, habe ihn bereits vor einer Woche gefragt, ob er bereit sei
Personen mit dem Auto nach Dänemark zu bringen. Gleich zwei Aufträge
stellte der Unbekannte dabei in Aussicht. Die Bezahlung erfolge
direkt vor Ort, bei Antritt der Fahrt 1500,- EUR und bei der Ankunft
in Dänemark noch einmal 1500,- EUR. Die erste Fahrt habe bereits
stattgefunden, für ihn seien etwa 900,- EUR dabei herausgesprungen.
Der Rest sei für den Fahrzeughalter, seinem Chef gewesen. Die heutige
Fahrt hätte genauso ablaufen sollen. Wie lange die jungen Afghanen
von ihrem Heimatland bis nach Deutschland unterwegs waren, steht
noch nicht fest. Bekannt ist, dass sie zu unterschiedlichen Zeiten in
Afghanistan aufbrachen und über die Türkei, Griechenland und Italien
nach Frankreich kamen. Hier nahm sie in einem Park in Paris ein
unbekannter Afghane in Empfang. In ihren Aussagen bei der
Bundespolizei stellten die jungen Leute einen Asylantrag und gaben
an, noch jugendlich zu sein. Da diese Altersangabe bei einigen
offensichtlich falsch war, wurden sie durch einen Arzt untersucht.
Hier stellte sich heraus, dass drei von ihnen bereits erwachsen sind.
Die Erwachsenen fahren jetzt alleine mit dem Zug zur Außenstelle des
Bundesamtes für Migration in Braunschweig. Die Jugendlichen sind im
Heim für Jugendliche Asylbewerber in Norddeich. Das französisch
italienische Paar ist ebenfalls auf freiem Fuß. Die 1500,- EUR, als
Lohn für die Fahrt und weitere 500,- EUR musste es allerdings bei
der Bundespolizei zurücklassen. Sie erwartet ein Strafverfahren
wegen des Verdachts der Einschleusung von Ausländern.
Rückfragen bitte an:
Bundespolizeiinspektion Bad Bentheim
Heiner Pahlmann
Telefon: 05924-7892 111
E-Mail: bpoli.badbentheim.presse(at)polizei.bund.de
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Datum: 15.06.2011 - 16:00 Uhr
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