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++ Weniger schwere Unfälle in Europas größter Autobahnbaustelle -

noch entspannteres Fahren in der letzten Bauphase der A 1 - Keine größeren Störungen in der Ferienreisezeit (Fotos/Infos) ++

ID: 459363

(ots) - Sittensen/A1. Auf die Autofahrer auf der
Hansalinie zwischen Bremen und Hamburg kommt ab September eine
Entspannung beim Durchfahren der anspruchsvollen 73 Kilometer langen
Autobahnbaustelle zu. Die beteiligten Baufirmen werden in die letzte
der vier Bauphasen eintreten. Dann läuft der Verkehr in den
verbliebenen sechs Bauabschnitten auf der bereits fertig gestellten
Fahrbahn mit drei Fahrstreifen und einer Standspur. Es sind also vier
ausreichend breite Fahrstreifen für beide Fahrtrichtungen vorhanden.
Bereits 2010 wurde der Verkehr so geführt, die Polizei registrierte
eine Abnahme der Blechschäden auf wenig mehr Fälle, als vor
Baubeginn. Besonders die Zahl dieser Unfälle war 2009 angestiegen, da
sich oft Fahrer von zu breiten Fahrzeugen auf den schmaleren
Überholfahrstreifen vorbeidrängen wollten und dabei ihren Spiegel
abfuhren.

Im dritten Jahr der Baustelle kann die Autobahnpolizei auf eine
während der Bauzeit erheblich zurückgegangene Zahl der schweren
Unfälle mit Personenschäden zurückblicken. Entgegen vieler Warnungen
kam die A 1- Baustelle ohne größere Störungen durch die Ferienzeit,
obwohl es andernorts durchaus sehr zäh lief oder der Verkehr sogar
stand. Auch schwere Unfälle blieben aus.

"Schaut man auf den Verkehrsstatistik-Zeitraum der letzten zehn
Jahre", so Hauptkommissar Detlev Kaldinski, "ist es in den sieben
Jahren vor Baubeginn jährlich im Schnitt zu rund 113 schweren
Unfällen mit Personenschaden gekommen. In den drei Jahren Bauzeit
waren es jeweils nur rund 88 schwere Unfälle im Jahr." Die Polizei
führt den Rückgang der schweren Unfälle während der Bauzeit auf die
geringere Geschwindigkeit und die durchschnittlich höhere
Aufmerksamkeit der Verkehrsteilnehmer zurück. Eine Studie der
Technischen Universität Dresden bestätigt, dass es in Baustellen auch




bei schmalen Fahrstreifen sicherer ist, als auf Autobahnabschnitten
ohne Baustellen.

-- Unaufmerksame Trucker sind immer noch ein Problem --

"Bei den Lkw-Fahrern gab es einige Fälle von folgenschwerer
Unaufmerksamkeit", so Kaldinski. In diesen Fällen fuhren Trucker
trotz geschalteter und schnell blinkender Stau-Warnschilder
ungebremst auf ihre Vorderleute auf.

Bei der genaueren Untersuchung dieser Unfälle kam die Polizei zu
dem Ergebnis, dass sehr viele LKW-Fahrer besonders auf der langen
geraden Strecke von Hamburg in Richtung Bremen abgelenkt sind. Die
Polizei stellte beispielsweise in Einzelfällen in Führerhäusern fest
installierte elektronische Bildschirme und weitere
Unterhaltungselektronik fest. Werden diese während der Fahrt
angeschaltet, ziehen sie viel Aufmerksamkeit von der Straße.
Vorausschauendes Fahren ist dann die Ausnahme, wissen die Polizisten.

Außerdem traten die Auffahrunfälle mit Lkw-Beteiligung verstärkt
in den Nachmittagsstunden auf, wenn tief stehendes Gegenlicht die
Fahrer ermüdet. "Der frühe Arbeitsbeginn und der biologische
Tiefpunkt nach der Mittagszeit verstärken die eingeschränkte
Aufmerksamkeit", glaubt der Leiter der Autobahnwache in Sittensen,
Erster Hauptkommissar Klaus-Dieter Kroll. Deswegen hat sich die
Polizei Sittensen in den Fachmedien intensiv um Aufklärung der Fahrer
bemüht, um diese Unfälle zu vermeiden.

Nach vier Toten im ersten Halbjahr 2010, zitiert Kaldinski die
Unfallstatistik, blieb es in diesem Jahr bislang bei zwei toten
Lkw-Fahrern bei Auffahrunfällen. Die Polizei setzt hier weiter auf
Öffentlichkeits- und Aufklärungsarbeit, um die LKW-Fahrer zum
Umdenken zu bringen. Auch Notbrems-Assistenzsysteme können helfen,
die Unfallzahlen bei den Auffahrunfällen infolge Unachtsamkeit und
mangelndem Abstand weiter zu senken. "Unaufmerksame LKW-Fahrer",
erläutert Detlev Kaldinski, "verursachen auch auf gut ausgebauten
Autobahnen ohne jede Baustelle schwere Unfälle." Mit einem Flyer
(siehe Anhang), den die private Autobahnbetriebsgesellschaft A 1
mobil gemeinsam mit der Polizei entwickelte, soll das
Problembewusstsein bei den Truckern geschärft werden.

-- Polizei warnt Raser vor Radarkontrollen --

Die Polizei hofft, dass die gut befahrbaren Strecken in der
Autobahnbaustelle der Hansalinie die Autofahrer nicht verlocken, auf
das Gaspedal zu treten. Im gesamten Ausbaugebiet ist die
Geschwindigkeit je nach Gefahrenlage beschränkt. Auch auf dem bereits
ausgebauten Strecken beträgt das Geschwindigkeitslimit 100 km/h. In
den letzten Wochen wurden mehrfach Geschwindigkeitsüberschreitungen
von weit über 200 km/h von der Autobahnpolizei gemessen.

Besonders vor Verschwenkungen am Beginn des Bauabschnitts kommt es
zwischen den rasenden Pkw-Fahrern und den langsam fahrenden
Lkw-Fahrern zu gefährlichen Situationen. Im Bereich der
Verschwenkungen sieht auch die Uni Dresden eine größere
Unfallauffälligkeit. Diese Gefahren wollen die Autobahnpolizisten
vermeiden und werden daher ihre Messungen noch weiter verstärken.
Dies wurde nicht nur in den Medien angekündigt, überall verteilt im
Ausbauabschnitt der Hansalinie warnen Schilder "Radarkontrolle" Raser
vor dem drohenden Verlust ihres Führerscheins.

Eine hohe dreistellige Zahl von Autofahrern kassierte in den
letzten Monaten in der Autobahnbaustelle bereits Fahrverbote. Erst am
Montag wurden in Höhe Horstedt in Richtung Bremen wieder 156
Fahrzeugführer gemessen, die mehr als 20 km/h zu schnell fuhren. 21
dieser Fahrer werden ein Fahrverbot erhalten, so die Polizei. Bei
einem Alfa-Fahrer aus Mecklenburg-Vorpommern werden es sogar drei
Monate Fahrverbot, vier Punkte und 600 Euro Bußgeld sein.

Hier hofft die Polizei auf mehr Einsicht der Autofahrer. In 2012
wird die Hansalinie vollständig sechsspurig ausgebaut sein. Dann wird
sich zeigen, ob die Verkehrsteilnehmer verantwortungsvoll mit einer
gut ausgebauten Autobahn umgehen können.

## In digitaler Pressemappe: Fotos / Flyer "Unaufmerksamkeit kann
tödlich enden"

-Autobahnstreife vor Warnschild "Radarkontrolle" -2,20 Meter
breiter BMW X 5 überholt trotz Verzehrszeichen "2 m" Polizeistreife
in Baustelle -Geschwindigkeitskontrolle an A 1 - hoch/quer -Mit
Elektronik voll gestelltes Führerhaus -Tankzug mit Motoröl fährt
ungebremst auf - Fahrer tot




Rückfragen bitte an:

Polizeiinspektion Rotenburg
Pressestelle
Detlev Kaldinski
Telefon: 04261/947-104
E-Mail: detlev.kaldinski (at) polizei.niedersachsen.de


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Datum: 17.08.2011 - 13:08 Uhr
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