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Kriminelle Jugendliche sollen die "Kurve kriegen"

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(ots) - Das bundesweit einmalige Programm
"Kurve kriegen" der NRW-Polizei startet jetzt mit der konkreten
Arbeit gegen Jugendkriminalität. Die vorgesehenen pädagogischen
Fachkräfte sind gerade ausgewählt worden. Sie werden in den nächsten
Tagen die Teams der Polizei verstärken. "Mit dem Programm wollen wir
verhindern, dass gefährdete Kinder und Jugendliche zu
Intensivstraftätern werden. Sie sollen möglichst früh Hilfe und
Unterstützung bekommen", erklärte Innenminister Ralf Jäger heute
(29.8.) in Bielefeld. Polizei und Kommune arbeiten in diesem Projekt
eng zusammen. Neben Bielefeld wird die NRW-Initiative in Aachen,
Dortmund, Hagen, Duisburg, Köln sowie im Rhein-Erft-Kreis und dem
Kreis Wesel umgesetzt.

Die Polizei erfährt als erstes davon, wenn Kinder Straftaten begehen.
Deshalb soll den Modellbehörden ermöglicht werden, gezielt und
umsichtig zu helfen, damit Kinder und Jugendliche noch die "Kurve
kriegen". Die Teams aus Polizei und pädagogischen Fachkräften kümmern
sich um strafunmündige Kinder, die zum Beispiel innerhalb der letzten
zwölf Monate durch eine Gewalttat oder drei schwere Eigentumsdelikte
aufgefallen sind. Auf jede Straftat soll unverzüglich eine
pädagogische Maßnahme folgen. Dafür gibt es in Absprache mit den
Jugendämtern maßgeschneiderte Angebote - vom sozialen Training bis
hin zur intensiv pädagogischen Betreuung in einer Einrichtung der
Kinder- und Jugendhilfe. "Die Teams beziehen die Eltern der
betroffenen Kinder und Jugendlichen mit ein. Sie spielen eine
entscheidende Rolle", erläuterte Jäger. Die intensive Betreuung soll
mindestens zwei Jahre dauern. Maßnahmen der Kinder- und Jugendhilfe
sowie therapeutische Hilfen erfolgen wie bisher über das zuständige
Jugendamt.

Erfahrungen zeigen, dass Intensivtäter häufig im Kindesalter
Straftaten begehen. "Hier müssen wir frühzeitig mit individuellen




Programmen ansetzen. In jungen Jahren können Entwicklungen mit guter
Aussicht auf Erfolg beeinflusst werden", erläuterte Jäger. Das
Konzept basiert auf den Erkenntnissen der Enquetekommission
"Prävention", die im vergangenen Jahr dem Landtag NRW ihren
Abschlussbericht vorgelegt hat. Sind die Lebensumstände eines Kindes
von Gewalt geprägt, spiegelt sich dies in seinem Verhalten. Schlägt
es beim kleinsten Anlass zu, kann es beispielsweise durch ein
Coolness-Training lernen, sich nicht provozieren zu lassen, sondern
mit Konflikten besser umzugehen. Ohne Unterstützung läuft für viele
dieser Kinder die Spirale immer weiter nach unten. Aus diesem Grund
sind auch präventive Maßnahmen wie beispielsweise Lernhilfen, Sprach-
oder Sportkurse vorgesehen, die zu einer dauerhaften Eingliederung in
die Gesellschaft führen.

Im vergangenen Jahr gab es in NRW 3.969 mehrfachtatverdächtige Kinder
und Jugendliche, die rund 30.000 Straftaten begangen haben. Damit
verübten sechs Prozent der tatverdächtigen Kinder und Jugendlichen
fast ein Drittel aller Straftaten ihrer Altersgruppe. "Diese Zahlen
belegen: Es ist fünf vor zwölf. Wir setzen mit unserer NRW-Initiative
den Hebel früher und damit effektiver an. Nachhaltig und dauerhaft, "
erklärte Jäger. "Jedes Kind, das mit unserer Hilfe die Kurve kriegt,
ist ein Gewinn. Ein Gewinn für den persönlichen Lebensweg und ein
Gewinn für unsere Gesellschaft."

Weitere Informationen und das Logo des Projektes finden Sie im
Internet unter www.kurvekriegen.nrw.de




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Pressestelle
Haroldstr. 5
40213 Düsseldorf

Tel.: 0211/871-2301
Fax: 0211/871-2500

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Datum: 29.08.2011 - 10:30 Uhr
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