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Polizeidirektion Lübeck

Bezirkskriminalinspektion Lübeck - Kommissariat 2 / Festnahme von zwei Einbrecherbanden

ID: 432503

(ots) - Bereits Anfang April 2011 hat das Kommissariat 2
der Bezirkskriminalinspektion Lübeck die Ermittlungen gegen eine
Einbrecherbande mit der Festnahme von sechs Tatverdächtigen vorläufig
abgeschlossen.

Das Amtsgericht Lübeck erließ auf Antrag der Staatsanwaltschaft
Lübeck gegen die Tatverdächtigen Haftbefehle. Die sechs 19- bis
24-jährigen tatverdächtigen Lübecker, mit unterschiedlichen
Migrationshintergründen, hatten sich darauf spezialisiert, die frühe
Dunkelheit der Wintermonate für Einbrüche in Einfamilienhäuser zu
nutzen.

Sie brachen Fenster oder Terrassentüren auf und durchsuchten die
Häuser nach Bargeld, Schmuck, Mobiltelefonen und anderen
Wertgegenständen. Das Diebesgut versetzten sie zeitnah an
unterschiedliche Abnehmer.

Ihre Beutezüge führte sie überwiegend in das Stadtgebiet Lübeck
und das Lübecker Umland. Sie scheuten aber auch nicht vor weiteren
Ausfahrten zurück. So konnten ihnen Einbruchstaten auf Fehmarn, in
Bargteheide, Mölln, Ratzeburg, Rostock und Hildesheim nachgewiesen
werden. Einen in Cleverbrück aus einem Einfamilienhaus entwendeten
Standtresor gruben die Ermittler im Schrebergarten eines
Tatverdächtigen aus dem Gemüsebeet aus. Das am selben Tatort
entwendet Mobiltelefon benutzte einer der Tatverdächtigen noch bei
seiner Festnahme. Nach Einschätzung der Ermittler können der
Tätergruppe zirka 30 Taten sicher nachgewiesen werden. Die
Dunkelziffer dürfte aber um ein Vielfaches höher liegen. Wie hoch
diese Dunkelziffer sein könnte, lässt die Sicherstellung von drei
Jagdgewehren im Wert von 150.000 Euro vermuten. Die Gewehre stammen
aus einem Einfamilienhauseinbruch in der Siedlung Heimstätten, der
sich bereits im Februar 2010 ereignete. Bei den Gewehren handelt es
sich um sehr hochwertige Unikate, weshalb die Tatverdächtigen




Probleme bekamen, diese anschließend zu veräußern. Jäger hätten
sicher sofort den deliktischen Ursprung erkannt und im Umfeld der
Einbrecher sind mit Gold und Silber beschlagene Jagdwaffen eher
selten in Gebrauch.

Während der Ermittlungen zeigte sich, dass einer der
Tatverdächtigen intensive Kontakte zu einer Gruppe von amtsbekannten
Lübecker Straftätern unterhielt. Die ebenfalls sechs aus dem
ehemaligen Jugoslawien stammenden 22 bis 26 Jahre alten Männer hatten
sich scheinbar auf Einbrüche in Arztpraxen spezialisiert. Wegen der
Umstellung auf Sommerzeit und der damit verbundenen später
einsetzenden Dämmerung verlieren Wohnungen und Einfamilienhäuser in
der helleren Jahreszeit für Einbrecher ihre Attraktivität, so dass
andere Tatobjekte in den Vordergrund treten. Neue Nahrung bekam der
Verdacht der Polizei, als drei Tatverdächtige der sechsköpfigen
Gruppe Mitte Mai bei dem Versuch, in eine Kleintierpraxis in der
Straße Krummeck einzusteigen, vorläufig festgenommen wurden. Die zu
diesem Zeitpunkt zusammengetragenen Beweismittel reichten für die
Beantragung von Haftbefehlen jedoch noch nicht aus, so dass die
Beschuldigten zunächst wieder auf freien Fuß gesetzt werden mussten.

Ab diesen Zeitpunkt schaute die Polizei der Gruppe allerdings
etwas genauer auf die Finger. Dabei stellte sich heraus, dass eine
Vielzahl von Einbrüchen in Arztpraxen auf das Konto dieser Bande
gehen dürfte. Vereinzelt drangen die Täter auch in Vereinsgaststätten
und Gemeinschaftshäuser ein.

Am 22. Juni 2011 erließ das Amtsgericht Lübeck schließlich auf
Antrag der Staatsanwaltschaft Lübeck sechs Haftbefehle. Bevor diese
vollstreckt werden konnten, verließen zwei der Beschuldigten
Deutschland in Richtung Dänemark, wo sie das Festival in Roskilde
besuchen wollten. In der Nacht zum 29.Juni konnten schließlich drei
der Tatverdächtigen auf dem Weg nach Puttgarden, von wo aus sie mit
der Fähre weiter nach Dänemark wollten, verhaftet werden. Im
Anschluss wurden die Wohnungen aller Tatverdächtigen durchsucht. In
diesem Rahmen wurde ein vierter Tatverdächtiger verhaftet und diverse
Beweismittel sichergestellt.

Die zwei noch fehlenden Tatverdächtigen konnten schließlich am
Abend des 29. Juni bei ihrer Einreise in Puttgarden verhaftet werden.
In ihrem Gepäck befanden sich neun Mobiltelefone, 2 i-pods, eine
Digitalkamera, über 1.000 Euro Bargeld, darunter 140 mal 2,-EUR
Münzen, dänisches, norwegisches, polnisches und tschechisches Geld.
Die Dänische Polizei hat auf dem Festivalgelände eine eigene Wache
eingerichtet. Wegen der vielen deutschen Besucher verrichtet dort
auch eine Kontaktbeamtin des Landeskriminalamtes während des
Festivals ihren Dienst.

Die Überprüfungen in Roskilde werden sicher die Liste der
Straftaten verlängern. Bedauerlich für die betroffenen Besucher,
deren Freude an einigen ungetrübten Festivaltagen durch den Diebstahl
empfindlich gestört wurde.

Aktuell werden der Bande fast 50 Einbrüche in Lübeck und
Ostholstein zur Last gelegt. Die Schadenshöhe kann zurzeit noch nicht
beziffert werden, allein der durch die Einbrüche entstandene
Sachschaden dürfte die 100.000 Euro Grenze leicht übersteigen.

Von den insgesamt 12 Tatverdächtigen befinden sich momentan noch
sechs Personen in den Justizvollzugsanstalten Lübeck, Neumünster und
Flensburg in Untersuchungshaft.




Rückfragen bitte an:

Polizeidirektion Lübeck
Pressestelle
Frank Doblinski
Telefon: 0451-131 2015
Fax: 0451-131 2019
E-Mail: Pressestelle.luebeck.pd(at)polizei.landsh.de


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Datum: 01.07.2011 - 14:25 Uhr
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